Wie funktioniert der Ladevorgang der Miller-Kapazität (Leistungs-MOSFET)?

2 Antworten

Leider kann man das nicht in ein zwei Sätzen erklären.

http://www.radio-sensors.se/download/gate-driver2.pdf

Ich finde, hier ist es (im Anfangsteil) hervorragend beschrieben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Elektronik/Nachrichtentechnik, Schaltungstechnik
razorfx 
Fragesteller
 04.04.2018, 15:05

Ja dieses PDF hatte ich auch schon. Ist wirklich super.

Ich habe mir aber soweit folgendes notiert, bitte korrigieren, falls ich irgendwo falsch liege:

  1. C_gd (Gate-Drain Kapazität, bzw. Miller-Kapazität) ist VOR dem Einschalten auf -VDD (minus VDD) geladen
  2. Während des kompletten Vorgangs bis zum Anfang des Millerplateaus wird diese negative Ladung von C_gd abgebaut (Kapazität wird geladen, aber so gesehen auch entladen, da ja die negative Ladung weniger wird)
  3. Am Ende des Millerplateaus ist C_gd=0
  4. Am Ende des gesamten Einschaltvorgangs ist C_gd auf [U_gs(max) - U_ds(on)] geladen

Vielen Dank.

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Zu Deinem Verständnis:

Die Miller-Kapazität wirkt als Gegenkopplung auf den steuernden Eingang, also getrieben von der (hohen) Spannungsänderung am Drain (oder Kollektor). Damit ist das tatsächliche "Durchschalten" nun stark abhängig, wie dieser Gegenkopplungs-Stromanteil von der Ansteuerschaltung beherrscht werden kann.

Ja, der "Wert" ist spannungsabhängig!

Dennoch könntest Du Dir einen idealen Transistor denken und einen extern dort verschalteten "Miller"-Kondensator. --> Verständnis des Prinzips

So kommst Du ganz schnell darauf, dass sowohl der Steuer-Strom als auch die -Impedanz einen entscheidenden Einfluss auf das tatsächliche Schaltverhalten hat (und so auch auf die Schaltverluste, Störungen,....). 

Mit Miller-Effekt wird ganz allgemein diese Art einer spannungsgesteuerten Stromgegenkopplung über einen Kondensator ausgedrückt. Der Herr Miller hatte diesen Effekt bewusst ausgenutzt und beschrieben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 2 zusätzliche Meisterprüfungen