Fragen zur Energiewende

Was kostet
Energie gerade?
Baut Deutschland
genug Erneuerbare?
Woher kommt
der Strom?
Reicht das Gas
für den Winter?
Wie steht's um
die Verkehrswende?
Was passiert bei
den Heizungen?
Wer nutzt welche
Energieträger?

Was kostet
Energie gerade?

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde Energie in Deutschland schlagartig teurer. Inzwischen haben sich die Preise deutlich erholt – obwohl Russland die Gaslieferungen an Deutschland im Sommer 2022 gänzlich einstellte. Gas kostet derzeit 0 Cent je Kilowattstunde (±0 % zur Vorwoche). Die Strommärkte haben den Ausstieg aus der Atomkraft gut weggesteckt: Strom kostet derzeit 0 Cent je Kilowattstunde (±0 % zur Vorwoche). Ein Liter Benzin der Sorte Super E5 kostet  Euro (±0 % zur Vorwoche).

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Im Energiekrisenjahr 2022 kostete Strom zeitweise mehr als 70 Cent je Kilowattstunde. Inzwischen sind die Preise für Neukunden deutlich gefallen.

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Nachdem Russland im Sommer 2022 die Gaslieferungen an Deutschland über die Nord-Stream-Pipeline eingestellt hat, stiegen die Preise für Gas rasant an. Inzwischen sinken sie wieder auf das Niveau vor der Gaskrise, die mit den zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine im Herbst 2021 begonnen hat.

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Die Preise für Superbenzin und Diesel folgen einem saisonalen Muster: Zur Haupturlaubszeit in den Sommermonaten ist der Sprit üblicherweise besonders teuer. Zudem hängt der Benzinpreis aber auch von den Weltmarktpreisen für Rohöl ab. Dabei spielen geopolitische Ereignisse und die Wirtschaftslage in wichtigen Absatzmärkten wie den Vereinigten Staaten oder China eine Rolle.

Benzin kostet nicht überall in Deutschland gleich viel. Es gibt ein Nord-Süd-Gefälle, wobei die Preise in Süddeutschland und an den Grenzen zu Tschechien, Österreich und der Schweiz am höchsten sind.

Heizöl ist chemisch identisch zu Dieseltreibstoff, wird aber viel geringer besteuert, die Preise sind auch weniger volatil. Das Umfüllen in Autotanks ist verboten.

Baut Deutschland
genug Erneuerbare?

Der Atomausstieg ist vollzogen, aus der Kohleverstromung möchte die Bundes­regierung möglichst bis 2030 aussteigen. Dazu müssen mehr erneuerbare Kraftwerke ans Netz. Die Installation neuer Windräder liegt derzeit im Plan, der Ausbau der Solar­energie ebenso.

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Bis 2030 sollen in Deutschland Windräder mit einer Gesamtleistung von 115 Gigawatt stehen. Die Bundesländer sollen dazu entsprechend ihrer Fläche beitragen. Während Schleswig-Holstein das Soll sogar übererfüllt hat, liegen andere Länder weit zurück.

Die Karte zeigt jedes Windrad, das in Deutschland in diesem Jahr ans Netz gegangen ist. Obwohl in Norddeutschland bereits die meisten Anlagen stehen, findet dort immer noch ein Großteil des Zubaus statt. Bevor ein Windrad gebaut werden kann, müssen es die örtlichen Behörden erst einmal ihre Zusage erteilen. Ein Blick auf die Genehmigungen zeigt daher, wo sich in Zukunft zusätzliche Rotoren drehen könnten.

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Bei der Solarenergie liegen die südlichen Bundesländer vorne. Sie sind relativ sonnenreich – und wohlhabend, was bei den Investitionen hilft.

Nie zuvor haben Deutschlands Elektriker mehr Solaranlagen angeschlossen als im Jahr 2023. Auch die Zahl neuer Windräder steigt von Jahr zu Jahr, liegt jedoch unter dem Spitzenjahr 2017, als ein anderes Fördermodell galt. In den kommenden Jahren will die Bundesregierung den Zubau weiter vorantreiben.

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Woher kommt
der Strom?

Im Zuge der Energiewende wächst der Bedarf an Strom: So sollen Autos künftig mit Batterien statt mit Benzin fahren. Beim Heizen wächst der Anteil an Wärme­pumpen. Gestern stammten  Prozent des Strom­mixes aus erneuerbaren Quellen. Kohle macht  Prozent, Erdgas  Prozent aus. Für eine vollständig erneuerbare Energie­versorgung fehlen Speicher. Dafür kommen vor allem Batterien und Wasserstoff infrage.


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Das Wetter hat einen großen Einfluss auf Deutschlands Stromversorgung. An wind- und sonnenreichen Tagen können erneuerbare Energiequellen den größten Teil der Versorgung decken. Wenn es nicht reicht, kommen fossile, teure Energieträger wie Gas- und Kohlekraftwerke dazu.

Insgesamt ist der Anteil der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren gewachsen, die Kohlekraft hat an Bedeutung verloren. Die letzten Kernkraftwerke gingen im April dieses Jahres vom Netz.

