Tödlicher Unfall in Arizona: Selbstfahrendes Uber-Auto fährt Frau an

In einem Vorort von Phoenix hat ein selbstfahrendes Uber-Auto eine Passantin erfasst, die die Strasse überqueren wollte.

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(Agenturen) Im amerikanischen Gliedstaat Arizona hat sich ein tödlicher Unfall mit einem selbstfahrenden Auto des Chauffeurdienstes Uber ereignet. Wie die Polizei der Stadt Tempe, einem Vorort von Phoenix, am Montag mitteilte, kollidierte das Fahrzeug mit einer Frau, die gerade eine Strasse überquerte und dabei ein Velo schob. Die 49-jährige Passantin erlitt dabei Verletzungen, denen sie später im Spital erlag. Es war der erste tödliche Unfall mit einem selbstfahrenden Auto.

Die Polizei sichert die Unglücksstelle in Tempe. (Bild: ABC via AP)

Die Polizei sichert die Unglücksstelle in Tempe. (Bild: ABC via AP)

Laut Polizeiangaben fuhr der Unfallwagen vom Typ Volvo XC90 zum Zeitpunkt des Aufpralls in der Nacht zum Montag autonom. Eine Sprecherin des chinesisch-schwedischen Unternehmens sagte, die Technik fürs autonome Fahren stamme nicht von Volvo. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA und die Unfallermittlungsstelle NTSB kündigten an, eigene Teams nach Tempe zu entsenden.

Uber hält Testprogramm an

Uber teilte am Montag mit, dass es sein gesamtes Testprogramm mit selbstfahrenden Autos in den USA und Kanada anhalte. Selbstfahrende Fahrzeuge werden auf der ganzen Welt getestet, weil Autokonzerne und Unternehmen wie die Google-Mutter Alphabet und Uber darin eine Schlüsseltechnologie der Zukunft sehen.

Im Juli 2016 hatte sich schon einmal ein tödlicher Unfall mit einem teilweise selbstfahrenden Tesla-Auto ereignet; damals war der Fahrer ums Leben gekommen. Ermittler kamen später zu dem Schluss, dass Tesla keine Schuld an dem Unfall trage. Der Wagen fuhr mit einem teilautonomen System, das unter Kontrolle eines Menschen stand. Das System von Uber braucht dagegen eigentlich keinen Fahrer mehr.

Fahrzeug-Pioniere appellieren an den Kongress

Der jüngste Unfall dürfte sich auf die politische Diskussion auswirken. Die Alphabet-Tochter Waymo sowie Uber hatten erst am Freitag an den Kongress in Washington appelliert, die Entwicklung selbstfahrender Autos mit einer weitreichenden Gesetzgebung voranzutreiben. Einige Politiker von den Demokraten hatten Sicherheitsbedenken geäussert und dürften sich nun bestätigt fühlen.

Arizona hat vergleichsweise lockere Regeln und will damit Unternehmen anlocken. Allein Uber erprobt im Grossraum Phoenix mehr als 100 selbstfahrende Wagen. Der Konzern will mit der Entwicklung der Autos langfristig von Menschen gesteuerte Fahrzeuge überflüssig machen.

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