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Gibts hier auch Freiberufler?


mkuess24
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Ich hätte wieder eine SERIÖSE Frage:

 

Ich habe vor, in ein paar Jahren nach dem Studium, freischaffender Musiker zu werden. Ich kenne mich aber mit der rechtlichen Situation nicht aus und wollte im BB fragen, wie es mit der finanziellen Absicherung und mit den rechtlichen Grundlagen aussieht.

 

Danke!

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Ich hätte wieder eine SERIÖSE Frage:

 

Ich habe vor, in ein paar Jahren nach dem Studium, freischaffender Musiker zu werden. Ich kenne mich aber mit der rechtlichen Situation nicht aus und wollte im BB fragen, wie es mit der finanziellen Absicherung und mit den rechtlichen Grundlagen aussieht.

 

Danke!

Als freischaffender Musiker hast Du's nicht leicht, da Du im Gegensatz zu Gewerbetreibenden oder Ärzten praktisch keine Vertretung, sprich Kammer hast.

 

Umso wichtiger ist es, sich alles genau durchzukalkulieren und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen gut zu kennen. Da dies für einen einzelnen Musiker kaum machbar ist, wirst Du ohne Beratung (Steuer etc.) nicht auskommen, sofern noch Zeit zum üben, für die Akquise und Konzerte sein soll.

 

Ich selbst kenne das Problem insofern sehr gut, als ich ja selbst Musik studiert habe und jetzt eine Künstleragentur leite.

 

Meine Tips:

- Alles auslagern, was nicht Dein Kerngeschäft als Musiker betrifft.

- Sich so viel Basiswissen aneignen, dass man bei Entscheidungen wie z.B.: "Ist dieser Steuerberater gut für mich? Und soll ich USt verlangen oder nicht?" völlig blank dasteht. Oder: "Was ist eine GesbR"?

- Basisliteratur studieren wie z.B.: "Crashkurs Musikmanagement". Sehr gut sind auch kostenlosen Broschüren von der WK (Gründerleitfaden) oder dem Finanzamt (Steuerleitfaden für Unternehmensgründer).

- In gute Unterlagen (Fotos, Demo-CD, Webseite etc.) investieren

 

Gerade Musiker schauen oft viel zu wenig auf Marketing, Budgetierung etc. und vergessen, dass sie als Einzelunternehmer persönlich für Ihre Tätigkeit haften.

 

Hier noch ein guter Text zum Thema:

Es reicht schon lange nicht mehr, ein ausgezeichneter Musiker, Musiklehrer oder Instrumentenkenner zu sein. Nein, Sie müssen ein perfekt organisiertes Büro führen, mit PC und Internet umgehen können, Sie beschaffen Adressen und Kontakte und verwalten diese auch sorgfältig. Sie pflegen Kontakte zu Rechtsanwälten, Steuerberatern, GEMA-Sachbearbeitern, Label-Besitzern und Versicherungsagenten. Die hohen Künste des Telefonierens und Verhandelns beherrschen Sie im Schlaf, Sie betreiben professionelles Booking, pflegen Ihr Kontaktnetzwerk und erwirtschaften Spitzengagen. Darüber hinaus entwickeln Sie Ihre Corporate Identity und kommunizieren diese in Werbung, Pressearbeit und Verkaufsförderung. Ihre Interviews sind superspannend, Ihre Bühnenshow oder Ihr Geschäft einfach ein Erlebnis und dazu sacken Sie Förderpreise, Stipendien und Wettbewerbsgewinne en gros ein.

 

Kurz gesagt: Als selbstständiger Musikwirtschaftender repräsentieren Sie die eierlegende Wollmilchsau, wie sich in der Ökonomie kein drastischeres Beispiel finden lässt. Das alles vielleicht nur, weil Sie von Ihrem Onkel eine Künstleragentur oder einen Musikalienhandel erbten. Oder weil Sie sich im zarten Alter von neun Jahren durch die Aufnahmen Billie Holidays, Jimi Hendrix’ oder Amadeus Mozarts zur Musikkarriere hinreißen ließen. Ein kurzer Blick in deren Biografien hätte Sie gewarnt. Zumindest hätten Sie ein Nebenstudium in Betriebswirtschaftslehre begonnen. Womit wir beim Punkt sind: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Traumberuf (im Sinne von erträumt) anzustreben oder zu behaupten, auch wenn sich erhebliche und bedeutende Widerstände quer stellen.

 

Viel Glück!

Robert

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Ich habe vor, in ein paar Jahren nach dem Studium, freischaffender Musiker zu werden. Ich kenne mich aber mit der rechtlichen Situation nicht aus und wollte im BB fragen, wie es mit der finanziellen Absicherung und mit den rechtlichen Grundlagen aussieht.

