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THEMA:   Deutschland arrogant? Und deshalb geschockt!

 24 Antwort(en).

Lisbeth begann die Diskussion am 25.06.02 (23:05) mit folgendem Beitrag:

Als ich nach Deutschland kam, fiel mir auf, dass die Freunde meines Partners (alles Abiturienten mit Hochschulabschluss) nur ein begrenztes Allgemeinwissen haben. Ich hab dann meinen Partner darauf hin angesprochen. Sein Statement war: Die deutsche Schulbildung, und auch der deutsche Hochschulabschluss sei überall sehr hoch geschätz, mehr als die/der österreichische!"
Ich habe meine Matura/Abitur in Österreich gemacht. Österreich liegt im internationalen Vergleich bei der Lesekompetenz auf Platz 10, Math. Komp. Platz 11 und Naturwiss. Komp. auf Platz 8! Also deutlich besser als Deutschland. Aber mir wurde nie vermittelt, dass mein Abschluss was Besonderes sei! Im Gegenteil, ich wurde immerwieder gefragt, ob ich denn überhaupt mit meiner (minderwertigen?) Ausbildung in Deutschland arbeiten darf!
Jetzt Frage ich Euch: Ist dass nicht grobe Selbstüberschätzung und auch ein Stückchen Arroganz???


Beppe antwortete am 25.06.02 (23:40):

Das ist pure Selbstüberschätzung und Arroganz im Quadrat !!!
Das Wesen des Deutschen besteht darin, auf Menschen anderer Nationalitäten harabzuschauen. Das ist, wenn auch oft versteckt, aus seinem Wortlaut und seinem Gebaren herauszulesen. Vergessen wird hierbei oft, dass Universitäten (natürlich nicht alle) und andere Bildungseinrichtungen im Ausland mehr Wissen und Können vermitteln, als die Deutschen. Dass natürlich die Voraussetzungen (politisch und wirtsch) in anderen Ländern anders sind, sagt noch lange nichts über die Kompetenzen der Individuen aus. Nur wenn man nicht fließend Deutsch spricht, ist man noch lange nicht dumm, wie viele Deutsche aber leider denken. Man muss mal nur sehen, wie sich Deutsche im Urlaub verhalten (Mallorca,usw...), was sie sich für einen Schrott im Fernsehen ansehen (Big Brother, Andreas Türck, Quatsch Komedy Club,...), wie sie miteinander umgehen, wie sie mit "Fremden" umgehen, für wie Schlau sie sich halten, ...und wie unbeliebt sie auf der ganzen Welt sind. Das wird alles noch ein Nachspiel haben, nicht seitens Dritter sie schaufeln sich nämlich nur ihr eigenes Grab. Facharbeitskräftemangel, Pisa sind die ersten Spatenstiche !!!
he he he


Myxin antwortete am 26.06.02 (10:18):

Also Beppe,

daß Du DIch traust den Mund auf zu machen.
Die Dinge die Du den Deutschen vorwirfst und vorallem wie Du es tust, zeigt in meinen Augen nur, daß Du keinen Deut besser bist. Ja ich möchte sogar sagen, daß Du froh bist Deine Minderwertigkeitskomplexe durch Beschimpfen anderer abbauen zu können.

Ich habe weder BigBrother noch Türck jemals gesehen, nur beim Durchzappen und was eben darüber in den Nachrichten kam. Ösiland und Schweiz haben das aber m.E. auch übertragen, oder? Auf Mallorca war ich noch nie. Woher also nimmst Du die Drechheit alle Deutschen so verurteilen zu können. Du machst das so gut wie die Leute die den Ausländern die Schuld an der Arbeitsmarktsituation in Deutschland geben.

@Lisbeth,
ich kenne Deinen Beklanntenkreis oder den Deines Partners nicht, aber nachdem ich in einer internationalen Firma tätig war (Ösiland, Schweiz und Holland) kann ich sagen, daß es in jedem Land "Deppen" gibt, die ausser Fußball und Saufen nicht viel mehr interessen haben.

