Trauen Sie den eigenen Gefühlen und nehmen Sie Ihre Wahrnehmungen ernst. Wenn Sie eine Gefahrensituation wahrnehmen oder befürchten, versuchen Sie der Situation aus dem Weg zu gehen.
Wichtige Tipps:
► Beobachten Sie wenn möglich stets aufmerksam Ihre Umwelt.
Wenn Sie beispielsweise auf einem Parkplatz oder anderem dunklen Ort sind und merken, dass Ihnen jemand folgt, dann beginnen Sie Lärm zu machen – z.B.sprechen Sie laut mit sich selbst, einer imaginären Person oder geben Sie vor, mit dem Handy zu telefonieren. Es gilt: Je lauter ein potentielle Opfer ist, desto eher wird der Angreifer erstarren und ablassen.
► Erkunden Sie tagsüber die Umgebung.
Wenn Sie einen neuen Arbeitsplatz haben oder auf eine neue Uni / Schule kommen, erkunden Sie am Tag den sichersten Weg von einem Ort zum anderen. Sicher bedeutet, sich auf gut ausgeleuchteten Wegen zu bewegen, belebte Orte zu bevorzugen und sich nahe an Notrufsäulen zu halten.
► Angreifer halten Ausschau nach dem schwächsten Opfer.
Wenn diese sehen, dass Sie besonders wachsam und zielstrebig laufen, werden sie Sie wahrscheinlich weniger angreifen, als wenn Sie gerade eine sms texten und nicht darauf achten, wo Sie hingehen oder gerade zu Ihrem Lieblingslied auf dem iPod oder Walkman abrocken.
► In bedrohlichen Situationen selbstbewusst auftreten:
Nicht klein werden, sondern möglichst aufrecht gehen, Blick nicht senken, Ruhe und Souveränität ausstrahlen.
► Nehmen Sie bei ungutem Gefühl lieber einen Umweg in Kauf:
Ihr Instinkt kann Ihnen das Leben retten, achten Sie auf ihn. Er ist wie ein Radar und kann ernsthafte Probleme verhindern. Viele Frauen, die ihren Vergewaltiger vorher schon gesehen haben, berichten von einer leisen inneren Stimme, die ihnen gesagt hat, dass etwas nicht in Ordnung ist. Hören Sie auf diese Stimme und respektieren Sie sie. Wenn es die kleinsten Anzeichen von Gefahr bei einer Person oder in der Umgebung gibt, dann sollten diese nicht ignoriert werden.
► Nehmen Sie gegebenenfalls die nächste Bahn oder Bus
► Schließen Sie sich einer friedlichen Gruppe an,
oder stellen sich in deren Nähe.
► Wenden Sie sich an Einsatzkräfte
von Polizei, Stadt, Rettungsdiensten
► Im alkoholisierten Zustand sollten Sie nie alleine abends unterwegs sein!
Alkohol benebelt – Dies führt oft zu Fehleinschätzungen und Leichtsinn. Wer sich alkoholisiert in der Öffentlichkeit bewegt, sollte Vorsichtsmaßnahmen im Vorfeld planen.
► In einer Frauengruppe sollte mindestens eine der Frauen klar handlungsfähig bleiben,
um gefährliche Situationen zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen (Flucht, Hilfe organisieren) ergreifen zu können.
Bei Übergriffen:
► Passanten auf die Gefahrensituation aufmerksam machen
► Versuchen Sie wegzulaufen, wenn dies jedoch nicht möglich sein sollte-
► Umdrehen und Verfolger anschreien
► Den Angreifer dabei siezen
► Wenn Sie kämpfen müssen, dann stellen die einfachsten Ziele eine Linie dar:
- Augen
- Nase
- Mund
- Hals
- Solarplexus
- Brust
- Magen
- Leiste
- Knie
Denken Sie daran, dass Sie das Recht haben, Ihren Angreifer zu verstümmeln. Er hatte sogar schlimmere Vorhaben und Sie haben das Recht, sich zu verteidigen. Haben Sie keine Angst, ihm etwas anzutun und werden Sie nicht nervös; er verdient es. Seien Sie so aggressiv wie nur möglich.
