UNO-Klimagipfel: Negativpreis für Österreich

Österreich ist als EU-Ratsvorsitzender beim UNO-Klimagipfel in Katowice heute mit dem Negativpreis „Fossil des Tages“ ausgezeichnet worden. Gerügt wurde damit unter anderem ein Kompromissvorschlag, der Kohlesubventionen in der EU noch bis zum Jahr 2035 erlauben würde, sowie die fehlende Zusage für die internationale Finanzierung von Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Das gaben die Umweltorganisationen Global 2000 und Greenpeace bekannt. Außerdem seien die lasche Verhandlungsführung bei den CO2-Grenzen für Pkws und die Aussagen von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) zu menschengemachtem Klimawandel als Begründung genannt worden, hieß es in einer Aussendung der Grünen.

Der Preis wird während des Gipfels täglich vom globalen NGO-Netzwerk Climate Action Network CAN verliehen. Bisher wurden die USA, Brasilien und Saudi-Arabien mit dem Award bedacht.

US-Auftritt von Protesten begleitet

Mit Sprechchören haben Klimaschützer einen Auftritt von US-Vertretern bei der UNO-Klimakonferenz unterbrochen und die Energiepolitik von US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. Trumps Energie- und Klimaberater Preston Wells Griffith sprach heute bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Innovative Energien treiben die Wirtschaftsdynamik an“.

Die Demonstranten skandierten kurz nach Beginn „Shame on you“ (Schämt euch) und hielten ein Banner hoch, auf dem „Lasst es im Boden“ stand – gemeint waren fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl.

Das Sicherheitspersonal griff nicht ein, auch vor der Tür dauerten die Sprechchöre an. Griffith stand während des Protests schweigend auf der Bühne. Trump setzt energiepolitischen unter anderem auf ein Comeback des klimaschädlichen Kohlestroms. Zudem hat er sich mit den USA aus dem Klimaschutzabkommen von Paris zurückgezogen. Das wird aber erst im November 2020 wirksam, bis dahin sind die USA weiter Teil der Klimaschutzverhandlungen.