Es gibt sicher einiges zu tun, aber solange das Thema Parteipolitisch ausgenutzt wird, wird nichts passieren. Ich meine daß die Regierung lieber die Menschen weiter schlecht ausbilden lässt als FEhle zuzugeben.


Myxin

PS: Wo kommst Du denn her, Beppe?


Beppe antwortete am 26.06.02 (22:30):

ich bin multikulti

aber das wesen des deutschen ist dennoch stark dadvon geprägt auf andere nationalitäten herabzuschauen. ob bewusst oder unbewusst. das kann ich aus meiner eigenen erfahrung sagen (nicht nur aus meiner persönlichen). das es ausnahmen gibt, mag sein.


Beppe antwortete am 26.06.02 (22:30):

....und deutsche sind auf der ganzen welt unbeliebt


Merka antwortete am 26.06.02 (22:31):

Da kann ich Beppe nur zustimmen, die erfahrung musste ich auch schon öft machen.


Ronaldo antwortete am 26.06.02 (22:40):

Brasilien wird WELTMEISTER !!!!!


Myxin antwortete am 01.07.02 (11:29):

An Beppe und Merka,

das sagt aber mehr über die anderen als über die Deutschen.
Wer so verallgemeinert...

An Ronaldo: Brasilien ist Weltmeister, gott sei dank
die deutsche Mannschaft hätte es wahrlich nicht verdient

Myxin


merka antwortete am 01.07.02 (21:47):

das sagt gar nichts über die anderen myxin.
geh mal zu in ausland zu private person dann siehst du was gastfreundschaft ist. ich glaube deutsche mentalität kann sich mit keiner (südländischen) messen. ausser deutsche präzison und disziplin sehe ich nix positives. ...an den meisten zumindest nicht. hier wird man wegne jedem drek angezeigt, nachbarn haben nix anderes zu tun, als dem anderen in teller zu schauen (und zu spuken).

...deutsche mannschaft hat es wirklich nicht verdient. ...vielleicht 2006. ...aber völler hätte vielleicht verdient. gegen brasilien ist kein kraut gewachsen. deutsche spielten 150% einsatz, brasilianer 60%. da liegen galaxien dazwischen.


Myxin antwortete am 02.07.02 (13:50):

Doch, es sagt sehr wohl was über die anderen, denn wer so verallgemeinert und vorverurteilt, der ist nicht besser als die Neonazis hier, die gegen DIE Ausländer oder DIE Juden sind.
Genauso ist es wenn überall DIE Deutschen unbeliebt sind.
Und ob Gastfreundschaft was positives ist, darüber lässt sich streiten.
Man kann ebenso von Distanzlosigkeit sprechen.
jeder Mensch hat eine Distanz, ab der es für ihn persönlich unangenehm wird. bei den Deutschen, so habe ich mal irgendwo gelesen, sei die recht hoch. Bei mir sicher ein Stück höher als bei vielen anderen. Habe gerne meine Ruhe, aber bin ich deshalb schlechter als andere?

Und was soll der Satz: ich glaube deutsche mentalität kann sich mit keiner (südländischen) messen. Wieso messen, in welchen Punkten?
Wichtig ist doch daß sich die Menschen mit sich selber wohl fühlen, meinst Du nicht?

Myxin


Myxin antwortete am 02.07.02 (14:04):

Doch, es sagt sehr wohl was über die anderen, denn wer so verallgemeinert und vorverurteilt, der ist nicht besser als die Neonazis hier, die gegen DIE Ausländer oder DIE Juden sind.
Genauso ist es wenn überall DIE Deutschen unbeliebt sind.
Und ob Gastfreundschaft was positives ist, darüber lässt sich streiten.
Man kann ebenso von Distanzlosigkeit sprechen.
jeder Mensch hat eine Distanz, ab der es für ihn persönlich unangenehm wird. bei den Deutschen, so habe ich mal irgendwo gelesen, sei die recht hoch. Bei mir sicher ein Stück höher als bei vielen anderen. Habe gerne meine Ruhe, aber bin ich deshalb schlechter als andere?

Und was soll der Satz: ich glaube deutsche mentalität kann sich mit keiner (südländischen) messen. Wieso messen, in welchen Punkten?
Wichtig ist doch daß sich die Menschen mit sich selber wohl fühlen, meinst Du nicht?

