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Massenschlägerei in Hamburg Schwere Ausschreitungen in Flüchtlingsheim

In einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg ist es am Wochenende zu zwei Schlägereien gekommen. Laut Polizei richteten sich die Attacken auch gegen das Sicherheitspersonal.

In einem Flüchtlingsheim in Hamburg ist es am dritten Adventswochenende zu zwei schweren Ausschreitungen mit mehreren Verletzten gekommen.

Auslöser war offenbar ein Konflikt vom Samstag, dessen Ursprung unbekannt ist. Die Polizei stellt den Hergang so dar: Ein Eritreer hatte einen Sicherheitsbeamten angegriffen. Daher sollte der 24-Jährige in eine andere Unterkunft verlegt werden. Doch Dutzende Landsleute stellten sich gegen die Verlegung und griffen laut Polizei auch das Wachpersonal an. Die Sicherheitsleute bekamen wiederum Unterstützung von mehreren Syrern. Hieraus entwickelte sich eine erste Schlägerei mit etwa 50 Beteiligten.

Am Sonntag kochte der Konflikt dann erneut hoch. 60 bis 80 Bewohner aus Syrien und Eritrea gingen jeweils in zwei Gruppen aufeinander los. Die Männer sollen mit Stöcken, Steinen und Holzlatten aufeinander eingeprügelt haben. Einige Sicherheitsleute sollen sich verbarrikadiert haben, berichtet das "Hamburger Abendblatt" unter Berufung auf Zeugen.

Erst nach drei Stunden war der Streit demnach geschlichtet. Fünf Wachleute und zwei Bewohner wurden leicht verletzt. Die Polizei nahm zehn der Schläger vorläufig fest, alle wurden jedoch noch in derselben Nacht entlassen.

Es ist nicht das erste Mal, dass es in Hamburger Einrichtungen zu Auseinandersetzungen kommt - und auch nicht das erste Mal, dass Flüchtlinge Sicherheitspersonal angreifen.

Ausschreitungen auch in München

Auch in Bayern kam es am Sonntag in einer Unterkunft zu einer Schlägerei. In Karlsfeld nördlich von München geriet eine Gruppe Flüchtlinge mit den Mitarbeitern des Sicherheitsdienst aneinander. Anlass war bisherigen Ermittlungen zufolge, dass der Sicherheitsdienst den Bewohnern das Fußballspielen mitten im Wohnbereich untersagte. Die Wachleute sollen deshalb mit Steinen und Schuhwürfen attackiert worden sein.

Zwei Senegalesen im Alter von 20 und 32 Jahren wurden nach dem Vorfall zeitweise in Polizeigewahrsam genommen, durften danach aber in ihre Unterkunft zurückkehren, wie die Polizei berichtete.

Drei Asylbewerber und vier Sicherheitsleute wurden mit leichten Verletzungen ambulant versorgt. Nach den bisherigen Ermittlungen sollen bis zu 80 Flüchtlinge und Wachleute in die Schlägerei verwickelt gewesen sein. Die Polizei rückte mit rund 40 Beamten an, die die Lage rasch unter Kontrolle brachten.

gam/dpa