Gehört eigentlich in den "Witze"-thread, aber weils hier grad so gut passt (und leider wahr ist...:()

 

Drei Trompeter unterhalten sich über ihre Gagen.

 

Der Erste, ein volksdümmlicher Musikikantenstadl-Musiker, erzählt:

"Von der Gage aus dem Verkauf meiner letzten CD "Stefan Morsch und die kreuzfidelen Jodel-Dodeln" habe ich mir einen neuen BMW gekauft und mit dem Rest bin ich noch drei Wochen auf den Seychellen im Urlaub gewesen."

 

Der Zweite, ein Spitzen-Trompeter mit klassischer Ausbildung, erzählt:

"Von der Gage meiner letzten Konzertreise, drei Wochen mit den Symphonikern in Japan, habe ich mir einen gebrauchten VW-Golf gekauft und mit dem Rest habe ich noch eine Woche Urlaub am Attersee gemacht."

 

Der Dritte, ein begnadeter Jazz-Trompeter, erzählt:

"Ich war gerade drei Monate auf Tour in sämtlichen Jazz-Clubs Europas, und von meiner Gage habe ich mir diesen schönen Pullover hier gekauft!"

 

Darauf die anderen ungläubig: "Und was ist mit dem Rest?" :eek:

 

..."Den hat meine Oma bezahlt..."

 

 

Und die Moral von der Geschicht:

Wennst freischaffender Musiker werden willst, schau unbedingt, daß du in den Musikantenstadl kommst! :wink:

 

lg, Roland

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@milesdavis

 

Wenn du freiberuflicher Trompeter werden willst, wünsche ich dir mal viel Glück dabei.

 

Du musst bedenken, dass du als Freiberufler für jeden Pfuagtzer aus deiner Trompete Kohle verlangen musst. Und zwar so viel Kohle, dass dir nach Abzug aller Abgaben, die du auch entrichten musst, noch was zum Leben bleibt.

 

Du bist als Freiberufler genauso verpflichtet, Kranken- und Pensionsversicherung zu haben. Du musst jedes Jahr deine Steuern ab führen usw. usw.

 

Das bedeutet, dass du für jeden Pfugatzer aus deiner Trompete Kohle verlangen musst, und zwar in dem Ausmaß, dass es sich für dich finanziell ausgeht, bzw. du etwas damit verdienst.

 

Bedeutet, dass du neben deiner Zeit auch die Nebenkosten mit in die Gage hinein rechnen musst. Da heißts schon gut rechnen, was du verlangen musst.

 

Auch mußt du berücksichtigen, dass du was auf der Seite haben musst, wenn was passiert (Autounfall, Krankenstand). Da muss es finanziell auch weitergehen.

 

Du hast zwar steuerlich gewisse Möglichkeiten, Material, Ausstattung und das Auto zu nutzen, allerdings gehen da Dinge wie Servicekosten fürs Auto und dgl. nicht mit hinein.

 

Insgesamt ist also freiberuflicher Trompeter eine Schas-Hackn.

 

Das mal zu dem Thema

___________________

 

Ich kenn mich in der österreichischen Trompeterszene gar nicht so schlecht aus, und kenne auch einige große Namen persönlich. Insgesamt ist es so, dass es für die wirklich "großen" G´schäftl (z.B. Christina Stürmer, Rainhard Fendrich,..usw.) einen beschränkten Instrumentalisten-Pool gibt, auf den zurückgegriffen wird.

Da musst schon einen Namen haben, damitst da überhaupt rein kommst.

 

Die Trompeter von PBH-Club kenne ich ebenfalls, und wenn die ned nebenbei studieren täten oder 100e Nebeng´schäftln hätten, tät sichs für die auch nicht ausgehen.

 

Insgesamt ist die Luft für einen Trompeter in Österreich sehr dünn, da es auf sehr wenig Raum sehr viel gute Leute gibt. Nicht mitgerechnet, dass aus dem Osten (Ungarn, Rumänien) auch gute Leute nachkommen (Gabor Tarkövi, Tamás Velenczei).

 

Wenn du vorhast, zu Studieren, dann mach IGP und schau, dass´d irgendwo in eine Musikschule rein kommst, und dir nebenbei a paar G´schäftl aufreißt. Ist garantiert stressfreier und du bist versichert.

 

...mein Tipp ;)

 

P.S: Mein Dad ist Trompeter und könnt ohne Unterricht auch nicht leben ;)

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@ mkuess24: Wenn Du wirklich als Musiker leben wisst, dann mach es! Und mach' keine künstlerischen Kompromisse, denn dann ist ein "normaler" Bürojob wohl wirklich einfacher!

