Chaos bei Rückrufen von Notebook-Akkus

Toshiba ruft weitere 826.000 Notebook-Akkus von Sony zurück, teilt das aber nicht mit, Fujitsu muss 287.000 Notebook-Akkus austauschen, nennt aber keine Details – die Kunden sind verunsichert.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Die Austauschaktionen von Lithiumionen-Akkus in Notebooks nehmen kein Ende. Toshiba ruft weitere 830.000 Akkus weltweit zurück, davon 360.000 in Europa; Fujitsu teilt in Japan mit, dass 287.000 Notebook-Akkus zurückgerufen werden. Diese beiden Rückrufe stehen im Zusammenhang mit dem weltweiten Austauschprogramm, das Akku-Hersteller Sony am 28. September lapidar angekündigt hat, ohne Details zu nennen.

Dieser Linie folgen jetzt Toshiba und Fujitsu. Nach dem Rückruf von 340.000 Akkus am 19. September hält es Toshiba jetzt offenbar nicht für nötig, die Kunden auf der eigens für die erste Rückrufaktion eingerichteten Website über die 830.000 möglicherweisen schadhaften Lithiumionen-Akkus zu informieren. Toshiba teilt lediglich mit, dass man zusammen mit Sony plane, die Akkus in folgenden Notebook-Serien auszutauschen: Tecra M3/M4/M5/M7, Tecra S3, Tecra A2/A3X, Portégé S100, Portégé M300/M400, Satellite R10/R20, Satellite U200, Satellite A50, SatellitePro U200, Qosmio G30 und Qosmio F30. Diejenigen Kunden, die von Toshibas erster Rückrufaktion nicht betroffen sind, wiegen sich jetzt womöglich in trügerischer Sicherheit. Fujtisu teilt lediglich mit, dass 287.000 Notebooks betroffen seien, davon 63.000 in Japan. Welche Modelle das sind, erfährt bislang der Fujitsu-Siemens-Kunde nicht.

Nach den insgesamt fast acht Milllionen von Dell, Apple, Toshiba, Lenovo und Fujitsu zurückgerufenen Akkus sind Notebook-Nutzer verunsichert. Alle auszutauschenden Batterien stammen von Sony. Nach nahezu jeder der Rückrufaktionen hieß es, weitere Notebooks seien nicht betroffen. Da die IT-Branche diese Aussage fast im Tagesrhythmus widerlegt, sollten Notebook-Nutzer regelmäßig IT-Nachrichten verfolgen oder beim Notebook-Hersteller nachfragen. Auch der Besuch der Unternehmens-Website kann weiterführen – Letzteres hilft bei den beiden Austauschaktionen von Toshiba und Fujitsu jedoch nicht weiter.

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