Panorama

Sparkurs verhinderte Nachschub Belgien zerstörte Millionen Schutzmasken

Weltweit sind FFP2-Masken Mangelware - gelten sie doch als wirksamer Schutz vor Covid-19-Infektionen. Nun wird bekannt, dass Belgien im vergangenen Jahr sechs Millionen Masken entsorgt hat. Aus Kostengründen fehlt bis heute Ersatz.

Wenige Monate vor Beginn der Corona-Krise hat die belgische Regierung sechs Millionen derzeit dringend benötigte Schutzmasken zerstören lassen - ohne für Nachschub zu sorgen. Die Masken waren 2009 für den Kampf gegen die Schweinegrippe angeschafft worden, wie das belgische Nachrichtenmagazin "Le Vif" unter Berufung auf das Protokoll eines Treffens der belgischen Risiko-Management-Gruppe berichtet.

Im vergangenen Jahr seien die Produkte dann wegen ihres abgelaufenen Haltbarkeitsdatums entsorgt worden. Aus Kostengründen habe Gesundheitsministerin Maggie De Block keinen Ersatz angeschafft. Dem Bericht zufolge handelte es sich bei den zerstörten Schutzmasken um den Typ FFP2.

Zwar schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Internetseite, dass es für einen wirksamen Infektionsschutz durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Allgemeinen für gesunde Personen keinen Beleg gebe. Zugleich könne laut RKI das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes durch erkrankte Personen sinnvoll sein, "um das Risiko einer Ansteckung anderer Personen durch die größtmögliche Zurückhaltung von Tröpfchen, welche beim Husten oder Niesen entstehen, zu verringern".

Belgien hat mittlerweile wegen der Covid-19-Pandemie seine Grenzen, Schulen, Bars und Restaurants geschlossen und Massenveranstaltungen untersagt. Für nicht notwendige Unternehmungen außer Haus werden Strafen verhängt. Bislang gibt es 3743 bestätigte Corona-Fälle, 88 Menschen starben. Die Behörden gehen aber von deutlich höheren Infektionszahlen aus.

Hinweis: In einer früheren Version dieser Meldung hatte es geheißen, Schutzmasken des Typs FFP2 gelten "als die einzigen Masken, die einer Ansteckung mit dem Coronavirus wirksam vorbeugen können". Dies ist nicht korrekt. Wir haben den Fehler korrigiert.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP

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