Wirtschaft

Weniger als 1000 Euro netto Jeder vierte Rentner lebt unter Armutsgrenze

Mit 38,2 Prozent übersteigt die Zahl der betroffenen Rentnerinnen die der Rentner um ein Vielfaches.

Mit 38,2 Prozent übersteigt die Zahl der betroffenen Rentnerinnen die der Rentner um ein Vielfaches.

(Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer)

Die Folgen der Inflation treffen deutsche Rentnerinnen und Rentner besonders hart. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhalten 2021 mehr als 25 Prozent der Rentner weniger als 1000 Euro netto im Monat. Um über die Runden zu kommen, nehmen viele auch in hohem Alter ihre Berufstätigkeit wieder auf.

In Deutschland hatten 2021 rund 4,9 Millionen Rentnerinnen und Rentner monatlich weniger als 1000 Euro Nettoeinkommen zur Verfügung. Das entspricht einem Anteil von 27,8 Prozent der Rentenbeziehenden, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilte. Bei Frauen liegt dieser Anteil mit 38,2 Prozent höher als bei Männern mit 14,7 Prozent. Insgesamt bezogen 2021 etwa 17,6 Millionen Menschen in Deutschland aus Altersgründen eine Rente, zehn Jahre zuvor waren es 16,6 Millionen. Auch der Anteil dieser Personen an der Bevölkerung in Privathaushalten stieg - von 20,9 Prozent 2011 auf 21,4 Prozent 2021.

Sozialpolitiker warnen verstärkt, dass die Energiekrise mit der hohen Inflation zu mehr Altersarmut führt. Bei ihrem dritten Entlastungspaket will die Bundesregierung Rentnerinnen und Rentner mit einer einmaligen Energiepreispauschale unterstützen. Im Fokus sind vor allem diejenigen mit geringeren Einkommen.

Erwerbstätigkeit steigt

Für immer mehr über 65-Jährige ist die Erwerbstätigkeit eine wichtige Einkommensquelle - nicht nur, weil das Renteneintrittsalter seit 2012 bis 2031 stufenweise von 65 auf 67 Jahre steigt. Schon jetzt sind ältere Menschen deutlich häufiger erwerbstätig als vor zehn Jahren, wie die Statistiker betonten. 2021 arbeiteten 12,9 Prozent der 65- bis unter 75-Jährigen. Zehn Jahre zuvor waren es noch 7,0 Prozent. Unter den Personen mit Hochschulabschluss war der Anteil mit 20,2 Prozent besonders hoch. Unter den Personen ohne einen beruflichen Abschluss betrug er mit 10,4 Prozent nur rund die Hälfte davon.

Männer und Frauen unterscheiden sich den Angaben zufolge in ihrer Erwerbstätigkeit auch im fortgeschrittenen Alter: Während 2021 von den 65- bis unter 75-jährigen Männern 16,2 Prozent erwerbstätig waren, waren es bei den Frauen nur 9,9 Prozent.

Quelle: ntv.de, lno/rts

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