► Üben Sie bei einem Überfall eine Selbstverteidigungstechnik aus, wie z.B. Krav Maga aus,
ein modernes Selbstverteidigungssystem aus Israel. Dieses bevorzugt Schlag- und Tritttechniken nutzt, aber auch Grifftechniken, Hebel und Bodenkampf beinhaltet.
Die SPIEGEL TV Reportage hat den Test gemacht und mit Hilfe von Krav Maga-Trainern in Köln reale Angriffsszenarien nachgestellt. Wie verhält man sich beispielsweise am besten bei einem Angriff auf der Straße oder im Parkhaus? Wann sollte man fliehen, wann kämpfen? Und kann man lernen, sich auch in scheinbar ausweglosen Situationen zu verteidigen? http://www.spiegel.tv/videos/235314-wie-schuetze-ich-mich-vor-angreifern
Buchtipp hierzu:
Krav Maga: Das Umfassende Handbuch mit über 230 Selbstverteidigungs- und Kampftechniken
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► Bei einer Vergewaltigung: Daumen in die Augen, von unten auf die Nasenwurzel drücken, mit der Faust den Kehlkopf treffen, in die Weichteile, gegen Schienbeine oder Knie treten
► Nehmen Sie unterwegs zum Schutz diverse Waffen, wie Elektroschocker, Pfefferspray oder ein Alarm-Armband mit.
►Pfefferspray
Wirksamer als CS-Gas und wirkt sehr zuverlässig. Diese Abwehrgerät hat jedoch im Gegensatz zu Pfeffergel die Nachteile, dass es nicht zielgerichtet eingesetzt und auch die Umgebung Schaden nehmen kann. Pfeffersprays dürfen in Deutschland ohne Altersbeschränkung für die Tierabwehr verwendet werden. Es gibt zusätzlich Pfeffersprays, die Farbstoff enthalten. Diese speziellen Sprays markieren den Angreifer dezent mit einer UV-Farbe oder mit einer deutlichen Signalfarbe.
Fazit: Bei Windstille zuverlässig und einfach. Für den durchschnittlichen Anwender bei entsprechenden Wetterverhältnissen ausreichend.
Was Kunden empfehlen: Pfefferspray Reizstoffsprühgerät RSG Zivil (Links und Rechtshänder) von KH-Security 4.8 von 5 Sternen 77 Kundenrezensionen | 23 beantwortete Fragen
►Pfeffergel
Dickflüssiger und im Außenbereich daher windunempfindlich. Das Pfefferspray Gel kann auch unter Null Grad Celcius zur erfolgreichen Abwehr eingesetzt werden. Es trifft den Angreifer so gezielter und erreicht durch die festere Konsistenz eine hohe Reichweite.
Fazit: Für maximale Reichweite oder gute Einsatzmöglichkeiten bei Wind gezielte Trefferquote.
Tipp: First Defense PEPPER GEL. KLEIN MK-3 von First Defense 5.0 von 5 Sternen 1 Kundenrezension
►Pfefferschaum
Kontaminiert in großer Fläche und bietet den Vorteil, dass der Angreifer durch den Schaum in der Sicht behindert wird. Außerdem kann der Anwender das Ziel sehr gut anvisieren, da Trefferstellen durch den Schaum gut sichtbar sind. Der haftende und nicht neblige Schaum eignet sich für Innenräume besonders gut. Nachteile sind eine geringere Reichweite als Gel oder Spray.
Fazit: Für Einsatz in Innenräumen oder in speziellen Situationen
Was Kunden empfehlen: Pfefferschaum TW1000 63ml Tierabwehrspray Tierabwehrschaum von KH Security
►Pfefferspray-Pistole
Handlicher und zum besseren Zielen geeignet – aber etwas teurer. Der Spray Strahl des Reizstoffsprühgeräts zeichnet sich durch einen auf den Punkt konzentrierten Ausstoß aus, bei dem weder das Opfer noch Unbeteiligte durch eine Streuung des Wirkstoffs gefährdet werden. In der Pepper Gun, die in Form einer Pistole zu kaufen ist, ist zusätzlich eine leistungsfähige LED integriert.
