Programm
Nur noch wenige Karten!
Fr. 23.03.2012 // 20:00 | Kabarett

Sigi Zimmerschied (D)

Reisswolf


// MS (num. Sitzpl.): € 13/15/17, Stehpl. € 9 // Tickets!


Eine Vernichtung in Akten

Der Mensch wird erst zum Menschen durch eine Aktennotiz. Und seine Existenz endet mit der Vernichtung der Akte. Quod non in actis est, non est in mundo. So dachten schon die alten Römer. Und so denkt auch Adalbert Stauber, Fahrer einer Aktenvernichtungsfirma. Das mache alle gleich, sagt er, zumindest vor ihm. Das sei gelebte Demokratie. Das sei angewandter Humanismus. Ein schöner Beruf. Ein deutscher Beruf. Hebamme und Bestatter, Verwalter und Henker zugleich.

Aber warum flüchtet er dann? Warum tastet er sich im Dunkeln in einen Raum? Warum ist er in Todesangst? Hat er sich verirrt? Ist er krank? Hat er zu viele Akten vernichtet? Oder hat er etwa nicht alle Akten vernichtet? War seine e-mail Adresse Programm? (ab.stauber@com) Adalbert Stauber ist am Ende, ein in die Enge getriebener Reisswolf. Das Publikum vor sich. Wer möchte sich das schon entgehen lassen?!

"Die Eulen-Brauen stechen aus dem Dunkel, die Stimme, voluminös und donnernd wie ein Güterzug, überrollt das Publikum. Nichts fehlt, kein Scheinwerfer, kein Requisit, der Sigi ist ja da. Und mit der Klugheit des erfahrenen Profis bedient er verschiedenste Humorfächer und -ebenen von der büttenhaften Facebook-Kritik 'Was nutzt dem Depp des Gigabyte, wenn’s oben in der Birne feid?' bis zum selbstreflexiven 'Zum Führer fehlt mir der Schulabschluss. Dieses Schichtenübergreifende, des hob i ned.'... Was Zimmerschied zeigt, steckt nicht nur vieles von dem in den Sack, was sonst auf Kleinkunstbühnen zu sehen ist. Er steckt das Allermeiste in den Sack. Hochachtung!" (Passauer Neue Presse)

"...ein bestechend bestechlicher Bösewicht. Ob's um Politiker-Dissertationen (er zerschreddert ein leeres Papier), Beamtentum ('Die Schnittstelle zum Terrorismus: beide sind Topschläfer'), um Steuerhinterziehung oder TV-Serien-Dialoge geht ('Wenn ein Gorilla das hört, ist er mit seiner Evolutionsstufe zufrieden') - der Satiriker richtet seinen Nacktscannerblick in gewohnter Gfeanztheit auf die Unsitten der Gesellschaft. Und lebt als gebürtiger Passauer auch seine Katholikenneurose aus: 'Die ältesten Böck' haben die jüngsten Gerichte.' Furios, wie Zimmerschied all die aktuellen Eklats, Ungerechtigkeiten und Skandale vor sich hinköcheln lässt." (Kurier)

[Zum flexiblen Posthof-Abo Frühjahr 2012]