Mülheimer ArcheWie die Lage für Kölner Obdachlose verbessert werden soll

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (4)

Der Container soll zu einem Treffpunkt werden.

Köln – „Die Mülheimer Arche ist die Antwort auf das Müllemer Böötchen“, sagte Mark Oette, als am Montag auf einem Gelände an der Sporthalle Bergischer Ring eine neue Auffangstation für bedürftige Menschen vorgestellt wurde. Oette gehört zum Vorstand des Vereins „Arche für Obdachlose“, der sich vor einem Jahr gegründet und seitdem gut eine Million an Spenden eingenommen hat. Bisher hat er knapp 20 Projekte in Köln und Umgebung unterstützt.

Nun ist die Mülheimer Arche hinzugekommen, für die zunächst 200.000 Euro zur Verfügung stehen. Der Verein rechnet damit, dass die Stadt „in absehbarer Zeit wenigstes einen Teil der laufenden Kosten übernimmt, so wie wir durch die Mülheimer Arche ja auch Aufgaben übernommen haben, die originär städtisch sind.“

Versorgung für Obdachlose im Rechtsrheinischen „extrem schlecht“

Im Verbund mit der AG Arsch huh, der FC Stiftung und der Bethe Stiftung hat die „Arche für Obdachlose“ auf dem von Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs benannten und von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück eine aus zehn Containern bestehende Anlage errichtet. Sie bietet einen Aufenthaltsraum, Büros für Beratung, Toiletten, Duschen, Möglichkeiten, Wäsche zu waschen, und eine Küche für die Essensausgabe. Außerdem eine vom Verein „Caya“ ehrenamtlich betriebene Arztpraxis, in der Patienten auch ohne Versichertenkarte kostenlos behandelt werden.

Betreut wird die Anlage vom Sozialdienst Katholischer Männer – in der Anlaufphase zunächst vier Stunden pro Tag, später acht Stunden. Bisher steht nur fest, dass die Arche drei Monate auf dem Areal bleiben kann. Fuchs, der von einer „Übergangslösung“ sprach, hofft, dass sie über den nächsten Winter hinaus stehen bleiben kann. Anstoß für das Projekt war, dass dem Verein zufolge die Versorgung Obdachloser und von Menschen sozialer Randgruppen im Rechtsrheinischen „extrem schlecht“ ist.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auf dem Wiener Platz konzentrieren sich die Probleme. Mit dem neuen Angebot solle der Platz als „sozialer Brennpunkt“ entschärft werden, sagte Streetworker Franco Clemens, Mitglied des Vereinsbeirats, der sich zugleich gegen eine „Repressionspolitik“ aussprach.

Am Montag vorgestellt wurde auch ein Musikvideo: Künstler der AG Arsch huh haben den Höhner-Benefizsong „Alles verlore“ neu eingespielt. Mit dem Lied rufen sie dazu auf, für die Obdachlosen-Station in Mülheim zu spenden.

KStA abonnieren