Luxemburg„JugendKonschtWoch“: Wo die jungen Talente von morgen ausstellen

Luxemburg / „JugendKonschtWoch“: Wo die jungen Talente von morgen ausstellen
Ein Dufterlebnis: Das Spray neben den Gemälden dient nicht der Desinfektion, sondern ist der Duft zur Kunst Fotos: Catia Pereira

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Seit dem gestrigen Montag findet in Luxemburg ein weiteres kulturelles Highlight statt: die 21. Ausgabe der „JugendKonschtWoch“, liebevoll als „JuKoWo“ bekannt.

Diese Kunstwoche bietet 21 Jugendlichen im Alter von 12 bis 26 Jahren eine Bühne, um ihre künstlerischen Talente in verschiedenen Genres zu präsentieren. Noch bis zum 26. Mai 2024 öffnet der Espace H2O in Oberkorn seine Türen für Kunstliebhaber*innen und Neugierige gleichermaßen. Ein Ereignis, das weit über die Grenzen der Stadt Differdingen hinaus strahlt und die kreative Energie einer Generation einfängt.
Die Eröffnungsvernissage am gestrigen Montag markierte den Startschuss für zwei Wochen voller künstlerischer Entdeckungen.

Doch die JuKoWo ist keine gewöhnliche Kunstausstellung. Initiiert vom Jugenddienst der Stadt Differdingen, ist sie vielmehr eine Hommage an die junge Kunstszene Luxemburgs, ein Schaufenster für Talente, die ihre kreativen Visionen in allen erdenklichen Genres zum Ausdruck bringen. Dabei geht es nicht nur um die Präsentation von Kunstwerken, sondern vielmehr um die Förderung junger Talente und die Schaffung eines professionellen Umfelds für ihre kreative Entfaltung.

Seit ihrer Gründung vor 21 Jahren hat sich die JuKoWo zu einer festen Institution entwickelt, die es jungen Künstler*innen ermöglicht, sich zu präsentieren und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. „Für uns ist die JuKoWo ein Sprungbrett in Richtung professionelle Kunstszene. Und dabei setzen wir keine Grenzen! Für uns ist Kunst alles, was Emotionen ausdrückt“, erklärt Mitorganisatorin Catia Pereira vom Jugenddienst der Stadt Differdingen.

Erfolgsgeschichten

Catia Pereira ist richtig stolz, wenn sie über die ehemaligen Teilnehmer*innen spricht, die seit ihrer Zeit bei der JuKoWo eine beeindruckende Entwicklung in der Kunstszene durchlaufen haben und heute aufblühen. „Letztes Jahr hatten wir das Vergnügen, Thierry Hahn als Teilnehmer zu betreuen, der seitdem einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt hat“, teilt Pereira begeistert mit. Seit seiner Expo bei der JuKoWo hat Thierry sein künstlerisches Talent weiter verfeinert und ist nun in der Kunstwelt etabliert. Seine Werke wurden bereits auf bedeutenden Ausstellungen präsentiert, wo sie die Aufmerksamkeit und Anerkennung von Kunstliebhaber*innen auf sich zogen.

Auch die Veranstaltung an sich hat sich im Laufe der Jahre enorm weiterentwickelt. Vor drei Jahren zog die JuKoWo aus den Gängen des Differdinger 1535° in den Espace H2O um, wo auch oftmals sehr bekannte und etablierte Künstler*innen ausstellen. Außerdem erhielt das Event vor drei Jahren ein professionelleres Konzept mit einem Szenografen, der die gesamte Ausstellung inszeniert. Zudem arbeitet das Team der Gemeinde Differdingen mittlerweile mit einer professionellen Firma für die audiovisuelle Gestaltung und die Vorstellung der Künstler*innen zusammen, um den Besuchern ein noch eindrucksvolleres Erlebnis zu bieten und die Werke auf professionelle und innovative Weise zu präsentieren.

„Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler beginnt mit einem Aufruf an die Teilnehmer, ihre kreativen Werke einzureichen“, erklärt Catia Pereira. „Dann tritt unser engagiertes Team in Aktion, Hand in Hand mit unserem talentierten Szenografen, um eine faszinierende Inszenierung entstehen zu lassen. Diese Inszenierung ist nicht nur eine bloße Präsentation der Kunstwerke, sondern ein künstlerisches Gesamterlebnis, das die individuelle Vision und den Ausdruck jedes jungen Talents auf einzigartige Weise in Szene setzt.“

Mentale Gesundheit

Die diesjährige JuKoWo dreht sich voll und ganz um die mentale Gesundheit und greift somit ein wichtiges gesellschaftliches Thema auf. Durch emotionale und persönliche Kunstwerke möchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausstellung so dazu beitragen, das Tabu um psychische Erkrankungen zu brechen und ein offenes Gespräch darüber zu fördern.

Die Werke, die anlässlich der JuKoWo präsentiert werden, zeugen von einer Vielfalt an Talenten, Ideen und vor allem Kunstformen: Von ausdrucksstarken Zeichnungen und Malereien bis hin zu bewegenden Choreografien und einfühlsamer Poesie spiegelt jedes Kunstwerk die einzigartige Perspektive seines*r Schöpfers*in wider. Hinter jeder Kreation verbergen sich eine persönliche Philosophie und eine individuelle Herangehensweise an das Thema der mentalen Gesundheit. Diese Vielfalt an Ausdrucksformen lädt die Besucher dazu ein, sich auf eine emotionale Reise durch die facettenreiche Landschaft der Kunst einzulassen.

Ein besonderes Merkmal der diesjährigen JuKoWo sind die olfaktorischen Elemente. Jede*r Künstler*in hat einen passenden Duft zu seinem oder ihrem Werk ausgewählt, der die Betrachter auf eine multisensorische Reise mitnimmt. Diese duftenden Ergänzungen verleihen den Kunstwerken eine weitere Dimension und eröffnen den Besuchern die Möglichkeit, nicht nur mit den Augen, sondern auch mit der Nase zu erleben. Die Ausstellung wird somit zu einem sinnlichen Erlebnis, bei dem die Kunst auf eine ganzheitliche Weise entdeckt und erfahren werden kann.

Ein Höhepunkt der diesjährigen JuKoWo ist zweifellos die mit Spannung erwartete Verleihung des renommierten „Jugendkonschtpräis“ am 26. Mai, bei der besonders herausragende Talente für ihre beeindruckenden Leistungen geehrt werden. Während in diesem Jahr keine zusätzlichen Rahmenveranstaltungen geplant sind, arbeitet das Organisationsteam bereits an spannenden Plänen für die Zukunft. Mit einem Blick voraus denkt das Team darüber nach, im kommenden Jahr Workshops anzubieten, die das kreative Potenzial der Teilnehmer*innen noch weiter fördern sollen.

Wo und wann?

Espace H2O, rue Rattem, L-4658 Oberkorn. 
Noch bis zum 26.5.2024.
Montag-Freitag: 16-19 Uhr
Samstag-Sonntag: 14-20 Uhr
Verleihung „Jugendkonschtpräis“ am 26.5. um 11.00 Uhr.