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Tomas Wüthrich
Fotografie

Hof Nr. 4233 - Ein langer Abschied

Fotobuch

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Ruth Wüthrich beim Heuen: «Wo hätten wir die immer teureren Maschinen kaufen wollen?»

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Hans Wüthrich im Grassilo: « Wir haben nicht schlechter gearbeitet, es waren die Umstände.»

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Beim Wischen im Tenn: «Ein Teil verlumpt unter solchen Verhältnissen. Aber wir habens geschafft.»

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Ruth Wüthrich auf dem Beifahrersitz des Traktors während der Heimfahrt vom vom Feld. Beim Heumähen hat sie einen Strauss Margeriten und eine Handvoll Holunderblüten gepflückt.

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Hans Wüthrich bingt Gülle aus mit dem alten Bschüttifass aus Holz.

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Ruth Wüthrich bringt mit ihrem Enkelkind die Milch in die Käserei.

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Hans Wüthrich düngt von Hand den jungen Mais im grossen Moos.

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Hans Wüthrich ist vor dem Fernseher eingeschlafen. Auf dem Hof beginnen um fünf die Tage, und kaum einer ist vor acht am Abend fertig. Sieben Stunden dauer­t nur schon die tägliche Arbeit im Stall.

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Hans Wüthrich bei der Zuckerrübenernte.

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Traktorfahrt zum Holzen in den Wald:
«Hier ist Rüebliland, Rosenköhliland. Arbeit hat es genug.»

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Ruth Wüthrich im Silo. Die noch heissen Zuckerrübenschnitzel werden im Bahnwagen von der Zuckerfabrik geliefert und müssen in einem Tag ausgeladen werden.

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Aufräumarbeiten nach dem Sturm «Lothar»: «Alles ging so tifig, man kanns fast nicht verkraften.»

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Hans hat die untersten Äste eines Apfelbaums abgesägt, weil sie so weit herunterhingen, dass man das Gras nicht mehr mähen konnte. Zu Hause wird er daraus Wedelen machen.

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Hans Wüthrich auf dem Weg in den Stall: «Unseren Buben haben wir noch in ihrer Schulzeit beigebracht, dass das hier dann wahr­scheinlich keine Zukunft hat.»

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Eines Tages war fertig Härdöpfel - weil die Annahmestelle, um mehr Effizienz bemüht, die Kartoffeln nur noch in grösseren Kisten entgegennahm und die herkömmlichen Säcke nicht mehr akzeptierte. «Kener Säck. Richted nech ii.»

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Drei Monate vor der Hofschliessung: Hans und Ruth Wüthrich haben sich eben mit dem benachbarten Bauer über die Verpächtung ihres Landes geeinigt.

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Dem Bauern Hans Wüthrich hatte der Kanton geschrieben: «Sehr geehrter Herr Wüthrich. Ihren Brief vom 8. Dezember 1999 haben wir erhalten und mit Interesse zur Kenntnis genommen. Wir stellen fest, dass Sie am 1. Mai 2000 den Betrieb aufgeben und danach keine Tiere mehr halten werden. In Anbetracht dessen betrachten wir Ihren Betrieb als saniert.»

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Hans Wüthrich und der Viehhändler: Alle Tiere sind verkauft, doch der Preis ist enttäuschend.

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April 2000, kurz vor dem Ende: Die Kühe werden
abgeholt: «Was hätten wir denn machen können?»

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Innert weniger Minuten ist der Stall leer: «Es ist fast so, wie wenn man ein Kind weggeben würde.»

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Vier Tiere konnte er an Bekannte im Berner Oberland verkaufen, zwei gingen in die Metzg, die restlichen sieben holte der Händler. Er brachte sie in den Jura, dort verlor sich ihre Spur.

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Abschied von den Tieren: «Wir betrachten Ihren Hof somit als saniert», stand in einem Brief vom Kanton.

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Am Tag danach. Der Stall ist fertig geputzt und
frisch geweisselt: «Aber wir sind beide noch gesund.»

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Von den Kühen verbleiben nur die aufgewickelten Schwanzschnüre: «Unsere Zeit ist nicht alle Zeit.»

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Ruth Wüthrich im leeren Stall: « Es tut auch nachher noch eine Zeit lang weh.»

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Fotobuch mit Texten von Peter Pfrunder und Balz Theus
Verlag Scheidegger & Spiess 2021
168 Seiten, 73 Duplex-Abbildungen
22.5 x 30 cm, Gebunden

Der Hof mit der amtlichen Betriebsnummer 4233 stand in Kerzers, am Rand des Grossen Mooses im freiburgischen Seeland. Er gehörte meinen Eltern Hans und Ruth Wüthrich. Fast dreissig Jahre lang hatten sie hier Milchwirtschaft und Ackerbau betrieben. Der Betrieb rentierte seit Jahren nicht mehr. Im April 2000 mussten sie ihren Hof schweren Herzens aufgegeben.

Ich habe sie damals während ihres letzten Bauernjahres mit der Kamera begleitet und nebst der täglichen Arbeit die entscheidenden Momente der Hofaufgabe festgehalten: die Unterschrift des Vertrages mit dem neuen Pächter, den Abtransport der Kühe, das letzte grosse Aufräumen im leeren Stall.

Die Fotos in diesem Buch haben nichts von ihrer Aktualität eingebüsst. Bis heute verschwinden in der Schweiz jeden Tag zwei Bauernbetriebe. 1905 gab es mehr als 240’000 Bauernhöfe in der Schweiz, heute sind es noch 50’000. Seit 1900 ist der Anteil der Bauern an der Bevölkerung von 31 Prozent auf 2,5 Prozent gesunken. Der Begriff «Bauernsterben» fehlt in sämtlichen offiziellen Verlautbarungen, man spricht lieber von Strukturwandel. Der Beruf des traditionellen Landwirts wird ersetzt durch Agrarunternehmer und Teilzeit-Landschaftsgärtner. Der Staat will eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft und fördert Betriebe mit viel Land und grossen Maschinen. Gleichzeitig soll die Landwirtschaft ökologischer werden. Es ist schwer, darin keinen Widerspruch zu sehen. Fortschreitendes Artensterben, kontaminiertes Trinkwasser und verdichteter Boden zeigen, dass es in die falsche Richtung geht.

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