"Watscheneinfach!"

DVD-Camcorder “DC-20” von Canon

Elektronik
24.10.2005 14:39
Da lacht das Testerherz: Canons neueste Entwicklung im Video-Segment übertrifft alle Erwartungen. Die DC-20 ist alles andere, als eine gewöhnliche Videokamera. Ultraklein, extrem ergonomisch und vor allem für Neueinsteiger "watscheneinfach" - sie zeichnet nämlich das Gefilmte sofort auf DVDs auf!

Zuerst die nüchternen Fakten: Die Canon DC-20 entstammt der neuesten Generation der Camcorder, die direkt auf 8-cm-DVD-Rohlinge aufzeichnen. Sie besitzt einen CCD-Chip mit 2,2 Megapixel, aufgezeichnet wird in MPEG-2 Kompression mit Dolby-Digital-Stereo-Ton. Gezoomt wird optisch bis auf zehnfache Vergrößerung. Die Foto-Funktion der DC-20 kann man auch während dem Filmen nutzen. Zur Foto- bzw. Videoausleuchtung sind je ein Blitz bzw. Mini-Scheinwerfer eingebaut. Neben einem Sucher ist die DC-20 auch mit einem stattlichen Display ausgestattet. Mit knapp einem halben Kilo Gesamtgewicht liegt sie hervorragend leicht in der Hand.

Dass Canon zum Krone.at-Test anfänglich keine Bedienungsanleitung für die DC-20 mitbringen konnte, hat uns schlussendlich gar nicht geschmerzt. Dieses Ding ist so watscheneinfach zu bedienen, dass selbst komplette Filmneulinge keine Probleme damit hätten. Alle Bedienelemente sind übersichtlich strukturiert und machen einen überaus robusten Eindruck.

Also: Film ab!
Hat man den DVD-Rohling erst einmal ins Laufwerk verfrachtet, stehen in drei Modi zwischen 20 und 60 Minuten Aufnahmezeit zur Verfügung. Was auf Anhieb auffällt: Die Kamera liegt extrem gut in der Hand, ist toll ausbalanciert und mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand spielend leicht bedienbar. Die Zoom-Wippe der DC-20 will zwar mit aller Sänfte berührt werden, hat aber hohes Gewöhnungspotenzial so dass ein gleichmäßiges Annähren ans Objekt der Begierde nach kurzer Übungszeit zur filmischen Selbstverständlichkeit wird.

Man merkt zwar, dass sich da eine DVD im Laufwerk dreht, spürt aber kaum Vibrationen an der Filmhand, was umso angenehmer ist. Schließlich kann ein angehender Scorsese nicht von zitternden Kleinigkeiten geplagt werden. Das Display liefert bei jedem Umgebungslicht ein gutes Bild, beim Sucher hat sich Canon allerdings eine echte Peinlichkeit geleistet. Hier handelt es sich eher um ein Schlüsselloch...

Größte Überraschung im Test war die eingebaute Videoleuchte der DC-20: Sie sieht zwar mickrig aus, liefert aber einen starken Lichtkegel, der selbst den dunkelsten Winkeln trotzt. Über die Nightshot-Funktion würde sich selbst Paris Hilton freuen...

Effekte – Bildqualität
Mit Übergangs- und Bildeffekten ist die DC-20 ausreichend ausgerüstet. Diese lassen sich ohne Probleme im Vorhinein auswählen und per Schnelltaste während der Aufnahme zuschalten. Von der Longplay-Funktion (also dem 60-Minuten-Modus) sei hier aus Qualitätsgründen eher abgeraten. Die beiden übrigen Modis liefern ein gleichmäßig scharfes Bild, das - Objektivgröße und Kompressionsverfahren miteinbezogen - keine Wünsche offen lässt. Apropos Bild: Hier geht Canon mit der Zeit – es werden Aufnahmen im 4:3- und 16:9-Modus unterstützt.

Ausdauer?
Des Filmers bitterste Not tritt ein, wenn das kleine Batteriesymbol einmal zu blinken beginnt. Wir konnten im Test zwei DVD-Rohlinge voll beschreiben  bevor die DC-20 an die Steckdose musste. Zum Finalisieren (kompatibel machen) einer DVD muss die DC-20 allerdings von Haus aus an das Netzkabel.

Objektiv betrachtet
Bei kleinen Kameras leidet oftmals die Qualität des fast wichtigsten Bestandteils einer Kamera. Das Objektiv der DC-20 konnte im Test aber selbst unter verschärften Bedingungen überzeugen. Bei schlechteren Lichtverhältnissen kommt aber der Autofokus im letzten Zoom-Viertel nicht mehr mit. Mit Makro-Aufnahmen (Kamera extrem nah am Objekt) hat’s die DC-20 auch nicht gerade, was aber in dieser Preisklasse auch sehr überraschen würde.

Preis – Leistung – Fazit
Mit der DC-20 bietet Canon eine echte Einstiegsmöglichkeit in die Welt der digitalen Videokameras an. Anders als bei Mini-DV-Kassetten sind hier die Aufnahmen auch ohne Nachbearbeitung transportabel. Über USB-Verbindung kann man sich die Clips aber auch auf den PC ziehen und wie gehabt mit der entsprechenden Software zum Scorsese-Meisterwerk aufpolieren.

Die 8cm-DVDs sind hochkompatibel und machen auch das Heimvideo-Archiv zum Klaks. Der Preis für die DC-20 passt: Mit ca. 1.000 Euro ist man fein dabei. Es gäbe auch eine hauseigene Alternative: Die DC-10 ist eine (preislich wie technisch) abgespeckte Version der DC-20, hat aber neben einem kleineren Bildsensor auch keine Zusatzfeatures wie Videoleuchte oder Blitz.

Wer eine kompakte Lifestyle-Kamera sucht, und nicht stundenlang im Anschlusskabelsalat vorm TV wühlen möchte, bevor man seinen Freunden das Urlaubsvideo zeigen kann, ist mit Canons DC-20 ebenso gut betan wie alle Filmneulinge und Freunde der technischen Unkompliziertheit.

Von Christoph Andert


Fotos: Canon Austria (zvg)

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