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Klimaerwärmung verlängert das Leben

Sonnenbad im Strandkorb Sonnenbad im Strandkorb
Wenn Palmen in Xanten heimisch werden, soll das auch der Gesundheit dienen
Quelle: DPA
Was Experten seit Längerem andeuten, erhält jetzt von offizieller Seite Bestätigung: Eine moderate Klimaerwärmung wirkt sich auf die menschliche Gesundheit und vor allem auf die Lebenserwartung günstig aus. Eine Studie der britischen Regierung zieht positive Bilanz der sonnigeren letzten drei Jahrzehnte.

Eine moderate Klimaerwärmung wirkt sich auf die menschliche Gesundheit und vor allem auf die Lebenserwartung günstig aus. Dies stellten das britische Gesundheitsministerium und die Behörde für Gesundheitsschutz in einer umfangreichen Studie fest. "Die auf Hitze zurückzuführenden Todesfälle erhöhten sich im Durchschnitt trotz immer wärmerer Sommer zwischen 1971 und 2003 nicht", heißt es im Report, "während die jährlichen Fälle von Kältetoten um ein Drittel sanken."

Immer wieder wurden die Britischen Inseln seit den Siebzigerjahren von spektakulären Hitzewellen geplagt. Dennoch haben die heißen Tage bei den gefährdeteren Menschen ab 65 immer weniger Opfer gefordert. So fiel bei ihnen die Zahl der Hitzetoten zwischen 1971 und dem - besonders heißen - Jahr 2003 von 571 auf 294. Dies führen die Behörden auf die wachsende Gesundheit der Menschen zurück. Und auf Lernprozesse. So sei etwa die Kleidung leichter geworden, gegenläufige Zwänge seien gefallen.

"Von Kälte verursachte Sterblichkeit ist erheblich größer als die auf Hitze zurückzuführende, sowohl in Großbritannien als auch im übrigen Europa", heißt es in der Studie. Und so verbesserte das mildere Wetter über die Jahrzehnte die Situation erheblich: Die Zahl der Kältetoten in Großbritannien sank - allein bei der hier ebenfalls besonders betroffenen Altersgruppe ab 65 - zwischen 1974 und 2003 von 28.147 auf 18.157. Die Bilanz: "Der Trend im Hinblick auf hitze- und kältebedingte Todesfälle war während der Klimaerwärmung zwischen 1971 und 2002 segensreich."

Die Studie warnt indes auch vor Gefahren wärmerer Zeiten, die die Gesundheitsbehörden vor neue Aufgaben stellen. So dürfte das Salmonellenrisiko durch unzureichend gekühlte Speisen anwachsen, schwerer Regen könnte die Reservoirs von Trinkwasser für Bakterien anfälliger machen. Auch steigere die kräftigere Sonneneinstrahlung die Gefahr von Hautkrebs - lindere dagegen andere Krebsrisiken. Die Chance, dass die Erwärmung die Malaria zurückbringen würde, schätzen die Autoren als äußerst gering ein.

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