Wirtschaft

Druckertinte mit Verfallsdatum? Französische Justiz ermittelt gegen Epson

Druckerpatronen von Epson: Der Vorwurf lautet Verbrauchertäuschung.

Druckerpatronen von Epson: Der Vorwurf lautet Verbrauchertäuschung.

(Foto: imago/ZUMA Press)

In Frankreich werfen Aktivisten, die gegen die "geplante Obsoleszenz" kämpfen, dem Druckerhersteller Epson vor, Kunden gezielt mit einem künstlichen Verfallsdatum zu täuschen. Die Behörden gehen dem Fall nach. Epson drohen juristische Konsequenzen.

Wegen möglicher Verbrauchertäuschung muss sich der Druckerhersteller Epson in Frankreich verantworten: Die Staatsanwaltschaft in Nanterre westlich von Paris eröffnete nach eigenen Angaben vorläufige Ermittlungen wegen eines "eingebauten Verfallsdatums" in Druckerpatronen. Damit würden Kunden offenbar gezwungen, früher Tintenpatronen nachzukaufen als es eigentlich nötig wäre.

Mit den Ermittlungen kommt die Staatsanwaltschaft einer Beschwerde französischer Verbraucherschützer nach. Der Verein "Halte à l'obsolescence programmée" (etwa: "Stopp der programmierten Obsoleszenz") wirft Epson, HP, Canon und Brother vor, ihre Druckerpatronen technisch so einzurichten, dass nach einer gewissen Zeit der Druck blockiert wird, obwohl in den Patronen eigentlich noch Tinte vorrätig ist. Der Anwalt des Vereins nannte das Vorgehen der Justiz eine "sehr gute Nachricht".

Die sogenannte "geplante Obsoleszenz" ist in Frankreich seit 2015 verboten. Nun wird das erste Mal in einem solchen Fall juristisch ermittelt. Der Fall wurde von der Staatsanwaltschaft inzwischen an die für Wettbewerbsfragen zuständige Abteilung des Wirtschaftsministeriums übergeben. Epson ist nach eigenen Angaben einer der größten Hersteller von Drucker und Scannern weltweit.

Quelle: ntv.de, fhe/AFP

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