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Oberpfalz Kindesmissbrauch – Polizei stellt Dateien bei Dutzenden Verdächtigen sicher

In der Oberpfalz wird mehr als 30 Personen vorgeworfen, Aufnahmen von Kindesmissbrauch besessen oder im Netz verbreitet zu haben. Der jüngste Verdächtige ist erst 15 Jahre alt.
Kampf gegen sexuelle Gewaltdarstellungen bei Kindern (Symbolbild): Das Material wurde auf WhatsApp und per Filesharing verbreitet

Kampf gegen sexuelle Gewaltdarstellungen bei Kindern (Symbolbild): Das Material wurde auf WhatsApp und per Filesharing verbreitet

Foto: Tommaso Altamura / EyeEm / Getty Images

Die Oberpfälzer Polizei hat am Mittwochmorgen 28 Wohnungen durchsucht. Die Kriminalpolizei Regensburg ermittelt nun gegen insgesamt 32 Beschuldigte und wirft ihnen dabei vor, Dateien besessen oder verbreitet zu haben, die Misshandlungen von Kindern dokumentieren. Das Alter der Verdächtigten liege zwischen 15 und 62 Jahren, hieß es.

Die Polizei stellte eigenen Angaben zufolge sowohl Computer als auch Smartphones als Beweismittel sicher. Die Auswertung der Daten auf den Geräten dauere noch an, so ein Sprecher des Zentrums zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern (ZKI), das bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ansässig ist.

Zwischen den Fällen bestehe kein direkter Zusammenhang, sagte der Sprecher weiter. Daher sei auch der Anstoß für die Ermittlungen unterschiedlich. Manche Verfahren, so heißt es, seien eröffnet worden, weil in den USA Hinweise von Filesharing-Diensten, sozialen Netzwerken oder Messengerdiensten an die zentrale Meldestelle NCMEC (National Center for Missing & Exploited Children) gegangen seien. Von dort seien sie dann an die Behörden in Deutschland übermittelt worden.

Die Fälle werden als Einzelverfahren geführt

Dem jüngsten Beschuldigten zum Beispiel werde die Weiterleitung von strafrechtlich relevantem Material über WhatsApp vorgeworfen, berichtete die Polizei Oberpfalz. In anderen Fällen geht es derweil um den massenhaften Besitz von Material, das sexualisierte Gewalt gegen Kinder abbildet. In keinem der Fälle wird den Beschuldigten vorgeworfen, strafrechtlich relevantes Material selbst hergestellt zu haben.

Der Schwerpunkt der Durchsuchungen liege in Regensburg, teilte die Polizei noch mit, es seien aber auch Wohnräume im Bereich Neumarkt in der Oberpfalz durchsucht worden. Bis auf Weiteres würden die Fälle als Einzelverfahren geführt.

Im Kampf gegen Kindesmissbrauch wird derzeit unter anderem über ein geplantes EU-Gesetz gestritten. Die kontrovers diskutierte Regelung könnte in Zukunft auch hierzulande Anbieter wie WhatsApp und Signal verpflichten, verschlüsselte Chats auf mögliche Kindesmissbrauchsfälle zu durchleuchten. (Lesen Sie hier, warum manche Experten diese Technik für gefährlich halten.)

loc

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