Inflation: Tausende demonstrieren im Osten gegen hohe Preise

In den ostdeutschen Bundesländern gingen am Montag wieder zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen Krieg, Energiekrise und Corona-Politik zu demonstrieren. 

Demonstranten ziehen bei Regen durch Halle in Sachsen-Anhalt. 
Demonstranten ziehen bei Regen durch Halle in Sachsen-Anhalt. dpa/Hendrik Schmidt

Tausende Menschen haben im Osten Deutschlands gegen die hohen Preise sowie die Russland- und Energiepolitik demonstriert. In Mecklenburg-Vorpommern kamen am Montag nach ersten Zählungen an etwa 20 Orten insgesamt mehr als 11.000 Demonstranten zusammen, davon rund 4500 Menschen in Schwerin, wie ein Sprecher der Polizei am Abend mitteilte. Auch in Brandenburg gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. Genaue Zahlen gab es zunächst nicht. Vor einer Woche waren es mehr als 7500 Protestler. 

In Sachsen-Anhalt waren nach vorläufigen Angaben des polizeilichen Lagezentrums rund 3000 Demonstranten unterwegs. Tausende Menschen soll es nach ersten Angaben der Polizei in Thüringen gewesen sein. Für Sachsen gab es zunächst keine konkreten Zahlen - allein in Leipzig waren es aber nach Angaben einer Polizeisprecherin zum Auftakt der Demonstration um 18.30 Uhr rund 1000 Demonstranten.

Die Proteste richteten sich unter anderem gegen die Corona-Maßnahmen, den Krieg in der Ukraine, die Energiemangellage sowie die steigende Inflation.

Demonstranten in Schwerin fordern Rücktritt von Robert Habeck

In Schwerin forderten Redner unter anderem eine Rücknahme der Sanktionen gegen Russland, die wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine erfolgt waren, und eine Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2. Auch ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine und Verhandlungen mit Russland wurden verlangt. Den meisten Applaus bekam aber die Forderung nach einem Rücktritt von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

In Neubrandenburg wurde ein Energiepreisdeckel gefordert und Demonstranten hielten Schilder hoch, auf denen ebenfalls die Forderung nach einem generellen Ende von Waffenlieferungen stand. Im Vergleich zur Vorwoche waren mehr Deutschland-Fahnen zu sehen. Hier zogen rund 670 Menschen durch die Stadt, außerdem wurden in Wismar und Parchim erneut jeweils mehr als 1000 Protestteilnehmer gezählt.