Sehr gutes Video, das Last Jedi ein Stück im Kontext des ganzen Star Wars Mythos verteidigt und zeigt, wie unerfüllbar viele Forderungen von Star Wars Fans teilweise sind
Gibt's davon eine 5 Minuten Kurzzusammenfasung?
Als ob "Star Wars Fans" eine zusammenhängende Gruppe mit einer Ideologie wäre. The Last Jedi kann man weder vom Star Wars-Universum losgelöst noch als Teil davon gut reden. Und The Last Jedi versucht ja nicht mal mehr, Fans zu befriedigen, sondern ihnen bei allen Dingen, die aus The Force Awakens versprochen wurden aufzuklären, nur den Mittelfinger mit der krudesten Wendung zeigt.
Kenne Leute die fanden The last Jedi recht gut.
Doch, es sagt, dass DerMonte Leute kennt, die The Last Jedi gut fanden
Ich denke, also bin ich hier falsch.
Geschmäcker sind halt verschieden. Verstehe halt nicht, wieso man dann immer Kreuzzüge gegen alles mögliche machen muss. In meinen Augen sind Animes ein extrem schreckliches Medium, aber würde mich aber nicht so über Anime-Fans äußern, wie es hier manch ein User über Leute tut, die Episode 7 bis 9 gut finden.
Star Wars ist aber kein Genre und es melden sich ja schließlich ehemalige Star Wars-Fans zu Wort, die 8+9 nicht ausstehen können. Das ist schon ein erheblicher Unterschied zu deinem Beispiel. Das ist eher Diskussion "Death Note Staffel 1 VS Staffel 2", da gibt es mWn auch leidenschaftlichen Hass.
Geändert von monkeypunch87 (08. Januar 2020 um 08:16 Uhr)
Das Bemühen um mehr soziale Gleichheit hat ebenfalls seine Schattenseite:
So erzeugen manche Verfechter von Gleichheit und Akzeptanz selbst Ungleichheit und Inakzeptanz – weil auch sie nur jene akzeptieren, die ihren eigenen Werten entsprechen. Alle anderen werden beschuldigt, beschämt, moralisch verurteilt oder sonstwie verächtlich gemacht. Das begünstigt Kulturkämpfe und eine immer stärkere Polarisierung der Gesellschaft.
Aber gerade SW ist doch ein treffendes Beispiel, dass es jede Menge Leute gibt, die sich partout über Geschmack streiten wollen. Was, du findest die Episoden 1-3 ähnluch gut wie alten Teile? Was, dich hat JarJar Binks nicht genervt? Bist du krank?
Ich denke, also bin ich hier falsch.
Ich oute mich gerne als einer derjenigen, die nicht auf Kriegsfuß mit Ep. I-III stehen.
Ja, JarJar ist ein Charakter, den man eingebaut hat, um "Comic Relief" für Kinder drin zu haben. Kinder, die 1997 8-12 Jahre alt waren. Nicht besonders gut gelungen aus Sicht eines Erwachsenen, der selber Kind war, als SW ursprünglich ins Kino kam, aber so eine neue Trilogie soll / muss aus Sicht der Macher ja auch eine neue Generation von Kindern an SW heranführen, die gar nicht ständig in "das passt aber logisch nicht zu Ep. IV-VI" Schubladen denken.
Das beschreibt auch ganz gut das "Grundproblem", das neue SW Filme nach der Ur-Trilogie immer hatten (und immer haben werden). Die Menschen vergleichen. Der eine hat "Spaß" daran, Logiklücken zu suchen und zu finden, der andere findet die Charaktere bzw. deren Entwicklung bei "neuen" Trilogien schlechter als beim Original. Alles menschlich nachvollziehbar.