Fazit: Diese Pfefferspraypistolen entsprechen den Standards RSG 3 oder RSG 4 der deutschen Polizei und bieten den höchsten Schutz
Was Kunden gekauft haben: SDG Personal Defense Pistole „Walther PDP“ im Set inkl. Pfefferkartusche und HQ-Gürtelholster (beidseitig Tragbar) mit Kartuschenhalter und Zugsicherung
Übrigens: Der Notwehrparagraph besagt, dass sich ein Opfer mit allem verteidigen kann, was diesem zur Verfügung steht. § 32 StGB Notwehr, Notstand: § 32 StGB –
(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
► Denken Sie auch daran zu improvisieren. Denn alles, was Sie bei sich haben, kann in irgendeiner Form als Waffe dienen. Wenn Sie beispielsweise High Heels tragen, dann stechen Sie ihm mit dem Absatz ins Auge oder an andere Stellen. Sogar Ihre Schlüssel können als Waffe dienen, wenn sie spitz genug sind.
► Wenn der Täter ablässt, dann rennen Sie augenblicklich weg oder rufen um Hilfe und laufen zum nächsten belebten Platz und erzählen so vielen Menschen wie möglich, was Ihnen etwas passiert ist. Warten Sie nicht, bis er sich wieder aufrappelt. Denn sollte er nocheinmal zum Angriff starten, wird er nur noch wütender und kann schlimmere Dinge tun.
► und ganz wichtig – Schreie:
„RUFEN SIE DIE POLIZEI. SOFORT!“
Schreien hat den doppelten Effekt, dass es den Angreifer abschrecken und die Aufmerksamkeit von anderen anziehen kann. Wenn Sie die Worte brüllen, werden die Menschen Ihnen eher zur Hilfe eilen.
► Studien raten auch zu dieser effektiven Strategie: Zeige Sie auf einen einzelnen Zuschauer oder sprechen Sie andere Menschen konkret an, benennen Sie diese und sagen ihnen, welche Hilfe Sie erwarten.
Zum Beispiel:
► „Sie mit dem roten T-Shirt, rufen Sie die Polizei!
► „Ja, der Herr in dem weißen Pullover, ich benötige ihre Hilfe! Dieser Mann greift mich an…“.
► Einige Studien zeigen auch, dass es effektiver sein kann „Feuer!“ zu rufen, anstatt „Hilfe!“ oder „Rufen sie die Polizei!“, wenn man die Aufmerksamkeit der Umstehenden bekommen will.
► Es ist auch hilfreich, nach Ablassen des Täters, ein kleines Zeichen oder ein Schmuckstück oder Tuch zu hinterlassen, das dir gehört, damit er später identifiziert werden kann. Noch besser ist es, so viele Kratzspuren, Bisse, blaue Flecken oder (so ekelhaft es ist) Spucke zu hinterlassen.
► Beachte, dass Angreifer es meist auf leichte Beute abgesehen haben, kooperiere also nicht! Wenn es zu einem sexuellen Übergriff kommt, dann schreie Dinge, die es allen klar machen, dass die Intentionen des Angreifers unerwünscht sind.
► Als Kind Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen zu sein verdoppelt die Wahrscheinlichkeit als Erwachsener Opfer eines Sexualverbrechens zu werden, da das Level an PTBS erhöht ist und wegen der traumatischen psychologischen Grenzen (Parillo et. al., 2003), (Sarkar, N.; Sarkar, R., 2005).
► Unterschätze die eigenen Fähigkeiten nicht. Der menschliche Körper verfügt über immense Kräfte und er setzt sie in Situationen – wie diesen frei. Wenn das Adrenalin einmal freigesetzt wird und solange man nicht durch Angst gelähmt ist, wird man erstaunt sein, was man leisten kann.
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