Wirtschaft

Tödlicher Unfall in Arizona Selbstfahrendes Auto überfährt Radfahrerin

Selbstfahrende Autos sollen den Verkehr sicherer machen. Doch hinter vorgehaltener Hand erwartet die Zukunftsbranche auch tödliche Unfälle. Bei einer Probefahrt im US-Bundesstaat Arizona erfasst ein Roboterwagen von Uber jetzt eine Frau.

Erstmals ist ein Mensch bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto ums Leben gekommen. Ein Roboterwagen des Fahrdienstvermittlers Uber hat eine Frau erfasst, die im US-Bundesstaat Arizona eine Fahrbahn überqueren wollte. Das Fahrzeug sei am späten Sonntagabend oder frühen Montagmorgen in der Stadt Tempe autonom mit einem Sicherheitsfahrer am Steuer unterwegs gewesen, berichten der Sender ABC und die "New York Times" unter Berufung auf die Polizei. Die Radfahrerin sei an ihren Verletzungen gestorben.

Zum genauen Unfallhergang gibt es noch keine Angaben. Uber teilte mit, das Unternehmen kooperiere mit den Ermittlungen. Man habe alle Testfahrten mit Roboterwagen in Tempe, San Francisco, Pittsburgh und Toronto eingestellt. Firmenchef Dara Khosrowshahi sprach bei Twitter von "unglaublich traurigen Nachrichten".

Die beiden Verkehrsbehörden National Transportation Safety Board (NTSB) und National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) schickten Teams nach Tempe, um den Unfall zu untersuchen. Die NHTSA steht in Kontakt mit örtlichen Behörden und auch dem Autobauer Volvo, mit dem Uber bei seinen selbstfahrenden Autos zusammenarbeitet.

Entwicklung mit Problemen

Ein zentrales Argument der Entwickler von selbstfahrenden Autos ist, dass 90 Prozent der Unfälle im Straßenverkehr auf menschliche Fehler zurückgehen und die Technik autonomer Fahrzeuge sie verhindern wird. Hinter vorgehaltener Hand soll sich die Branche aber bereits seit langer Zeit auf den ersten tödlichen Unfall vorbereitet haben, der von einem selbstfahrenden Auto verursacht wurde.

Uber ist eines von mehreren Dutzend Unternehmen, die eigene Systeme für autonom fahrende Autos entwickeln und auf öffentlichen Straßen in den USA testen. Das Programm des Fahrzeugvermittlers war allerdings von Anfang an problembehaftet. Gleich am ersten Test-Tag in San Francisco wurde ein Uber-Wagen gefilmt, wie er über eine rote Ampel fuhr. Vor gut einem Jahr klagte die Google-Schwesterfirma Waymo mit dem Vorwurf, bei Uber werde von ihr gestohlene Technologie verwendet. Die Klage wurde vor kurzem beigelegt, belastete aber das Uber-Programm.

Im Jahr 2015 war bereits ein Mann gestorben, als er an Bord eines vom Computer gesteuerten Wagens unter einen Lastwagenanhänger gerast war. Allerdings hatte der Fahrer des Tesla damals dem Fahrassistenzsystem vollständig die Steuerung des Autos überlassen, obwohl bekannt war, dass es nicht in der Lage ist, eigenständig zu fahren. Fahrzeuge wie die umgebauten Uber-Autos sind dagegen dafür gedacht, ohne Beteiligung des Menschen zu fahren, auch wenn derzeit die Sicherheitsfahrer noch häufig eingreifen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/DJ

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