 

Mach es aber professionell, bau' Dir ein gutes Netzwerk auf und übe, übe, übe. Das ist zwar noch lange keine Garantie, dass es mit dem künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg klappen solle, aber eine Grundvoraussetzung.

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Also erst einmal Danke für die Tips, und ich weiß dass es nicht einfach ist über die Runden zu kommen, aber was man nicht bedacht hat, ist, dass wenn man in Österreich bei irgendeinem Orchester angestellt ist, ist man dann soviel ich weiß nur auf freischaffender Basis Mitglied eines Vereins (So ist es zum Beispiel bei den Philharmonikern).

Und IGP musst meines Wissens jetzt eh machen vorm Diplomstudium. Natürlich werde ich auch versuchen, nebenbei auch Unterricht zu geben und was anderes auch noch zu studieren, falls es irgendwie noch so klappen könnte. Ich meine, ich übe wie der Teufel, mache heuer Studienberechtigungsprüfung, spiele Sachen wie Hummel1, Arantjunjan, Carneval von Venedig, Goedicke Concert Etude usw. Und so viel Druck vom Ausland gibts bei den Trompetern noch nicht wie bei den Pianisten und Geigern

 

und @ Roland: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtopic.php?f=14&t=1651&hilit=witze

 

ganz unten, kenn ich nämlich schon, und der vorletzte...

 

Ich lese aus deinem Post heraus, dass Du es mit der Freiberuflichkeit probiert hast, es aber nicht geklappt hat, korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Woran hat es denn gescheitert, wenn ich fragen darf?

 

und @absetzbarkeit: Kann man sich die Instrumente als Freiberufler steuerlich absetzen?

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Verzeiht mir den Doppelpost

Ich kenn mich in der österreichischen Trompeterszene gar nicht so schlecht aus, und kenne auch einige große Namen persönlich. Insgesamt ist es so, dass es für die wirklich "großen" G´schäftl (z.B. Christina Stürmer, Rainhard Fendrich,..usw.) einen beschränkten Instrumentalisten-Pool gibt, auf den zurückgegriffen wird.

Da musst schon einen Namen haben, damitst da überhaupt rein kommst.

 

Da gibts nur einen in Österreich, der heißt Lorenz Raab und den kenn ich persönlich.

Du kenst dich aber sehr gut aus! Vielleicht kenst du auch Hans Gansch, der Trompetenpabst in Österreich schlechthin, lehrt in Salzburg und wird mein Professoe, hofentlich!

 

und noch @kuglblitz: Ich meld mich bei dir wenns soweit ist!

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meine Mutter is Freiberufler, die is nicht sonderlich begeistert, Versicherung und Steuer und alles Frist so viel dass sie kaum mehr als ne Putzfrau verdient.

Dafür is sie ihr eigener Chef und kann von zaus hackln.

 

so gehts meinem dad auch.

vor allem, dass die steuer auf grundlage vorangegangener jahre berechnet wird, kann einen manchmal zur verzweiflung bringen, wenn nach einem sehr guten jahr ein nicht so gutes kommt, und man quasi steurn, die man gar nicht zahlen wird müssen, vorausstrecken muss...

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*frednachobenschieb*

 

ergänzend, vielleicht auch ein wenig OT: Ich hatte 2007 einen gewaltigen Durchhänger, was das Spielen angeht. Ich bin auf er Stelle getreten, also nix is weitergegangen. Nun, was hab ich gemacht: 2 Wochen Weihnachtspause. Diese Pause hat mir immens geholfen: 2007 war mir das Trompeten mehr ein Zwang als Freund, es hat mir ganz einfach keinen Spaß gemacht. Alle haben mir gesagt, wenn ich vom Trompeten rede, fehle mir das Funkeln in den Augen, das ich vorher immer gehabt hatte. Sollte der Beweis dafür sein, dass ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe.

Ich entschied mich, eine Pause zu machen (die ich schon lange nicht mehr hatte), und siehe da! Am 5. Jänner hab ich die Spritze zum ersten Mal in die Hand genommen und der Frust war wie weg! Jetzt bin ich quasi "Trompetensüchtig" und das Funkeln in den Augen kommt auch schon wieder zurück :love:!

 

Ich denke, ich werde es probieren, (mit Hilfe von außen natürlich) freiberuflich tätig zu sein, werde aber auch noch ein anderes Fach studieren (als Absicherung).

 

Danke noch mals !

 

lg michi :cool:

 

Danke für die Antworte

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