Laschet-Sohn vermittelte: Van-Laack-Kittel untauglich

Weil sie beim Anziehen schnell reißen, benutzt die Uniklinik Essen die als medizinische Schutzausrüstung gedachten Stücke aus der umstrittenen Bestellung nicht.

In der Kritik wegen van-Laack-Kitteln: Armin Laschet (CDU).
In der Kritik wegen van-Laack-Kitteln: Armin Laschet (CDU).dpa/Marius Becker

Essen-Die Universitätsklinik Essen hat rund 40.000 Schutzkittel der Modefirma van Laack, deren Bestellung von der Opposition im Landtag kritisiert wird, ausgemustert. Die Kittel würden „beim Anziehen schnell reißen“, teilte die Klinik auf Anfrage mit. Die gut 40.000 vom Land bereitgestellten Kittel seien Ende August angekommen, aber nicht für die Verwendung freigegeben worden.

„Wir setzen zum Schutz unserer Anwender und Patienten nur Schutzkittel aus Vlies ein, die gem. DIN EN ISO 10993-5 geprüft und zertifiziert sind“, hieß es in der Mitteilung. Die van-Laack-Kittel – die in 476 Paketen kamen – würden derzeit gelagert. Die Klinik bestätigte damit einen Bericht des Podcasts Lauer und Wehner.

Einem gemeinsamen Bericht der Magazine Capital und Stern zufolge sagte eine van-Laack-Sprecherin: „Selbstverständlich erhalten unsere Kunden ausschließlich Lieferungen, die den Anforderungen und Kriterien der Bestellungen entsprechen.“ Das Gesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen bestätigte den beiden Medien auf Anfrage, dass die Kittel nicht vollständig den Anforderungen der europäischen Verordnung für Schutzausrüstung im Gesundheitsbereich entsprechen.

Die Beschaffung der Schutzkittel ist am Mittwoch auch Thema in der Plenarsitzung des nordrhein-westfälischen Landtags. Das Geschäft mit dem Modehersteller van Laack hatte für Debatten gesorgt, da der Sohn von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Kontakt zu der Firma hergestellt hatte. Johannes Laschet ist Modeblogger und Werbepartner der Firma aus Mönchengladbach.