„Soziale Nachhaltigkeit“ – eine moderne Worthülse, die in jedes zukunftsorientiere Konzept eingebaut werden muss? Oder eine Überschrift, die durchaus mit sinnstiftenden, konkreten Inhalten gefüllt werden kann? Wenn wir uns die Ergebnisse unserer Brainstorming-Runden, sowohl bei der Klausur als auch beim „Küchentisch“-Abend, anschauen, scheint durchaus zweiteres zuzutreffen: das WOAL-Konzept, das als Modell beliebig replizierbar ist; das Bedingungen entwickelt, die Selbstverwaltung bis ins hohe Alter ermöglichen; das dazu Strukturen und neue und bestehende Methoden und ein Theoriegebäude zur Verfügung stellt; das – soweit uns bekannt – das bisher einzige Modell für Zu-Hause-Bleiben bis zum Tod explizit im Programm hat; das durch das programmatische Bekenntnis zu soziokratischen Strukturen eine externe (teure und u.U. an den Bedürfnissen der Bewohner*innen vorbei agierende) Verwaltung überflüssig macht. Standen wir alle zunächst recht ratlos vor der vermeintlichen Worthülse, haben wir nun begonnen, sie mit ganz konkreten, WOAL-spezifischen Inhalten zu füllen. Vielleicht sollten wir besser den Begriff „Zukunftsfähigkeit“ verwenden? Erfahrungsgemäß braucht es noch ein paar „Runden“, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden sind und unser Konzept damit um einen weiteren Aspekt bereichern.

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Die Anforderung, uns dazu Gedanken zu machen, kam spätestens mit der Auseinandersetzung über konkrete Bauplätze. Welche Umgebungs-Kriterien im Detail muss ein Bauplatz erfüllen, dass er für ein WOAL-Haus geeignet ist. Woran machen wir fest, ob ein Bauplatz für ein WOAL-Haus geeignet ist; wir uns also – abgesehen von allen anderen finanziellen, architektonischen etc. Parametern – dafür entscheiden würden.
Denn das WOAL-Konzept endet nicht übergangslos bei der Haustüre, es braucht im unmittelbaren Umfeld Rahmenbedingungen, damit die Bewohner*innen am Leben „draußen“ partizipieren können, dass sie dort sicher sind und gerne hinausgehen; aber auch, dass das soziale und gesellschaftliche Leben so nah wie möglich an das WOAL-Haus herankommt.
Vorauszuschicken ist, dass die Kriterien und Aspekte, die wir bis jetzt erarbeitet haben, für ein Haus in urbaner Umgebung gelten. Ob und wie diese Umfeld-Bedingungen für ein WOAL-Projekt in ländlicher Umgebung adaptierbar sind, ist im konkreten Anlassfall zu diskutieren und zu entwickeln.

Das WOAL-Konzept ist neu, ungewöhnlich und komplex. – Wie lässt es sich kommunizieren und in die Sprache der Architekt*innen und Bauträger*innen übersetzen? Gemeinsam mit unserem Architekten Clemens Dill und mit Hilfe des gewonnenen Preisgeldes der Wirtschaftsargentur Wien entwickeln wir dieses professionell gestaltete Architektur-Portfolio.
Um einen kleinen Einblick in die Struktur des Portfolios zu gewähren, seht ihr hier das Inhaltsverzeichnis. Es wird demnächst fertiggestellt sein.

DANKE an alle, die uns beim Voting (bis 20. Oktober) auf der Webseite der Wirtschaftsagentur Wien  unterstützt haben. Die Projekte mit den meisten Online-Stimmen erhalten Publikumspreise zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Das Ergebnis ist bis dato noch nicht veröffentlicht.

Im Rahmen der Initiative von Ö1 „Reparatur der Zukunft – Das globale Casting neuer Ideen“ (Programmschwerpunkt „Gewonnene Jahre“) haben wir einen 3-minütigen Film und eine Beschreibung unseres Projekts eingereicht, um auch auf diesem Weg WOAL Sichtbarkeit zu verschaffen.
​Hier ist unser WOAL-Film in einer aktualisierten Version zu finden.

Am 20. Oktober wurden die Siegerprojekte präsentiert, wir waren leider nicht dabei. Es ist vielleicht leichter, Projekte zu prämieren, die bereits existieren, die an konkreten Orten, zu konkreten Zeiten mit konkreten Personen umgesetzt werden. Da erscheint unser WOAL-Konzept vielleicht zu umfassend, auch im gesellschaftspolitischen Anspruch. Wir lassen uns davon aber nicht entmutigen, wir wissen um die Zukunftsfähligkeit unserer Arbeit.

Die Liste aller eingereichten Projekte werden wir als Pool für eventuell hilfreiche, neue Kontakte nutzen.

Für kurzfristig Entschlossene:
Donnerstag, 4. November 2021 von 18:00 bis 20:00 
1150 Wien, Herklotzgasse 21/3 (in den Räumen der Armutskonferenz)
Details, Anmelde-Kontaktdaten – und ggf. coronabedingte Einschränkungen - stehen auf unserer Website.

Der nächste Info-Abend wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres stattfinden. Bitte, schaut bei Interesse auf unsere Hompage!