Myxin


WWW.WURST.DE antwortete am 02.07.02 (20:45):

merka hat recht, damit willst du doch nur die eure deutsche mentalität gutreden, welche nicht gerade als positive errungenschaft zu bezeichnen ist. du hast in einem punkt recht. distanz braucht jeder mensch, aber in maßen, denn distanz kann auch zu abschottung und führen und auch zu desintergration.
aber eines muss man wirklich sagen: es ist für einen deutschen, auch wenn er was in der birne hat bei diesem thema mitzureden. die ursache liegt wohl auf der hand: als deutscher kennt man nur eine seite der welt, nämlich die deutsche. du wirst niemals den blick für diese dinge haben, die ein ausländer hat, der zweisprachig und in zwei welten aufgewachsen ist. diesen blick hat auch nicht jeder ausländer. das ist keineswegs böse gemeint gegen euch deutsche, aber es ist nunmal so. ein paarmal urlaub und ein paar ausländische freunde haben reicht hierfür leider nicht. und bildung, studium und bücherwälzen leider auch nicht. dies ist ein sehr schwieriges thema. und ich möchte eigentlich auch niemanden angreifen. da aber dieses thema nunmal aufgemacht wurde, möchte ich doch etwas hinzufügen und dabei versuchen, fair und einigermassen objektiv zu bleiben.

die anderen haben in gewisser hinsicht auch recht. aber ich gebe auch dir durchaus recht. denn es gibt sehr viele nette und positive ausnahmen. wenn es aber um die durchschnittlichen erfahrungen eines ausländers geht, kommen die behauptungen in etwa hin. die betonung liegt auf etwa.

sehen wir mal den umständen in deutschland ins auge:

deutschland ist ein hochlohnland; notwendige voraussetzung (und auch folge) dafür ist, dass die arbeit einen sehr hohen stellenwert hat. ist auch sehr positiv. deutsche präzision (siehe auch oben) setzt eben auch voraus, dass alles nach plan läuft (termine überall, strikte zeiteinteilung auch in der freizeit). da bleiben durchaus viele dinge auf der strecke. menschliche kontakte (natürlich nicht in jedem fall) kommen meiner beobachtung nach ziemlich kurz.
zudem haben wir ein klimatisches manko in deutschland:
so kurios die aussage zunächst auch klingen mag, hier haben wir im sommer nunmal nicht so viele sonnentage wie im süden (italien, usw..), was sich in der stimmung der menschen bemerkbar macht. jeder kann das an sich selber beobachten, wenn die sonne scheint, ist man viel fröhlicher und alles macht einfach mehr spass.
zudem denke ich, auch wenn immer toleranz so hochgeschrieben wird, eine gewisse abneigung gegen fremde, sei es angst vor dem unbekannten (kultur, rituale, sitten, z.T. dunkles aussehen) oder vielleicht auch zu viel stolz auf den eigenen wohlstand, an dem andere nicht teilhaben lassen möchte, oder was auch immer, ist auf jeden fall vorhanden.
man könnte noch weitere gründe suchen und auch finden, aber das ist eher meine meinung, als irgenetwas wissenschaftlich erwiesenes.

hier drei beobachtungen aus meiner eigenen erfahrung:
(es gibt viel mehr, aber ein roman soll es hier nicht werden.)

1) wenn man nicht so gut deutsch spricht, sei es gebrochen oder einfach mit akzent, wird man vielerorts nicht ernstgenommen. es wird dann häufig versucht, einem in "ausländerdeutsch" etwas zu erklären, was eher beleidigend als hilfreich ist. auch wenn man nämlich mit akzent spricht, heisst es noch lange nicht, dass man nicht alles versteht. -"du verstehen?"

2) mit ausländischem nachnamen findet man nur sehr schwer eine wohnung.

