Nach dem Todesfall in Köthen hat eine Obduktion des Toten ergeben, dass er einem Herzversagen erlag. "Nach dem vorläufigen, mündlich übermittelten Obduktionsergebnis ist der 22-jährige Köthener einem akuten Herzversagen erlegen, das nicht im direkten kausalen Zusammenhang mit den erlittenen Verletzungen steht", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Zunächst hatte die Mitteldeutschen Zeitung unter Berufung auf den Obduktionsbericht darüber berichtet.
Der Mann war nach einer Auseinandersetzung mit zwei afghanischen Staatsbürgern verstorben. Die Hintergründe des Streits
waren zunächst unklar. Es werde in alle Richtungen ermittelt, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen gegen die festgenommen Afghanen laufen weiter. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden die Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen den 18-jährigen Tatverdächtigen geführt", hieß es von der Polizeidirektion. Gegen den 20-jährigen Tatverdächtigen werde wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Entsprechende Haftanträge wurden durch die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau am zuständigen Amtsgericht in Dessau-Roßlau gestellt.
Nach dem Vorfall riefen mehrere rechte Gruppierungen in den sozialen Netzwerken zu einem Trauermarsch durch die Köthener Innenstadt auf. Rund 2.500 Menschen seien dem Aufruf gefolgt, teilte das Lagezentrum des Innenministeriums mit. Von einer Teilnahme an der Kundgebung hatte zuvor Bürgermeister Bernd Hauschild (SPD) auf Facebook abgeraten, da ihm Informationen vorlägen, "dass auch gewaltbereite Gruppen von außerhalb Köthens in großer Zahl anreisen werden", schrieb er.
Die Landeskirche Anhalts, die Köthener Kirchengemeinden und der Oberbürgermeister Bernd Hauschild (SPD) hatten für Sonntagnachmittag in die Kirche St. Jakob zu einer Trauerandacht eingeladen. Etwa 300 Menschen nahmen daran teil, darunter mehrere Politikerinnen und Politiker.
Kommentare
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Weshalb, verstorben ist der Mann, daher ist ein Trauermarsch angemessen.
Wir müssen verhindern, dass dieser tragische Zwischenfall von den Rechtsextremen und Nazis für ihre politischen Zwecke und zur Hetze gegen Schutzsuchende missbraucht werden.
Hier sieht man mal wieder was Vorverurteilungen anrichten können und dass die Aufforderung zuerst die Ermittlungsergebnisse abzuwarten keine Sprechblasen sind.
Aber was geben wir uns auch Mühe, in der rechten Filterblase wird das Obduktionsergebnis ohnehin entweder verschwiegen werden oder als Lüge deklariert werden.
Nochmals mein Beileid den Angehörigen und anderen trauernden Mitmenschen und Freunden.
Mein Beileid gilt auch den Angehörigen. Sie Sache sieht mir eher nach einem tragischen medizinischen Ereignis, denn nach einer "Körperverletzung mit Todesfolge" aus.
Eine Obduktion wird nicht reichen, um rechte Verschwörungstheorien
und Proteste zu verhindern. Vielleicht wird dieses mal die Polizei
Sachsen-Anhalts gegen die Rechten aufbegehren.
Das glaube ich allerdings erst, wenn ich es sehe.
"Das glaube ich allerdings erst, wenn ich es sehe. " Ich befürchte, Sie glauben es auch dann nicht - weil es die Polizei ist, und weil es sich um Sachsen-Anhalt handelt.