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1. April 2019: Die besten Aprilscherze der vergangenen Jahre

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Wir verraten die besten Aprilscherze und erklären, was es mit dem Brauch auf sich hat.
Wir verraten die besten Aprilscherze und erklären, was es mit dem Brauch auf sich hat. © picture alliance / dpa

Heute ist der 1. April 2019 und er fällt in diesem Jahr auf Ostersonntag. Wir verraten die besten Aprilscherze und was es mit dem Brauch auf sich hat.

München - "April, April!" Wer diesen Ausruf am 1. April zu hören bekommt, kann sich sicher sein, dass er (oder sie) zum Narren gehalten wurde. Am 1. April gilt es als Volkssport, sich gegenseitig in den April zu schicken. Manche Aprilscherze sind inzwischen längst Klassiker, aber jedes Jahr sorgen auch einige besonders kreative neue Scherze für Schlagzeilen (siehe unten). Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich? Diese und andere Fragen zum 1. April beantworten wir im Folgenden. Außerdem haben wir einige der besten Aprilscherze der vergangenen Jahre sowie einige Klassiker für Sie zusammengetragen.

Warum ist es am 1. April Brauch, die Leute "in den April zu schicken"?

Es gibt mehrere Theorien, wie der Brauch, seine Mitmenschen am 1. April "in den April zu schicken", entstanden ist:

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Theorie 1: Der Brauch kommt aus dem mittelalterlichen Frankreich. Bis ins 16. Jahrhundert war es bei unseren Nachbarn üblich, den Beginn des neuen Jahres an Ostern zu feiern. Weil das christliche Auferstehungsfest aber jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt, hatte man Neujahr schließlich auf den 1. April festgelegt. Die Menschen nutzten das Datum damals, um zur Feier des Tages schöne Geschenke auszutauschen. 1563 legte der französische König Neujahr schließlich vom 1. April auf den 1. Januar. Andere Länder hatten diese Änderung bereits früher veranlasst. Da es aber noch kein Telefon oder Internet gab, haben viele Menschen damals die Verlegung nicht mitbekommen. Sie feierten weiterhin am 1. April Neujahr und wurden von jenen, die es bereits besser wussten, unter anderem mit falschen Geschenken verspottet und zum Narren gehalten.

Theorie 2: Der Monat April gilt als Übergang zwischen Winter und Sommer. Die Kraft des Winters lässt nach, die des Sommers nimmt zu. Früher sagte man: "Der starke Sommer hält den schwachen Winter zum Narren." Der Narr, der sich am 1. April von seinen Mitmenschen überall hinschicken lässt, steht also für den immer machtloseren Winter, der sich vom herannahenden Sommer herumkommandieren lässt.

Theorie 3: Der 1. April galt früher als Unglückstag - ähnlich wie bei uns heute Freitag, der 13.. So soll es ein 1. April gewesen sein, an dem Satan des Himmels verwiesen wurde. Und auch Judas Iskariot, der Jesus Christus verraten haben soll, wurde angeblich am 1. April geboren und soll sich an einem 1. April erhängt haben. Wie aus einem Artikel auf der Internetseite brauchtum.de hervorgeht, war der 1. April unter Kaiser Augustus sogar der schlimmste unter den anerkannten Unglückstagen im Jahresverlauf. Und ein Unglückstag war zur damaligen Zeit ein Tag, an dem der Teufel alle Macht hatte. In der stark religiös geprägten Gesellschaft hielt sich die Meinung, dass Satan an diesem Tag versucht, all jene zu umgarnen, die noch nicht ihm gehören. Als dem Teufel verfallen galten all jene, die Gott leugneten und laut Bibel (Psalm 53) dadurch als Narren gekennzeichnet sind. Wer sich am 1. April nun selbst als Narr ausgab, der war vor dem Teufel sicher, da dieser ihn bereits für einen der Seinen hielt.

Theorie 4: Möglicherweise begann der Brauch aber auch schon in antiker Zeit mit dem römischen Fest zu Ehren des Gottes Quirinus. Die sogenannte Quirinalia galt als Fest der Dummen und Narren. Im römischen Kalender fiel es zwar auf den 17. Februar, Kalenderreformen bewirkten aber möglicherweise seine Verschiebung auf den 1. April.

Theorie 5: Der Brauch rund um den 1. April könnte aber auch auf einen besonderen Münztag aus dem Jahr 1530 zurückzuführen sein. Diese Theorie zählt zumindest mit zu den gängigsten. Damals fand in Augsburg der Reichstag statt. Dort soll ein bestimmter Tag festgelegt worden sein, um das Münzwesen zu ordnen. Als Datum für diesen Tag x wurde der 1. April gehandelt. Als der Münztag dann aber nicht an diesem Tag stattfand, wurden die Spekulanten verspottet und der 1. April zum Feiertag der Narren.