3) einem ausländer wird wenig beachtung geschenkt, wenn man etwas besser kann oder weiss als ein deutscher.

die beispiele hierfür sollen mal nicht so interessant sein.

erst wenn man über längere zeit hinweg als deutscher im ausland lebt, bekommt man einen blick dafür, was hier zum teil passiert. teilweise ist es arroganz, stolz - fragt sich auf was? -, und ich denke auch neid und einfach besser sein wollen. aber man muss auch fehler zugeben können und fehlbar sein.

siehe auch fussball:
ich höre seitens der deutschen nur:
wenn wir dóch unsere chancen genutz hätten im finale, dann hätten wir gewonnen. das ist doch schmarn! verloren ist verloren, man hat eben eine niederlage eigesteckt und versucht sie schönzureden durch aussagen, wie "wenn" und wir sind die sieger der herzen.

ist auch egal, vielleicht ist das beispiel auch nicht gerade das gelungenste.

aber ich habe noch ein beispiel:

ich war in meiner heimat bei einer renomierten deutschen firma. dort waren einige chefs (abteilungsleiter, direktor, ingeneure) aus deutschland. sie wurden für 3-4 jahre runtergeschickt. die sprache ist sehr schwer zu lernen. jeder deutsche (alle studierte), haben 2-3mal pro woche sorachkurs gehabt. keiner von denen hat die sprache auch nur ansatzweise lernen können. aber meine landsleute waren stets herzlich und geduldig mit ihnen, obwohl sie dort ausländer waren. niemand hat auf sie herabgeschaut. wenn man ihnen etwas erklären musste, hat man es eben 20mal erklärt und immer in derselben geduldigen weise, wie beim ersten mal. schliesslich habe ich von diesen deutschen (die selber alle sehr nett waren - war selber positiv überrascht) etwas gehört, was ich nie erwartet hätte:
sie haben gesagt, dass sie sich zutiefst schämen würden, weil sie von deutschland her wissen, wie leute oft behandelt werden, die die sprache nicht beherrschen. aber so etwas hätten sie noch nie erlebt.
ich glaube das ist beispiel genug.

ich weiss, was ich schreibe ist einerseits viel- andereseits auch nichtssagend. aber das ist meine refahrung als ausländer.

wenn jemand anders denkt, dann soll er.


Andreas antwortete am 03.07.02 (17:21):

Ich habe in den letzten fünfzehn Jahren ganz ähnliche Erfahrungen wie Lisbeth gemacht. Als österreichischer Autor und Journalist habe ich sehr viel mit bundesdeutschen Kollegen, Redaktionen, Verlagsmitarbeitern etc. zu tun - und war und bin immer wieder schockiert vom niedrigen Bildungsniveau selbst deutscher Hochschulabsolventen, besonders, was die Allgemeinbildung betrifft (die "Fachidioten" unterscheiden sich in ihren fachspezifischen Kenntnissen, so weit ich das beurteilen kann, kaum von unseren).
Wenn ich meine vielen bundesdeutschen Bekannten und Freunde gelegentlich darauf aufmerksam gemacht habe - auf die Tatsache nämlich, daß mir das allgemeine Bildungsniveau in Österreich merklich höher zu sein scheint, erntete ich stets Unglauben, nicht selten gefolgt von irgendeinem dämlichen "Österreicher-Witz".
Seit der Pisa-Studie ist ihnen das Witze-Reißen freilich vergangen ... ;-)

Das ist jetzt nicht schadenfroh gemeint sondern soll lediglich eine Ergänzung zu (und zumindest teilweise Bestätigung von) Lisbeths Beitrag sein.
Ich hoffe, die bundesdeutsche Bildungspolitik lernt aus dem Schock - und ich hoffe auch, daß sich die österreichische jetzt nicht auf ihren Lorbeeren ausruht (die gar so saftig ja nun auch wieder nicht ausgefallen sind).

Auf ein gescheiteres Europa - und weniger Anlaß zu Witzen, in welche Richtung auch immer ...


Myxin antwortete am 15.07.02 (13:13):

Kurz zu Wurst,

Dein Geschreibsel, die Arroganz dahinter ist unerträglich.
So behämmert sind nichmal die deutschen Glatzen.
Wenn es Dir hier nicht passt, dann geh doch einfach. Hier wurde Gastfreundschaft erwähnt, und welchen hohen Stellenwert sie haben kann, vorallem in sülichen Ländern. Aber in eben diesen Ländern gibt es auch Pflichten des Gastes.

