BILD-Wahl-Check : AfD überholt SPD!

Andrea Nahles

Bitteres Umfrage-Ergebnis für die SPD: Erstmals liegt die AfD laut INSA-Meinungstrend in der Wählergunst knapp vor der Partei unter der designierten Parteichefin Andrea Nahles (47)

Foto: FRIEDEMANN VOGEL/EPA-EFE/REX/Shutterstock

Der Preis, den die SPD für ihr Führungschaos und ihren Schlingerkurs bezahlt, wird von Tag zu Tag höher – und bitterer für die Partei!

Wie nach dem Trend der vergangenen Woche fast zu erwarten, ist die Partei erstmals in einer repräsentativen Umfrage hinter die Rechtspopulisten von der AfD zurückgefallen!

Während die SPD im INSA-Meinungstrend für BILD (2040 Befragte im Zeitraum vom 16. bis zum 19. Februar) einen weiteren Prozentpunkt verliert, legt die AfD einen Prozentpunkt zu und käme bei einer Bundestagswahl nun auf 16 Prozent (SPD: 15,5 Prozent).

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Union aktuell „einzige Volkspartei“

Stärkster Profiteur der SPD-Krise ist in der INSA-Umfrage allerdings die Union (CDU und CSU), die sich um zweieinhalb Prozentpunkte zur Vorwoche verbessern kann. Mit 32 Prozent ist sie aktuell stärker als SPD und AfD zusammen.

INSA-Chef Hermann Binkert: „Die Union ist derzeit die einzige Volkspartei. Die Erneuerungs-Zusage scheint zu wirken.“

FDP jetzt deutlich hinter Grünen und Linke

Die FDP (neun Prozent) verliert eineinhalb Punkte, die Linke (elf Prozent) einen halben Punkt. Die Grünen halten ihr Ergebnis von 13 Prozent aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 3,5 Prozent (minus 0,5).

CDU/CSU und SPD kommen zusammen nur auf 47,5 Prozent und verfehlen damit erneut eine parlamentarische Mehrheit. Eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen kommt zusammen auf 54 Prozent.

Kehrtwende durch SPD-Mitgliedervotum?

Einzige Hoffnung der SPD: Mit dem Mitgliedervotum zur Großen Koalition könnte ein Schlussstrich unter die monatelangen Querelen gelingen. Die Abstimmung startet offiziell am Dienstag und dauert bis zum 2. März, 24 Uhr. Stimmberechtigt sind 463 723 Mitglieder.

Auf insgesamt sieben Regionalkonferenzen wirbt die SPD-Spitze um die designierte Schulz-Nachfolgerin Andrea Nahles um Zustimmung. Juso-Chef und GroKo-Gegner Kevin-Kühnert warnte bei einer SPD-Veranstaltung in Hessen, mit Schreckensszenarien eine Zustimmung zu der Koalition erzwingen zu wollen. „Eine Partei, die Angst vor Neuwahlen hat, kann den Laden gleich zumachen. Wir müssen selbstbewusster auftreten.“

Allerdings war es Kühnert („Heute einmal ein Zwerg sein, um künftig wieder Riesen sein zu können“), der den Genossen empfohlen hatte, als Nebenwirkung eines Neins zur GroKo auch eine Schrumpfkur zu riskieren.

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