AKTUELLE AUSGABE

BAUEN+ 2/2024


Energie

Sicht auf das einfach-intensiv begrünte Dach eines Verwaltungsgebäudes
© Freudenberg

 

Peggy Freudenberg, Anita Morandell Meißner

Gründächer unter der Lupe: Dämmung, Kühlung, Wasserrückhaltevermögen

Relevante Erkenntnisse für die bauphysikalische Performance


Ein interdisziplinäres mehrjähriges Forschungsprojekt an der TU Dresden konnte in Zusammenarbeit mit der Firma Optigrün auf einer großen innerstädtischen Testfläche neue Erkenntnisse über die klimatische Wirkung und die Optimierung der Kühlwirkung unterschiedlicher Gründachflächen gewinnen. Die Ergebnisse zeigen, dass einfach-intensive Gründächer mit Grauwasserbewässerung eine exzellente Option sind und nicht nur im Sommer Vorteile aufweisen.


KERNAUSSAGEN

  • Einfach-intensive Dachbegrünungen verbessern das Mikroklima und bereichern die Stadtlandschaft.
  • Im Sommer wirken die Verdunstungskühlung und die Speicherfähigkeit des bewässerten Substrats kühlend.
  • Im Winter bewirkt die Speicherfähigkeit des nasseren Substrats sogar Frostfreiheit auf der Dachhaut.

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Brandschutz

Innenansicht einer Industriebrache mit vielfältigen Baustoffen, u.a. Holzboden und -tragwerk und Ziegelmauerwerk
© Reinhard Eberl-Pacan

 

Reinhard Eberl-Pacan

Brandschutz für die Instandsetzung von Industriebrachen

Brandschutzkonzept für »Brownfields« und die Kreativwirtschaft


Brachliegenden Industrieanlagen kann durch kreative Initiativen und ehrenamtliches Engagement ein zweites Leben geschenkt werden. Der vielfältige Charakter der verwendeten Baustoffe, Bauteile und Bauprodukte lohnt den Erhalt. Auch bei diesen Projekten gilt es, ein Mindestmaß an Sicherheit und Brandschutz zu gewährleisten. Ein durchdachtes Brandschutzkonzept, das mit dem und nicht gegen das vorhandene Gebäude »arbeitet«, ist hilfreich.


KERNAUSSAGEN

  • Bei der Nachnutzung von Bestandsbauten trifft häufig soziokulturelle Begeisterung der Nutzer auf einen trägen Amtsschimmel der genehmigenden Behörden.
  • Die intensive Recherche der Genehmigungs- und Rechtsgrundlagen zur Bauzeit ist ein wichtiger erster Schritt.
  • Bei der Ertüchtigung des Brandschutzes sollten funktionierende Rettungswege im Vordergrund stehen. Mängel im baulichen Brandschutz können ggf. durch alternative, z.B. organisatorische Maßnahmen kompensiert werden.

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Bauakustik

Straße in einem Wohngebiet und Haus, vor dem eine Luftwärmepumpe steht
© B. Gigla

 

Birger Gigla

Lärmemissionen von Luftwärmepumpen

Verträglichkeit in der Nachbarschaft


Sie können als Sound der Energiewende gelten: Die Brummgeräusche von Luftwärmepumpen. Als kostengünstige Lösung zur Nutzung erneuerbarer Energien für die Wärmeerzeugung in Gebäuden werden sie zunehmend in Bestandsgebäuden nachgerüstet, derzeit vorwiegend in Einfamilienhäusern. In Wohngebieten kommt es dabei zu Störungen in der Nachbarschaft, insbesondere nachts und verstärkt durch die Tonhaltigkeit der Geräusche. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick und Hinweise für einen möglichst verträglichen Betrieb.


KERNAUSSAGEN

  • Der Betrieb von Luftwärmepumpen kann erhebliche Belästigungen durch Geräuschimmissionen hervorrufen, insbesondere nachts und in ruhiger Wohnlage.
  • Für den verträglichen Betrieb sind eine passende Standortwahl, sachkundige Planung und Lärmminderung erforderlich.
  • Die abschirmende Wirkung von Holzverblendungen, Vegetation usw. wird deutlich überschätzt.

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Gebäudetechnik

Produktionshalle in Holzbauweise im Breisacher Gewerbepark Rheinbrücke
© Holzhaus Fabrik GmbH

 

Susanne Jacob-Freitag

Schnell gebaute Halle in Holzbauweise

Aufgelöste Träger als Mittelstützen und für zentrales Hochregal


Im Breisacher Gewerbepark Rheinbrücke entstand in extrem kurzer Zeit eine Produktionshalle in Holzbauweise, deren zentrale Tragelemente Fachwerkträgerstützen sind, die zudem eine zweite Funktion als Hochregallager einnehmen. Die Halle wird trotz der kurzen Planungs- und Bauzeit hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht und ist ein im Hauptteil zweistöckiger, bemerkenswerter Holzbau, dessen Maße und Anforderungen durch die Produktionsanlage bestimmt wurden.