Dein Posting ist nur ein Ausdruck Deiner Frustration und Schuldsuche für persönliches Versagen. Suche die Schuld bei Dir, nicht bei anderen, denn Du bist für Dein Leben verantwortlich, niemand sonst.

@ Andreas, ich liebe Österreicherwitze immernoch. Und ich hätte Dir die Pisastudie schon vor 10 15 Jahren vorhersagen können. Wenn ich meine Klassenkameradinnen sehe, 1.x Abi, aber im Unterricht fragen: "Mit welcher Farbe muss ich das Unterstreichen?..."
Das kann doch nichts werden. Wieso darf man hier überhaupt soviel abwählen?

Myxin


WWW.WURST.DE antwortete am 15.07.02 (14:16):

was hat denn das mit meiner arroganz zu tun ?
das ist doch nicht die arroganz,
sondern die persönliche erfahrung...

...oder ist das so schlimm ?


Myxin antwortete am 15.07.02 (15:16):

Wenn Du in diesem Satz keine findest :
"damit willst du doch nur die eure deutsche mentalität gutreden, welche nicht gerade als positive errungenschaft zu bezeichnen ist."
Dann möchte ich wissen wieso Deutschland bei Pisa so schlecht abgeschnitten hat.


Myxin


WWW.WURST.DE antwortete am 17.07.02 (18:40):

ich glaube nicht, dass ich für das ergebnis von oisa verantwortlich bin...

...was hat denn das eigentlich damit zu tun ???

du versuchst einfach nur etwas gut zu reden. man muss auch mal fehler, beziehungsweise nicht gerade als positiv zu bewertende eingenschaften eingestehen können. ich sags ja, als bikultureller mensch hat man über gewisse dinge ein besseres urteilsvermögen.

es geht doch gar nicht darum, ob ich für mein leben verantwortlich bin oder nicht. wenn wir aber schon dabei sind, dann muss ich noch hinzufügen, dass jeder mensch von der gesellschaft geprägt wird in der er lebt.

ausserdem habe ich versucht meine unverbindliche meinung und meine erfahrung niederzuschreiben. das sollte ja nicht gerade beleidigend wirken. es ist eben ein heikles zhema. ich kann dir ja mal ein paar konkrete beispiele nennen. ...wenn du möchtest.


WWW.WURST.DE antwortete am 17.07.02 (18:45):

versuch doch mal meine erfahrungen zu erklären, oder meine und die behauptungen anderer in diesem forum zu wiederlegen. ...ohne dass ich gleich als dumm,arrogant oder als sonst etwas abgestempelt werde. das nicht keine argumentation, oder ? mich würde deine meinung echt interessieren.


Claudia K. antwortete am 17.07.02 (20:23):

Schlechte Erfahrungen jeder Art haben bestimmt viele Ausländer in Deutschland gemacht. Aber haben nicht auch viele Deutsche im Ausland schlechte Erfahrungen gemacht?
Auch dort wird man, weil man anders (geprägt) ist, missachtet. Das arrogante Verhalten gegenüber Ausländern ist keine Eigenschaft, die nur Deutsche besitzen. Meine Freundin wird bis heute von ihren griechischen Schwiegereltern missachtet, weil sie eine Deutsche ist. Die Ausländerproblematik in Frankreich, den USA etc ist doch wohl auch bekannt. Oder?


Murat antwortete am 18.07.02 (08:40):

klar ist die ausländerproblematik aus anderen ländern auch bekannt.
warum deutsche schlechte erfahrungen im ausland machen ist ein ganz anderes thema.
an urlaubsorten wird man häufig abgezockt, liegt aber eher daran, dass es den leuten in den meisten urlaubsländern schlechter geht als in westeuropa. davon sind ja nicht nur deutsche betroffen.
zudem sind deutsche aufgrund ihres benehmens nirgendwo besonders gern gesehen, ist ja auch kein grosses wunder. ...ok die engländer sind genauso schlimm.