In den vergangenen Monaten importierte Deutschland mehr Strom, als es in seine Nachbarländer exportierte. Der größte Teil des importierten Stroms stammte aus erneuerbaren Quellen.

In vielen Monaten kommt mehr als die Hälfte des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. Bis 2035 soll das Stromnetz komplett klimaneutral funktionieren, so plant es die Bundesregierung.

Reicht das Gas
für den Winter?

Deutschland deckt etwa ein Viertel seines Energiebedarfs mit Erdgas, das vor allem in der Industrie und zum Heizen gebraucht wird. In den Sommermonaten werden die Gasspeicher befüllt, sodass in den kalten Wintermonaten ausreichend Energie zur Verfügung steht. Würde Deutschland kein Gas mehr aus dem Ausland erhalten, würde das Gas in den Speichern allein für etwa zwei Wintermonate reichen. Deutschlands Gasspeicher sind zu Prozent gefüllt. Im Vergleich zur Vorwoche kamen  Prozentpunkte hinzu.


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Von ungefähr Mitte März bis Mitte November führt Deutschland mehr Gas ein, als es verbraucht. Der Überschuss fließt in Speicher, die sich im Winter wieder leeren. Die Speicher gehören nicht dem Staat, sondern Privatunternehmen, die damit wirtschaften: Sie kaufen Gas, wenn es billig ist, und verkaufen es bei Engpässen teuer. Seit 2022 sind die Speicher staatlich reguliert, sie müssen zum 1. November zu 95 Prozent gefüllt sein.

Deutschlands größter Gasspeicher steht im niedersächsischen Rehden. Das Gas darin reicht aus, um den Bedarf für etwa zwei Winterwochen zu decken.

Da Gas größtenteils zum Heizen eingesetzt wird, schwankt der Verbrauch je nach Temperatur stark. Die Industrie verbraucht dagegen das ganze Jahr über etwa gleich viel.

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Um den wöchentlichen Gasverbrauch besser einordnen zu können, muss der Witterungseffekt bereinigt werden. Die folgende Grafik ist das Ergebnis einer Modellrechnung: Sie vergleicht die aktuellen Verbräuche mit denen der Vorjahre, nach einer Korrektur für mögliche Differenzen in der mittleren Temperatur.

Seit dem Ende der russischen Lieferungen ist Norwegen die wichtigste Bezugsquelle für Deutschlands Gasbedarf. Flüssiggas aus Übersee wird meist über die Benelux-Länder eingeführt; die neuen LNG-Terminals an den deutschen Küsten spielen bislang nur eine geringe Rolle.

Gaslieferungen nach Deutschland

Tägliche Nettolieferungen, insgesamt und ausgewählte Länder

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Wie steht's um
die Verkehrswende?

Beim Klimaschutz macht der Verkehrsbereich die größten Probleme: Die Emissionen stagnieren auf hohem Niveau. Damit sich das ändert, muss vor allem die Zahl der benzingetriebenen Autos weniger werden. Neben Fahrrad, Bus und Bahn gelten vor allem Elektroautos als Alternative. Sie setzen sich bislang nur schleppend durch – unter anderem wegen hoher Anschaffungskosten und fehlenden Ladesäulen.

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Jahrelang stieg der Anteil der Fahrzeuge mit Elektromotor unter den Zulassungen. Doch zum Januar 2023 senkte die Bundesregierung die Subventionen beim Neukauf, das dämpft die Nachfrage. Anfang 2024 gehen die Fördersätze nochmals zurück.

Ab 2035 sollen keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden. Anders lässt sich die gesetzlich festgeschriebene Klimaneutralität bis 2045 nicht erreichen, denn Autos fahren im Schnitt zehn Jahre. Doch von diesem Ziel entfernt sich die Realität zunehmend, die Flotte von Benzin- und Dieselautos wächst.

Was passiert bei
den Heizungen?

Im Neubau ist die Wärmepumpe mittlerweile die mit Abstand beliebteste Wärmequelle. Und doch montieren die Handwerker selbst in neuen Häusern weiterhin jeden Monat hunderte Gasheizungen.


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Wer ein Haus hat, baut nicht so schnell ein neues. Die damit einhergehende Trägheit des Gebäudesektors zeigt ein Blick auf die Bestandsdaten. Obwohl die Wärmepumpe im Neubau weit vorne liegt, kommt sie insgesamt nur auf einen Anteil im einstelligen Prozentbereich aller Häuser in Deutschland.

Wer nutzt welche
Energieträger?

Die Übersicht zeigt, welche Energieformen wo zum Einsatz kommen. Strom wurde zu einer Einheit zusammengefasst, wird aber wiederum aus verschiedenen Quellen erzeugt. Siehe dazu das Kapitel weiter oben.

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Der Blick auf die vergangenen Jahrzehnte zeigt, dass sich am Energiemix erstaunlich wenig verändert hat. Zwar spielen erneuerbare Quellen heute eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung, doch Strom macht nur einen kleinen Teil des gesamten Energieverbrauchs aus.

So hat sich der Energiemix entwickelt

Endenergieverbrauch der Sektoren in TWh

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Quelle: AG Energiebilanzen e. V. • Vorläufige Daten für 2022