KERNAUSSAGEN

  • Die Idee einer tragenden Mittelkonstruktion in Form von Fachwerkstützen für die Zweischiffigkeit der Halle war maßgebend für die Entwicklung des Gesamttragwerks.
  • Die Wahl der Dachbinderform ergab sich aus der Möglichkeit, Material und damit Kosten einzusparen, denn sie wurde gleich in Fischbauchform verklebt.

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Flur in einem altersgerecht gebauten Gebäuden mit Handläufen links und rechts
© Claudia Neuwald-Burg

 

Klaus Helzel

Altersgerechtes Bauen: Anforderungen an die Planung

Wohnen im Alter und bauliche Sicherheit verbinden


Wer Wohnraum für ältere Menschen plant, muss auch spezielle Anforderungen an altersgerechtes Bauen beachten. Anders als bei Alten- und Pflegeheimen gibt es keine gesetzlichen Vorgaben für altersgerechte Privatbauten. In der Planung werden Konflikte zwischen Käufern und Bauträgern vermieden, wenn der Bedarf der Bewohner berücksichtigt und die Bauausführung transparent in der Baubeschreibung kommuniziert wird.


KERNAUSSAGEN

  • In Deutschland gibt es zu wenig Wohnraum, der an die besonderen Bedarfe des Alters angepasst ist.
  • Weil gesetzlich nicht geklärt ist, wie altersgerechtes Bauen gestaltet werden muss, bleiben Baubeschreibungen oft ungenau.
  • DIN 18040-2 gibt normative Vorgaben zur Orientierung.

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Nachhaltigkeit

Städtebaulicher Entwurf für gewerbenahen Wohnraum in Leinfelden-Echterdingen
© Lab711 Labor für urbane Orte und Prozesse

 

Sabine Lorenz, Philipp Schwarz

Zukunftsfähiges Bauen bedeutet viele Anforderungen zu erfüllen

KaepseLE soll ökologische, ökonomische und soziale Kriterien in Einklang bringen


Lösungen für zukunftsfähiges Bauen sind gesucht, denn adäquater, bezahlbarer Wohnraum muss geschaffen werden, der in den nächsten 100 Jahren nicht zu einer ökonomischen und ökologischen Belastung werden soll. Im Projekt »KaepseLE Goldäcker« werden in drei Baufeldern unterschiedliche Konzepte entwickelt, die diesen schwierigen Anforderungen gerecht werden. Das Projekt ist Teil der Internationalen Bauausstellung in der Region Stuttgart 2027 (IBA'27) und sieht sich mit zusätzlichen schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert.


KERNAUSSAGEN

  • Die modifizierte Konzeptvergabe hat sehr gut ausgearbeitete Ergebnisse geliefert.
  • Eine lokale Kompensation der CO2-Emissionen ist nicht möglich. Im globalen Spektrum sind unterschiedliche Kompensationsmöglichkeiten vorhanden.

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Städtebaulicher Entwurf für gewerbenahen Wohnraum in Leinfelden-Echterdingen
© in Anlehnung an [10] Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation

 

Katharina Kleinschrot, Juliane Sakellariou

Nachhaltigkeitstransformation im Bausektor – Zeit, durchzustarten!

So meistern Unternehmen die vielen Herausforderungen


In der Baubranche wurde trotz ihres beträchtlichen Ressourcenverbrauchs nur wenig Wert auf die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft gelegt. Dies führte zu einem Anstieg der CO2-Emissionen und des Abfallaufkommens. Nichtsdestotrotz zeichnet sich der Bausektor vielfach durch kontinuierliche Innovation, Qualität und ästhetische Gestaltung aus. Wie gelingt es, die notwendige Nachhaltigkeitstransformation in diesen bedeutenden Sektor zu integrieren?


KERNAUSSAGEN

  • Im Spannungsfeld zwischen Deglobalisierung, demografischem Wandel, Digitalisierung und Dekarbonisierung liegen, neben unternehmerischen Herausforderungen, Möglichkeiten in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte.
  • Die Transformation des Bauwesens ist maßgeblich von der koordinierten Zusammenarbeit in Kooperationsmodellen sowie positiven Zielen und Leitbildern abhängig.
  • Wir sind bei der Nachhaltigkeitstransformation im Bausektor mit einem Umsetzungsproblem konfrontiert, da die Akteure der Wertschöpfungskette oft isoliert und losgelöst vom politischen Rahmen handeln (müssen).

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Porträtfoto von Architektin Vera Hartmann
© Marlene Charlotte Limburg

 

Experteninterview

»Bei jedem Projekt interessiert kosteneffizientes und materialgerechtes Bauen«

Architektin Vera Hartmann von Sauerbruch Hutton im Gespräch mit Bauen+


Sauerbruch Hutton realisieren beeindruckende Projekte des ökologischen Bauens. Die Verwendung ökologischer Baumaterialien und die Integration prototypischer Holzelemente haben die Arbeit des Büros in den letzten zwei Jahrzehnten geprägt. Im Interview für Bauen+ erläutert Vera Hartmann, Partnerin bei Sauerbruch Hutton, wie diese Prinzipien in ihrer Arbeit umgesetzt wurden und welchen Einfluss sie auf die Architektur haben.

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