es geht darum (siehe WURST und Beppe), dass hier auf ausländer herabgeschaut wird. das mag in anderen ländern auch der fall sein aber bei den deutschen ist das besonders ausgeprägt.

es kann sein, dass manch andere länder eine schlechtes schulisches system haben, was impliziert, dass die leute eben in einer ganz anderen welt leben und in der westlichen welt in anführungsstrichen betrachtet - zumal sie kaum deutsch sprechen und sich nicht integrieren können - beinahe schon als sozialfälle gelten. jedoch kann man nicht alle über einen kamm scheren. es gibt viele gebildete ausländer hier in deutschland, die ebenfalls benachteiligt werden. das ist doch das problem !


Claudia K. antwortete am 18.07.02 (09:35):

Ich dachte auch nicht an den "typischen " deutschen Touristen im Ausland, sondern an die Deutschen, die dauerhaft in den verschiedensten Ländern leben. Warum eine 45jährige Deutsche seit 20 Jahren von ihren griechischen Schwiegereltern missachtet wird, ist vielleicht historisch zu erklären, aber doch höchst unlogisch. Was hat sie persönlich mit den Verbrechen im dritten Reich zu tun? Eine Gesamtverantwortung der Deutschen für diese Verbrechen sehe ich sehr wohl. Aber muss sie deshalb bei allen Familientreffen am besten unsichtbar am Tischende sitzen?
Ich glaube durchaus, dass du als Ausländer in Deutschland, der integrationswillig ist, Probleme hast. Das finde ich nicht in Ordnung. Aber hättest du diese Probleme nicht auch in manch anderem Land?
In meiner Heimatstadt ist eine große Technische Universität mit vielen ausländischen Studenten und ebenfalls sehr vielen ausländischen Dozenten bzw. Hochschulangehörigen. Da tritt dein Problem vielleicht nicht so zutage wie in anderen Städten oder Regionen Deutschlands.


Myxin antwortete am 18.07.02 (10:45):

Leute es ist doch klar, weil hier der Holocaust stattfand sind wir der Abschaum dieser Welt.
Nur daß sich Leute wie Wurst, Murat und ähnliche auf dieselbe Stufe wie die (Neo-)Nazis stellen, wenn sie so verallgemeinern ist ihnen nicht bewußt.

@ Wurst, ich hatte gersten eine Antwort auf Deine Frage gepostet, leider gibts hier scheinbar eine Zeilen/Zeichen-Beschränkung, so daß ich das nochmal umschreiben muß. Kommt aber sicher noch.
Nur in Kürze erstmal:
zu Deinen Punkten 1-3
1. Das machen die Engländer auch so, sie tun dann so als ob sie dich garnicht verstehen.
2. Das ist nicht zwingend eine Aktion sondern Reaktion auf schlechte Erfahrungen. Wenn Dir das deutsche Mietrecht bekannt ist, solltest Du diese Vorsicht verstehen.
3. Halte ich in über 50% für subjektiv und falsch, aufgrund von Minderwertigkeitskomplexen. Wie bei Emanzen z.T. auch.
Ich sage nicht, daß es das nicht gibt, aber eben nicht nur!

Myxin


WWW.WURST.DE antwortete am 18.07.02 (14:52):

ich glaube nicht dass ich irgendwelche minderwertigkeitskoplexe habe. vielleicht bist du eine ausnahme. bessergesagt gibt es sehr viele positive ausnahmen, wie ich schonmal gesagt habe. aber dennoch die grundstimmung gegen ausländer ist eben die gleiche. bei den engländern wunderet mich das so oder so nicht. lange zeit kolonialmacht, mussten und müssen immer noch in jedem bereich eine extrawurst sein. siehe auch europa.
und mit dem holocaust hat meine meinung gar nix zu tun. das laste ich niemandem an, kein volk auf der welt ist wenn es um mord und totschlag geht unschuldig. und durch deine argumente wirst du mich nicht umstimmen. ich habe nunmal kaum positive erfahrungen (in 17 jahren) gemacht. ich werde auch gehen, mach dir keine sorgen.
die aussage kaum positive erfahrungen soll sich auf die zwischenmenschliche perspektive beziehen. ich habe sehr viele freunde und auch deutsche freunde. also bin ich nicht einer, der nicht gesellschaftsfähig ist. ich sage nur, was mich die beobachtung der 17 jahre gelehrt hat.


