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Hohe Corona-Welle soll kommen: Lauterbach schließt sich Drosten an - aber einen Lockdown aktuell aus

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Karl Lauterbach
Karl Lauterbach (SPD). (Archivbild) © Sebastian Kahnert/dpa

Corona könnte auch den dritten Winter in Folge für hohe Infektionszahlen sorgen, das zumindest befürchtet Virologe Christian Drosten. Karl Lauterbach schließt einen Lockdown aus.

Berlin - Erneut steht Deutschland vor einem Winter, in dem das Coronavirus für steigende Infektionszahlen und möglicherweise gar Beschränkungen im Alltag sorgen könnte. Dass es erneut zu einem Lockdown kommen könnte, sieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach aktuell jedoch nicht. Auch an eine Schließung der Schulen glaubt Lauterbach derzeit nicht.

Virologe Drosten fürchtet hohe Corona-Welle - Lauterbach schließt Lockdown aktuell aus

„Lockdowns sind nicht mehr vertretbar. Es sei denn, wir kämen zurück in die pandemische Lage. Die Gefahr sehe ich aber nicht“, sagte Lauterbach der Rheinischen Post. Am Samstag brach der Bundesgesundheitsminister zu einer mehrtägigen Reise nach Israel auf, um sich dort über die Corona-Strategie des Landes zu informieren. Zu dem vom Bundestag verabschiedeten Infektionsschutzgesetz sagte Lauterbach: „Mehr an Maßnahmen hätte auch ich nicht gewollt. Denn mehr hätten wir bei der Bevölkerung auch nicht durchsetzen können.“ Auch Schließungen von Schulen oder des Gastgewerbes brauche es nicht mehr und habe er für diesen Herbst „auch niemals gefordert“.

In der Pandemie ebenfalls oft zu Wort gemeldet hat sich der bekannte Virologe Christian Drosten. Erst an diesem Wochenende hatte Drosten erklärt, mit einer starken Corona-Welle noch vor Dezember zu rechnen. Auch wenn die Verläufe leichter wären, werde dies wahrscheinlich zu erheblichen Arbeitsausfällen führen, warnte der Direktor der Virologie an der Charité in der Süddeutschen Zeitung. Neue Virusvarianten machten wieder stärker krank, so dass viele Menschen ganz unabhängig von Isolationsverordnungen gar nicht zur Arbeit gehen könnten – auch wenn sie nicht gleich ins Krankenhaus müssten.

Virologe Drosten befürchtet zahlreiche Krankheitsausfälle und möglicherweise Firmenschließungen

Der Corona-Experte forderte daher bessere Vorkehrungen der Politik, etwa eine erneute Maskenpflicht in Innenräumen. Außerdem müsse die Politik für die Sammlung von Daten sorgen, auf deren Grundlage schnell Maßnahmen zur Eindämmung von Corona-Wellen beschlossen werden könnten, forderte Drosten. Der Wirtschaft riet Drosten in der SZ, sich mit Stellvertreterregelungen und Team-Bildung auf eine Krankheitswelle vorzubereiten. „Ich gehe auch davon aus, dass es durchaus auch Firmen geben wird, die mal für zwei Wochen schließen müssen“, sagte der Virologe.

Über Twitter schloss sich Lauterbach den Warnungen Drostens an. Dieser sehe „die Welle für den Herbst kommen“, twitterte er. „So sehe ich es leider auch.“ Das Land werde aber mit Impfstoffen, Medikamenten und guten digitalen Daten zur Pandemie „gut vorbereitet sein“.

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