Fast 40 Infizierte an nur einer Schule: Mitte September schaut Hamburg gebannt auf diese Zahl. Der Ausbruch an der Heinrich-Hertz-Schule im Stadtteil Winterhude ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur der größte in der Stadt, sondern bundesweit. Und die Ankündigung der Schulbehörde lässt Wissenschaftlerinnen im ganzen Land aufhorchen: Hamburg möchte den Ausbruch nutzen, um das Infektionsgeschehen an Schulen besser zu verstehen.

Forscher am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sollen anhand von Proben Erbinformationen der kursierenden Viren auslesen. Bei der Corona-Nachverfolgung lässt sich meist nur grob erahnen, wer wen angesteckt hat. Genanalysen dagegen liefern klare Beweise. Anhand der Erbinformation lässt sich sagen, ob und wie stark Kinder und Jugendliche die Viren verteilen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung, im September, ist diese Frage hochumstritten.