edgar hoover antwortete am 18.07.02 (15:19):

murat und wurst haben nur teilweise recht. man kann nicht alle deutschen solch ein verhalten anlasten.

man stösst auf viele situationen im leben, in denen man es als ausländer nicht gerade einfach hat. aber der mensch ist nunmal auf der welt um probleme zu haben - und diese auch zu lösen. sonst wäre doch das leben nicht interessant !!!

nicht alle sind gleich, manche sind eben gleicher als gleich!


Schalli75 antwortete am 20.07.02 (15:06):

@Wurst.de: Also, nachvollziehen kann ich das schon, was Du geschrieben hast. Ich glaube auch, daß Du und Myxin aneinander vorbei redet.

Myxin paßt es nicht, daß bei solchen Themen immer unheimlich verallgemeinert wird - sicherlich finden sich auch in Deinem Text viele Verallgemeinerungen - wenn auch dadurch abgeschwächt, daß Du ja sagtest, daß es auch sehr viele "Ausnahmen" gibt. Die Frage stellt sich nur, ob das überhaupt "Ausnahmen" sind oder nicht. Ich denke, man muß das Ganze etwas differenzierter sehen - quasi aus zwei Blickwinkeln: nämlich zum einen "eingefahrene Denkweisen" aufgrund von Handlungsweisen und Erfahrungen, und zum anderen menschliche Reaktionen.

Daß es in Deutschland (wie im übrigen wohl in jedem Land) eingefahrene Denkweisen gibt, ist absolut unbestritten. Als ich in der Türkei im Urlaub war, hatte ich beispielsweise des öfteren das Gefühl, daß ich dort nicht wirklich willkommen bin. Es ist oft vorgekommen, daß mich Einheimische mit einem sehr mürrischen und mißtrauischen Gesichtsausdruck angeschaut haben. Andere widerum haben versucht, mich abzuzocken (das ist aber, wie Du schon geschrieben hast, ein normaler Vorgang, den ich hier nicht weiter bewerten will). Auch in England, wo ich schon dreimal war, wurde ich definiv nicht von jedem gern gesehen.

Ich denke, daß jeder Mensch seine Erfahrungen mit Ausländern gemacht hat, wie mit jeder anderen Sache im Leben auch. Bei dem einen sind diese Erfahrungen überwiegend negativ, beim nächsten positiv und wieder beim nächsten eher neutral. Deshalb hat auch jeder eine ganz individuelle Einstellung zu Ausländern (wenn sie EHRLICH ist. Ich spreche hier nicht von willkürlichem Ausländerhaß, wie er von rechten Spinnern praktiziert wird - bei solchen Leuten basiert die Meinung nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern auf scheinbar grenzenloser Dummheit...).

Aufgrund dieser Individualität der Einstellung jedes Einzelnen glaube ich eben NICHT, daß man in dieser Frage irgendetwas pauschal sagen kann, DIE DEUTSCHEN hätten die und die Einstellung, DIE FRANZOSEN die und die und DIE AMERIKANER die und die. Dafür sind die Leute einfach zu verschieden.

Ich persönlich habe z.B. überhaupt keine Probleme mit Ausländern - habe aber auch noch nie schlechte Erfahrungen machen müssen (abgesehen von der Sache in der Türkei, aber wie gesagt, auch dort gibt es Solche und Solche...). Ich nehme auch jeden Ausländer genau so Ernst, wie ich jede andere Person auch Ernst nehmen würde, wenn sie denn Ernst zu nehmen ist. Wenn z.B. ein Russe mit starkem Akzent Deutsch spricht - wo ist das Problem? Im Gegensatz zu ihm kann ich kein Wort Russisch - insofern ist er mir in der Hinsicht doch um Längen voraus! Dann freue ich mich, daß ich mich mit ihm unterhalten kann, denn auf Russisch hätten wir keine Chance...

Markus























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