Im Reich der schiefen Vergleiche

Endlich bewegt sich etwas in der Corona-Diktatur China. Die Leute gehen auf die Strasse. Auch wenn es kaum viel bringen wird. Unsere Medien bejubeln den Mut des Widerstands. Hierzulande haben sie lieber auf die Corona-Opposition eingeprügelt.

Liebe Unterstützer: Twint hat in den letzten Tagen Ärger gemacht. Nun sollte alles wieder funktionieren. Euer freiwilliger Beitrag erreicht mich also wieder auf allen Kanälen.

Beginnen wir mit dem vermutlich dümmsten Tweet des Tages. Das wäre dieser hier:

Nein, lieber Herr Blome von RTL, niemand, den ich kenne, fühlt sich so verfolgt wie in China. Und es brauchte definitiv weniger Mut, in der Schweiz auf die Strasse zu gehen als in China. Sie haben da etwas ganz grundsätzlich missverstanden.

Die erste Parallele liegt darin, dass in China wie in der Schweiz oder bei Ihnen in Deutschland über zwei Jahre lang völlig unverhältnismässige und wenig zweckdienliche Massnahmen auf dem Weg zu einem unrealistischen Ziel durchgesetzt wurden. Das auf Kosten der Grundrechte, der persönlichen und wirtschaftlichen Freiheit sowie nicht selten im Widerspruch zur Verfassung.

Die zweite Parallele liegt darin, dass hier wie dort Menschen gegen diese Politik aufbegehrt haben. Menschen übrigens, die inzwischen fast im Tagestakt Recht bekomme. Sei es, was die Wirksamkeit der Massnahmen oder der Impfung angeht, sei es, was die Gefahren des Impfstoffs angeht.

Die dritte Parallele liegt darin, dass diese Menschen Repressalien ausgesetzt waren. Sie wurden in den meisten Medien diskreditiert – als Schwurbler, Verschwörungstheoretiker, Neonazis – und in vielen Fällen auch strafrechtlich belangt.

Die vierte Parallele liegt darin, dass die Staatsgewalt sicht- und spürbar gegen den Widerstand vorgegangen ist. Unsere beschauliche Bundesstadt Bern sah während einer Kundgebung so aus, als seien wir im Krieg. Das Bundeshaus wurde von schwer bewaffneten Polizisten abgeriegelt. Demonstranten wurden behandelt, als seien sie bewaffnete Amokläufer.

Danke für Ihre Unterstützung!

Es spielt in letzter Konsequenz keine Rolle, ob einem eine empfindliche Geldstrafe oder der Aufenthalt in einem Straflager droht. Tatsache ist: Wer sich der offiziellen Coronapolitik widersetzte, wurde auf vielfältige Weise aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Sie unterstellen der massnahmenkritischen Bewegung etwas, das diese nie für sich reklamiert hat und leiten daraus Ihren schiefen Vergleich ab. Das ist unredlich – und nebenbei auch unjournalistisch. Aber was das angeht, verwundert uns ja gar nichts mehr.

Man kann nur staunend zusehen, wie derzeit die Opposition in China von Schweizer Medien – und sicher auch von denen in Deutschland – beklatscht wird. Bei uns selbst gab es nur Schelte für den Widerstand. Auch wenn bei uns die Massnahmen weniger einschneidend sind, waren sie ebenfalls weder nötig noch wirksam noch verhältnismässig. Damit war die Kritik daran ebenso berechtigt wie in China. Warum Ihresgleichen also den chinesischen Protest bejubelt, den vor der eigenen Tür aber diskreditiert hat: Es ist nicht nachvollziehbar.

Hier ein kleines Beispiel aus Ihrem eigenen Land. Siehe links – und siehe rechts. Erstaunlich, nicht?

Genau. «Endlich trauen wir uns». Eineinhalb Jahre nach dem Aufruf zu einem härteren Durchgreifen der Polizei.

Ich selbst habe mich nie als besonders mutig empfunden. Ich kann gar nicht anders als die Dinge so darzustellen, wie ich sie sehe. Aber Sie und viele Ihrer Kollegen waren besonders mutlos. Indem Sie in den Schoss des Staates gekrochen sind und dessen verfehlte Politik blind unterstützt haben – und auf die Beschimpfung derer setzten, die sich für die Rechte von uns allen stark gemacht haben.

Letztlich ging es beim Widerstand in unseren Breitengraden übrigens gerade darum, niemals chinesische Verhältnisse zu haben. Und da waren wir in den letzten Jahren verdammt nah dran.