Tipps & Tools

Wie geht das mit dem Gendern in Wort und Bild? Wir haben Tipps für Sie.

Genderleicht schreiben

Es ist doch ganz einfach – nutzen Sie Ihre Schreibkünste auf kreative Art und in der grammatikalisch richtigen Form. Sie müssen die deutsche Sprache nicht verbiegen, sie bietet selbst die besten Lösungen.

Seien Sie konkret.

Wenn Sie das Geschlecht der Person kennen, über die Sie schreiben, machen Sie Ihren Text passend. Besonders wichtig bei Abbildungen auf Fotos oder Videomaterial – arbeiten Sie mit korrekten Personenbezeichnungen.

Weg vom Personalisieren.

Nennen Sie die Tätigkeit und nicht eine Person, die etwas tut. Gendersternchen, Binnen-I und Doppelnennungen sind damit überflüssig.

Arbeiten Sie mit Partizipien.
  • „herausgeben von“ trifft die Sache und ist damit besser als „Herausgeber“
  • „geschrieben von“ ersetzt den „Autor“
Nehmen Sie geschlechtsneutrale Oberbegriffe.
  • Beschäftigte, Team
  • Anwesende, Studierende
  • Fachkräfte, Lehrkräfte
  • Medizinisches Personal
  • Eltern, Geschwister
Nutzen Sie Relativsätze.
  • Wer Fahrrad fährt, sollte einen Helm tragen.
  • Wer ein Unternehmen führt, zahlt Steuern.
Schreiben Sie für die Zielgruppe.

Nutzen Sie das Gendersternchen oder den Gender-Gap, wenn es für die Menschen passt, die Sie mit Ihren Gedanken erreichen wollen. Oder wenn es zu Ihrem Medium passt.

Keine Scheu vor Doppelnennungen.

In einem längeren Text können sie am Anfang vorkommen. Und später dann vielleicht noch einmal. Das dient der Präzision.  Dazwischen werden Sie konkret. Aber Achtung: Doppelnennungen schließen „divers“ aus.

Hinterfragen Sie Rollenklischees.

Setzen Sie mit Doppelnennungen doch mal Überraschungseffekte:

  • Chefärztinnen und Oberärzte
  • Zuhörerinnen und Zuschauer
  • Friseure und Automechaniker*innen
Achten Sie auf den Lesefluss.

Schon mal laut vorgelesen? Hört sich Ihr Text durch Gendern holprig an? Was Sie sagen wollen, können Sie sicher auch anders ausdrücken. Probieren Sie es aus.

Vermeiden Sie das generische Maskulinum.

Zahlreiche Studien belegen: bei einer männlichen Bezeichnung haben die meisten Menschen einen Mann vor Augen.

Spielen Sie mit der Sprache.

Halten Sie sich nicht verbissen an Regeln zum Gendern. Hauptsache, Sie zeigen in Ihrem Text wer die Person ist, um die es geht.

Sie wünschen mehr Anleitung?

Wir empfehlen:
„Richtig Gendern“ aus dem Dudenverlag,
oder für den journalistischen Alltag unsere Sammlung an Wortbeispielen.
Oder schauen Sie einfach in unsere Auswahl an Sprachleitfäden.