Der Filmemacher hingegen versucht einen (eigentlich unmöglichen) Spagat. Er will die "alten" Fans nicht vor den Kopf stoßen, weiß aber auch, dass das Merchandising (was schon beim ersten Film richtig Kohle eingebracht hat) nun mal eher die Kinder (für die SW neu ist und die mit den neueren Filmen einsteigen) und weniger die Erwachsenen ansprechen muss. Und da biste schon bei "einen Tod musst Du sterben", weil sich das beides nun mal naturgemäß sehr schlecht gemeinsam realisieren lässt.
Mein knapp zehnjähriger Sohn findet die neue Trilogie natürlich auch cool, weil es Laserschwert-Duelle und Raumschlachten bis zum Abwinken gibt. Also genau das, was einen selbst ja auch damals an SW angesprochen hat, als man 6 Jahre alt war und den ersten Film im Kino gesehen hat. Muss ich ihm das jetzt vorwerfen und ihn auf nicht passende Zusammenhänge im "SW-Universum" hinweisen? Oder soll ich ihm den Spaß einfach lassen? Ich habe mich für Letzeres entschieden. Und schaue sogar ein Stück weit neidisch auf seine Lego-SW-Raumschiff-Flotte. Denn als ich in seinem Alter war, gab es bei Lego nur die Raumfähren 918, 924 und 928 und kein SW-Merchandising
Die Kritiker an Ep. I-III haben sich ja zumeist an der Padme-Anakin-Storyline gestört. Ich kann mich noch an einen Kommentar zum Trailer von Ep. II erinnern, der in Richtung "Ja wie?! Wird das jetzt 'ne Liebesgeschichte?" ging.
Ich für meinen Teil habe mich gefragt, was denn eigentlich der wahrscheinlichste Grund sein könnte, dass jemand der altruistisch und "gut" handelt, wie es Kind-Anakin in Ep. I tut, zu einem abgrundtief "bösen" Menschen mutieren kann.
Und für mich ist die Variante, wie sie in den Filmen erzählt wird, diesbezüglich sogar ziemlich optimal getroffen. Er will den Menschen, der er am meisten liebt, vor dem Tod retten. Ich kann mir keine "glaubwürdigere" Motivation vorstellen.
Anakin hat als Jugendlicher seine Mutter nicht retten können. Seine Wut / Enttäuschung darüber führt zu einem Massaker an den Sandleuten. Als er dann ähnliche "premonitions" in Bezug auf Padme hat, kurz nachdem er erfahren hat, dass sie schwanger ist, ist es für mich jedenfalls plausibel, dass er nach einem Weg sucht, diesmal dem Schicksal mit aller Macht ein Schnippchen zu schlagen.
Das alleine würde aber noch nicht ausreichen, um ihn vom guten Weg abzubringen. Daher auch der Plot um Palpatine und ihn.
Zunächst stiftet Palpatine ihn an, Dooku zu töten. Anakin tut es. Was zugegebenermaßen zu diesem Zeitpunkt eher unglaubwürdig ist, aber zum Einen liegt da sein Meister Obi-Wan bewusstlos unter der Gangway und man befindet sich auf einem feindlichen Raumschiff und kann jemand wie Dooku natürlich auch nicht einfach "in Handschellen abführen". Da ist also eine schnelle Entscheidung gefragt und hey, wenn es der oberste Kanzler sagt, kann es doch nicht soo verkehrt sein, oderrrr?
Palpatine ernennt ihn dann auch zu seinem "personal representative on the Jedi Council" und weiß genau, dass die Jedi das a) überhaupt nicht witzig finden und spekuliert darauf, dass sie b) den Spieß umzudrehen versuchen werden. Anakin wiederum findet es befremdlich (weil es überhaupt nicht zum Verhalten, das man von Jedi-Meistern erwarten würde, passt), dass diese ihn beauftragen etwas zu tun, was nicht ihrem eigenen Verhaltenkodex (jemanden wie den obersten Kanzler auszuspionieren) entspricht.
