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Dieser Beitrag erschien durch Kooperation mit Mopo
Notlage bei der Tafel: „Manche Lebensmittel bekommen wir gar nicht mehr“
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Tafelmitarbeiter Birger Warncke (73) und Foodloose-Mitarbeiterin Kira Loy (27) fahren zusammen Lebensmittel aus.
Bild: Florian Quandt Tafelmitarbeiter Birger Warncke (73) und Foodloose-Mitarbeiterin Kira Loy (27) fahren zusammen Lebensmittel aus.
Donnerstag, 29.09.2022, 14:16
Leere Regale im Lager der Tafel. In Hamburg zeigt sich, wie prekär die Lage ist. „Wegen steigender Preise werden die Großspender immer knauseriger", heißt es. Nun sind die Helfenden auf neuen Hilfen angewiesen.

„Es wird immer schlimmer“, sagt Tafel-Vorstandsmitglied Julia Bauer. „Manche Lebensmittel bekommen wir gar nicht mehr.“ Während die Nachfrage bei der Hamburger Tafel immer weiter steigt, kann die sich auf die klassischen Spenden von Supermärkten und Discountern kaum noch verlassen. Deshalb fordert sie jetzt alle Hamburger heraus: als Spender und ehrenamtliche Mitarbeiter.

Mit Sorge blickt Julia Bauer auf die leeren Regale im Lager. Ganz besonders fehle es gerade an haltbaren Lebensmitteln, also zum Beispiel Nudeln, Dosensuppen, H-Milch und Reis, aber auch Hygieneartikeln. „Wegen der steigenden Preise werden die Großspender immer knauseriger. Dabei sind mittlerweile 45.000 Menschen pro Woche an insgesamt 31 Ausgabestellen auf uns angewiesen. Wir mussten uns etwas einfallen lassen“, so Bauer.

Frische Ware nicht erwünscht

In der Europa-Passage, im Alstertal-Einkaufszentrum und im Elbe-Einkaufszentrum nehmen Ehrenamtliche deshalb am Donnerstag zwischen 12 und 18 Uhr Lebensmittelspenden von Hamburgern entgegen.

Wichtig: Vor Ort gibt es keine Kühlmöglichkeit – frische Ware ist also nicht erwünscht.

Aufmerksamkeit auf prekäre Lage der Tafel richten

Neben Lebensmitteln kann die Tafel aber auch immer helfende Hände gebrauchen. Das Hamburger Start-Up Foodloose hat seit August jeden Mittwoch und Donnerstag jeweils einen Mitarbeiter abgestellt, um bei der Auslieferung von Lebensmitteln zu helfen.

Nachhaltigkeitsmanagerin Kira Loy (25) war in dieser Woche zum dritten Mal dabei. „Es ist wichtig, die Aufmerksamkeit auf die prekäre Lage der Tafel zu richten. Wir challengen große Hamburger Unternehmen, ebenfalls so einen „sozialen Tag“ einzuführen“, sagt sie.

„Bei Tafel arbeiten fast nur Rentner. Wir brauchen mehr junge Kollegen“

Hilfe ist dringend nötig: „Bei der Tafel arbeiten fast nur Rentner. Wir brauchen mehr junge, belastbare Kollegen und sind dankbar für jede Unterstützung“, sagt Birger Warncke (73), der seit 18 Jahren bei der Tafel aktiv und an diesem Tag zusammen mit Kira Loy Lebensmittel zum „Steilshooper Büdl“ bringt.

Julia Bauer gibt aber zu bedenken: „Eine gewisse Kontinuität muss da sein. Ein 21-Mitarbeiter-Unternehmen wie Foodloose kann das auf Dauer nicht leisten. Da müssen schon mehr mitziehen.“

Auch ein einziger Spendentag im Einkaufszentrum wird nicht ausreichen, um die großer Lebensmittellücke bei der Tafel zu füllen. Folgetermine sind schon geplant: jeweils am letzten Donnerstag im Oktober und im November zwischen 12 und 18 Uhr. „Die Lage ist ernst“, sagt Julia Bauer. „Jetzt müssen wir alle zusammenarbeiten!“

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Das Original zu diesem Beitrag "„Manche Lebensmittel bekommen wir gar nicht mehr“" stammt von Mopo.

Hamburger Morgenpost
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