EXIT-Fortbildung 2023

EXIT steht für Expressive Arts in Transition. EXIT nutzt theoretische und methodische Bezüge der Expressive Arts Therapie und wird seit den 90er Jahren als Intervention für Menschen angewandt, die unter starkem Stress leiden, sowie für Menschen, die durch Naturkatastrophen oder durch andere Menschen verursachte Traumata erfahren haben. Die EXIT Methode unterstützt diese Menschen dabei sich in der Gegenwart zu ankern und nach vorne zu blicken. Der klare und sichere Rahmen der Arbeit, der unmittelbare Ausdruck durch Körper und Stimme, das individuelle Sehen und Gehört werden aller Teilnehmenden sowie der starke partizipative Ansatz mit wechselnder Leitung aus der Gruppe heraus steigern die Resilienz der Einzelnen und erlauben es emotionale Höhen und Tiefen gut zu durchlaufen.

METHODIK: EXIT bedient sich einer sehr klaren Struktur, um das (Wieder-)Entdecken und Stärken von individuellen und der Gemeinschaft eigenen Ressourcen spielerisch erfahrbar zu machen. Schritt für Schritt werden Spielräume und Kreativität erweitert. Ziel ist es, bei den Teilnehmenden Hoffnung, Freude, das Gefühl von Sicherheit und die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu stärken. Expressive Arts Therapie (EXA), Grundlage von EXIT, kombiniert u.a. Körpererfahrung durch Fokus auf Atem und Bewegung, darstellendes Spiel, gestalterische Ansätze wie Malen und Zeichnen, Stimme und Musik. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf einer Arbeit, in der mit einfachen Techniken eine hohe Sensibilität gefördert wird. Im EXIT-Programm wird den Teilnehmenden ein Raum gegeben, in dem sie auch durch nicht-sprachliche Ausdrucksformen Gefühle und innere Themen zum Ausdruck bringen können. Dabei steht nicht ein Endprodukt im Fokus, sondern der Prozess des Selbstausdrucks. Beweglichkeit, Imagination, Engagement, Verbundenheit, im Hier-und-Jetzt-Sein, Sicherheit und Eigenverantwortlichkeit werden so kontinuierlich gesteigert.

WIRKUNG: EXIT trägt erfolgreich dazu bei Menschen zu stabilisieren, die unter extremem Stress leben und/oder Traumata überlebt haben. Eine gute Einbindung in die jeweilige Institution und ins Gemeinwesen spielt dabei eine wichtige Rolle. EXIT wurde in Norwegen von Melinda Ashley Meyer DeMott und ihrem Team über 30 Jahre lang entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Der Ansatz wurde erfolgreich mit vielen verschiedenen Zielgruppen erprobt und insbesondere mit jungen geflüchteten Menschen als frühes Interventionsprogramm erfolgreich eingesetzt.

EMPOWERMENT: Die EXIT Arbeit unterstützt Empowerment-Gruppen in Aufbau und Festigung ihrer Grundstruktur, das hat unsere Erfahrung der letzten Jahre gezeigt. Diskriminierungserfahrungen können traumatisierende Auswirkungen mit sich bringen. Das ressourcenstärkende Methodenspektrum von EXIT bietet für Menschen mit Diskriminierungserfahrung vielfältige Impulse zur Stabilisierung, Heilung, Bewusstwerdung und zum Community-Building. Die EXIT-Arbeit bietet vielfältige Instrumente für Menschen die Empowerment-Gruppen leiten, die in Ihrer Arbeit von einfachen Methoden zur Selbststabilisierung und Resilienzsteigerung profitieren, sowie generell für Menschen die mit Menschen arbeiten die unter Stress und Trauma leiden und hierfür in einfacher und wirksamer Art Werkzeuge weitergeben wollen.

WIE IST DIE FORTBILDUNG AUFGEBAUT?

Diese Fortbildung umfasst insgesamt 8 Fortbildungstage und hat zum Ziel die Komponenten von EXIT (u.a. Anfangs- und Endrituale, Energiebarometer, Innere Landschaft, Zukunftsszenario) zu vermitteln. Es geht darum die Elemente aus dem Bereich Bewegung, Kunst, Psychoedukation und Bioenergetik zu erproben, theoretische Grundlagen zu verstehen und die verschiedenen Programmelemente selbst anleiten zu lernen.

Das erste Modul von drei Tagen führt in die Methodik ein und bietet Kontext und Hintergrund der Arbeit. Es wird von Anfang an viel praktisch erprobt und reflektiert. Teilnehmende entwickeln hier Ideen für eine eigene EXIT-Gruppe im Hinblick auf Netzwerk, Zielgruppe und mögliche Unterstützer. Das zweite Modul von drei Tagen ist der Kern der Fortbildung zur Gruppenleitung. Hier üben und testen wir die EXIT Elemente praktisch. Wir untersuchen was beim Tun passiert, wie die jeweilige Methode wirkt, was an Salutogenese durch den Prozess der Arbeit entstehen kann. Die Teilnehmenden finden Klarheit über eine eigene EXIT-Gruppe. Teilnehmende der zwei Module, die keine eigene Gruppe anleiten möchten, erhalten eine Teilnahmebestätigung. Für alle anderen schließt sich die Praxisphase einer eigenen EXIT-Gruppe mit ca. 5-10 Teilnehmenden an. Die Gruppe findet an insgesamt 10 Treffen von 90 min. statt. Die eigene Leitungserfahrung wird durch eine Teamsupervision (6 Termine) begleitet, in der die Praxis reflektiert wird und Fragen besprochen werden können. Zwei Reflexionstage dienen dazu die Erfahrungen aus den verschiedenen Gruppen auszutauschen, das methodische und theoretische Wissen zu vertiefen, verschiedene Variationsmöglichkeiten in der Durchführung zu besprechen und am Ende abschließend auszuwerten.