Und genau so sagt er es Obi-Wan dann ja auch. Und findet es auch nicht fair, dass sie ihm nicht auch noch den Rang des "Meisters" zugestehen, was ihn wieder einen Tick wütender macht. Und Palpatine schürt die Zweifel an der Richtigkeit des "Jedi-Way" weiter und wirft ihm dann als Teaser genau den Brocken hin, den Anakin als einzigen zu schlucken bereit ist, um Padme (und sein Kind; von Zwillingen weiß er ja noch nichts) zu retten.
Achtung Spoiler:
Anakin ist aber immer noch nicht vollends überzeugt, und enttarnt Palpatine gegenüber Mace Windu als Darth Sidious. Ich finde die Szene, in der er in den Kampf zwischen Windu und Sidious "reinplatzt" sogar richtig gut. Im Moment, in dem er den Raum betritt, weiß er noch nicht, was er eigentlich tun wird. Dann sieht er, dass Windu den am Boden liegenden Sidious nicht gefangen nehmen und vor Gericht bringen will, sondern ernsthaft vorhat, ihn einfach so (ohne "due process") umzubringen. Also genau das Gleiche zu tun, was er selbst mit Dooku getan hat. Und was er selbst dann unmittelbar danach direkt wieder als "falsch" ("Not the Jedi Way") eingestuft hatte. Das ist dann der finale Kick, der ihn realisieren lässt, dass die Jedi nicht so sind, wie sie sich selbst nach außen hin porträtieren. Der letzte Rest positive Einstellung zu den Jedi verschwindet bei diesem Gedanken. Und dann siegt in ihm die Stimme "schau auf Dich selbst und hilf dem, der dir helfen kann". Das schockiert ihn dann zunächst noch selbst ("what have I DONE?"), aber dann wird ihm klar, dass er aus der Nummer den Jedi gegenüber sowieso nicht mehr herauskommt und dass es für ihn "ganz oder gar nicht" heißt.
Gut, ihm hätte klar sein müssen, dass Padme sich seiner "Logik" ("we don't have to hide anymore") wohl kaum anschließen würde. Aber daraus hat man dann trotzdem noch das Beste gemacht, weil Anakin dann Obi-Wan aus Padmes Raumschiff steigen sieht und seine Wut und Eifersucht auf sie projiziert. Was dann letztlich Sidious ausnutzt, um ihm weiszumachen, Anakin selbst hätte Padme getötet.
Für mich "passt" das. Und ich gehöre auch nicht zu denen, die selber "wissen", wie man die Story anders / besser hätte aufziehen müssen (wie es ja viele bspw. auch nach der 8. Staffel von GoT getan haben), sondern die sie einfach hinnehmen, wie sie nunmal erzählt worden ist.
Geändert von Papa Bear (01. März 2023 um 02:03 Uhr)
Aktuelles RL-Projekt: PV-Anlage + E-Auto
Heimkinobau-RL-Story
Eine Runde Nostalgie...
Wie kam der Papa zum FCB? Des Rätsels Lösung
Star Wars Episode I-III doch irgendwie nachvollziehbar? Wie der Papa das sieht
Zitat von Klipsch-RF7II
Ich finde dein Posting klasse und kann es für mich so unterschreiben, Papa Bear.
Ich habe heute mit meinen 6er (Alter 11-12 Jahre) ausführlich den Film besprochen. Die vier Schüler, die ihn noch nicht gesehen haben, aber noch reingehen möchten, mussten solange raus. Sie finden den dritten Film cool und waren insgesamt sehr positiv darüber. Ich war gefühlt der einzige, der was zu meckern hatte.
Achtung Spoiler:
Geändert von Louis XV. (08. Januar 2020 um 16:45 Uhr)
Nun, der Film erzählt eine hirnrissige Story auf eine unglaublich bombastische und atemberaubende Art und Weise. Dass deine Sechsklässler das toll fanden, ist da kein Wunder