Neben diesen vier Theorien gibt es noch ein paar weitere. Alle haben eine Sache gemeinsam: Wo der Brauch jemanden "in den April zu schicken" wirklich herkommt, lässt sich durch keine dieser Erklärungen unwiderlegbar herleiten.

Wann wurde "in den April schicken" erstmals erwähnt?

In Bayern wurde der Brauch, jemanden am 1. April "in den April zu schicken", bereits 1618 erstmals erwähnt. Für das restliche Deutschland ist er erst für 1631 belegt. Das Wort "Aprilnarr" tauchte dann in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf und ist somit relativ alt - zumindest im Vergleich zum "Aprilscherz", von dem erst ab dem 19. Jahrhundert die Rede ist.

Werden am 1. April überall auf der Welt die Menschen "in den April geschickt"?

Nein. Der Brauch, jemanden "in den April zu schicken", ist vor allem (aber nicht nur) in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA verankert. In Spanien und Lateinamerika hingegen hält man sich am 28. Dezember gegenseitig zum Narren. Dieser Tag heißt dort Día de los Santos Inocentes (Tag der Unschuldigen Kinder).

Welche Arten von Aprilscherzen gibt es?

Diese Liste erhebt nicht den Anspruch vollständig zu sein. Falls Ihnen weitere Arten des Aprilscherzes einfallen, dürfen Sie uns diese gerne in der Kommentarfunktion mitteilen.

Die besten Aprilscherze der vergangenen Jahre - inklusive Klassiker

Ein neuseeländisches Busunternehmen behauptete hingegen, Herzogin Kate und Prinz William hätten den Wunsch geäußert, wie die Einheimischen durchs Land zu reisen. Einer der Busse aus der Flotte sei dafür extra umgerüstet worden. Außerdem würde der neuseeländische Popstar Lorde den kleinen Thronfolger unterwegs mit ihrem Song "Royals" unterhalten. Beide Aprilscherze funktionierten vor allem deshalb so gut, weil ein Besuch der Royal Family kurz bevor stand.

Aprilscherze, die nach hinten losgegangen sind

Punkteerlass in Flensburg: Mehrere Radiosender hatten 2011 gemeinsam einen Aprilscherz organisiert, der das Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) in Flensburg beinahe in den Wahnsinn trieb. Im Radio war am 1. April verbreitet worden, dass Verkehrssündern per Lotterie Punkte erlassen würden, um das Image des KBA aufzupolieren. Daraufhin standen beim Kraftfahrt-Bundesamts die Telefone nicht mehr still.

Angeblicher Suizid: Ein Paar aus Iserlohn (NRW) kündigte 2006 per E-Mail an, es werde sich wegen Eheproblemen das Leben nehmen. Der Empfänger der E-Mail informierte die Polizei, die das Paar beim Kaffeeklatsch antraf und den Scherz nicht wirklich lustig fand.

Ortsschilder vertauscht: In Niederbayern im Raum Regensburg haben Spaßvögel 2002 in vier Gemeinden die Ortsschilder abgeschraubt und sie vertauscht. Die Polizei musste daraufhin Dutzende verwirrte Anwohner beruhigen.

Führerscheine ungültig: Ein Radiosender in Saarbrücken meldete am 1. April 2000, dass graue Führerscheine in Zukunft ungültig seien. Per Anruf bei der "Europäischen Verkehrssicherheitsbehörde" könnten die alten "Lappen" aber noch verlängert werden. Da es diese Behörde nicht gibt, landeten 150 besorgte Anrufer bei der Polizei. Die Führerscheine, die bis in die 1980er Jahre ausgestellt wurden, sind übrigens immer noch gültig.

UFO führt zu Verkehrschaos: Hunderte Autofahrer stoppten 1989 bei London auf der Autobahn, um ein angebliches Unbekanntes Flugobjekt (UFO) zu beobachten. In Wahrheit handelte es sich bei dem UFO allerdings um einen Heißluftballon in Form eines Suppentellers. Dieser wurde von Richard Branson, Chef des Musikkonzerns "Virgin", gesteuert - und zwar im „Marsmenschenkostüm“.

Auch im vergangenen Jahr waren die Menschen am 1. April kreativ: Til Schweiger sollte Tagesschau-Sprecher werden - das war aber natürlich auch nur ein Aprilscherz.

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Kreative Aprilscherze gesucht

Mit welchem kreativen Aprilscherz haben Sie bereits Erfolg gehabt oder wurden selbst zum Narren gehalten? Berichten Sie uns in unserer Kommentarfunktion von ihren lustigsten Erfahrungen.

mit Material von dpa

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Einen gemeinen Aprilscherz erlaubt sich auch ein britischer Komiker: Der TV-Star lässt seinen Sohn glauben, er dürfe ins Disneyland - der Tag endet im 1-Euro-Shop.

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