Nach erfolgreichem Abschluss der eigenen EXIT-Gruppe (10 Treffen), der Teilnahme an der Supervision und den beiden Reflexionstagen erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat als EXIT-Gruppenleitung von adis e.V. und NIKUT (Norwegian Institute for Expressive Arts Therapy).

WER KANN TEILNEHMEN?

Die EXIT-Fortbildung richtet sich an Professionelle aus der Empowermentarbeit, aus dem Bereich Soziale Arbeit, Schule und dem therapeutischen Bereich (verschiedene Kreativtherapien), die mit Menschen arbeiten, die unter starkem Stress leiden und/oder traumatische Erfahrungen gemacht haben, und die das EXIT-Programm selbst gerne umsetzen möchten. Nach Rücksprache können auch Studierende an der Fortbildung teilnehmen.

Die Gesamtanzahl der möglichen Teilnehmenden ist auf insgesamt 14 Personen begrenzt, um ein intensives Arbeiten zu ermöglichen. Bei größerem Interesse müssen wir gegebenenfalls eine Auswahl treffen. Der Eingang der Anmeldungen wird dabei berücksichtigt.

TERMINE: Alle Termine jeweils 10-18 Uhr

Modul 1 (in Präsenz): 20.-22.April 2023 

Modul 2 (in Präsenz): 20-22.Juli 2023

Reflexionstag 1 (online): Donnerstag, 05.Oktober 2023

Reflexionstag 2 (in Präsenz): Donnerstag, 14.Dezember 2023

ORT: Kulturzentrum Franz.K, Unter den Linden 23, 72762 Reutlingen (Baden-Württemberg)

Anmeldeschluss: 31.März 2023

Teilnehmendengebühren: 950.-€

In den Teilnahmegebühren sind alle Materialien, der umfangreiche EXIT-Ordner und die Tagungsgetränke enthalten. Ein ermäßigter Teilnehmendenbeitrag ist möglich. Bitte sprechen Sie uns an!

DAS AUSBILDUNGSTEAM:

In den letzten Jahren wurden die EXIT-Fortbildungen in verschiedenen Ländern Europas (z.B. Schweden, Italien, Malta) und darüber hinaus angeboten. Nach einer Pilotphase 2018/2019 in Deutschland ist dies der vierte Fortbildungsjahrgang. Im Leitungsteam arbeiten zusammen:

Elisabeth Yupanqui Werner (Pronomen sie/ihr) gestaltet gerne mit anderen gemeinsam kreative heilsame Transformationsprozesse. Als queere mixed-race Person mit indigenen Wurzeln liegt es ihr am Herzen Bewegung, Atem, Imagination, Kunst, Psychodrama, Schamanismus und Meditation zu verbinden und Communities mit ihrem ganzheitlichen Wissen und Visionen eines neuen Miteinanders in Richtung soziale Gerechtigkeit in Kontakt zu bringen. Als Coach und Supervisorin begleitet sie gerne Menschen dabei, ganz bei sich selbst nach Hause zu kommen, sich an die eigene Größe und Kraft zu erinnern und den Platz in der Welt einzunehmen, an dem die eigenen Talente und das innere Wissen blühen und dem Ganzen dienen können. Sie ist der Überzeugung das spirituelle Praktiken eine gute Grundlage für persönliche und intergenerationale Heilungsprozesse sind, um Menschen und Communities dabei zu unterstützen befreiende Praktiken zu verkörpern.

Heiko Kalmbach (Pronomen er/ihm) beschäftigt sich mit kreativen Methoden und Gruppenprozessen in Praxis und Lehre. Er arbeitet als Filmemacher, Theaterregisseur, Videokünstler und Dozent. Der gebürtige Nordschwarzwälder wanderte 1996 nach New York aus, 2006 zog er mit seinem mexikanischen Mann, einem Theatermacher, nach Berlin. Seit 2008 unterrichtet er Film & Dramaturgie am Interprofessional Studio der Architectural Association London. In der künstlerischen Lehre liegt ihm die Entfaltung individueller Talente in Verbindung mit der Entwicklung von Teamprozessen in heterogenen Gruppen besonders am Herzen. 2016 stellt eine chronische Erkrankung sein bestehendes Selbstverständnis als freischaffender Künstler auf den Prüfstand. Eine über 25-jährige Meditations- und Yogapraxis unterstützen diesen Prozess. Seit 2017 erlebt er die Wirksamkeit des Expressive Arts in Transition Kontexts, der es ihm erlaubt einem breiten Spektrum Partizipierender kreative und heilsame Prozessarbeit anzubieten.

Melinda Ashley Meyer DeMott (Gastreferentin beim ersten Reflexionstag im Oktober 2023) ist Professorin an der European Graduate School (EGS) und am University College South East Norway (HSN), sowie Mitbegründerin des Norwegian Institutes for Expressive Arts Therapy (NIKUT, 1988). Zusammen mit Ihrem Team entwickelte Sie das Expressive Arts in Transition Program (EXIT) für Trauma-Überlebende.

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