Ist das die Wiesn-Welle?: Hochprozentiger Corona-Anstieg in München

Aber: Hospitalisierungsrate geht zurück

Auf Wochensicht ist die Inzidenz um knapp 77 Prozent auf 424,9 gestiegen

Auf Wochensicht ist die Inzidenz um knapp 77 Prozent auf 424,9 gestiegen

Foto: Felix Hörhager/dpa

München – Die Corona–Experten hatten recht! Gut zehn Tage nach Beginn des Oktoberfests steigen die Corona-Zahlen in München rasant!

▶︎ Auf Wochensicht ist die Inzidenz um knapp 77 Prozent auf 424,9 gestiegen, so das Robert-Koch-Institut.

► Das ist deutlich mehr als der bayernweite Anstieg (43,1 Prozent) oder der deutsche von 29,4 Prozent.

Laut RKI geht die Hospitalisierungsrate in Bayern aber zurück! Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann (50, CSU) sagte nach der Kabinettssitzung: „Das ist noch weit weg von allen Schwellenwerten, die wir gesetzt haben.“

Trotz der schneller steigender Corona-Zahlen hat Bayerns Staatsregierung keine Verschärfung der Corona-Regeln beschlossen. Die bisher bestehenden Maßnahmen, Maskenpflicht im öffentlichen Personenverkehr und in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen - bleibt bestehen.

Da die Gesundheitsämter an Wochenenden praktisch keine neuen Fälle an das RKI melden, ist Dienstag in der Regel der erste Tag der Woche, an dem sich deutliche Anstiege in den Inzidenzen zeigen.

Ist die Wiesn schuld?

Ein Zusammenhang des Anstiegs mit dem Oktoberfest lässt sich derzeit nicht beweisen, er liegt aber nahe: Auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein deutlicher Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. Auch Experten hatten im Vorfeld der Wiesn eine Corona-Welle vorhergesagt.

▶︎ Die Inzidenzzahlen haben ein Stück weit an Aussagekraft eingebüßt: Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona-Fälle aus – vor allem weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Aber: Die Entwicklung schlägt sich nicht nur in den Inzidenzzahlen nieder. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit meldete am Samstag 933 Krankenauseinlieferungen im Zusammenhang mit Corona binnen sieben Tagen. Das sind 31,2 mehr als eine Woche zuvor. Auch die Belegung von Intensivbetten mit Corona-Patienten nimmt wieder zu.

► Die aktuell höchsten Inzidenzen in Bayern gibt es laut RKI im Landkreis Eichstätt mit 961,6 und Stadt und Landkreis Rosenheim mit 858,1. Das sind auch deutschlandweit die Corona-Spitzenreiter.

In beiden Fällen liegt ein Zusammenhang mit Volksfesten nahe: In Eichstätt hatte das Fest vom 2. bis 11. September gedauert, das Herbstfest in Rosenheim lief vom 27. August bis zum 11. September. Und auch in Passau, Kelheim und Freising, den Landkreisen mit den nächsthöheren Inzidenzen in Bayern, gab es im September Volksfeste. (sic)

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Quelle: BILD
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