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ICE verliert Tür bei voller Fahrt – sechs Verletzte

Schrecksekunden: Die Tür eines ICE löste sich und prallte gegen den Bistro-Wagen eines entgegenkommenden Zuges Schrecksekunden: Die Tür eines ICE löste sich und prallte gegen den Bistro-Wagen eines entgegenkommenden Zuges
Schrecksekunden: Die Tür eines ICE löste sich und prallte gegen den Bistro-Wagen eines entgegenkommenden Zuges
Quelle: dpa
Auf der ICE-Strecke zwischen Siegburg und Frankfurt am Main ist es zu einem Unfall mit sechs Verletzten gekommen. Ein ICE verlor auf der Strecke zwischen Limburg und Montabaur bei voller Fahrt eine Tür. Die ICE-Tür kollidierte mit einem entgegen kommenden Zug und beschädigte ihn.

Weil ein ICE-Zug während der Fahrt eine Tür verloren hat, sind am Samstag sechs Passagiere leicht verletzt worden. Die Tür des ICE 105 von Amsterdam nach Basel habe sich zwischen Montabaur und Limburg gelöst und sei gegen den entgegenkommenden ICE 612 geprallt, der von München nach Dortmund unterwegs war, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Koblenz. Sie schlug in der Nähe des Bistrowagens ein: Sechs Reisende bekamen Glassplitter ab oder erlitten einen Schock. Vier Reisende wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, zwei wurden in Montabaur ambulant versorgt. Warum sich die Tür plötzlich löste, sei noch völlig unklar, sagte der Sprecher.

„Der ICE, der den Unfall verursacht hat, ist im Auftrag des Eisenbahnbundesamtes beschlagnahmt worden. Er wird am Montag in Frankfurt-Griesheim einer Spezialuntersuchung unterzogen“, sagte der Sprecher des Eisenbahnbundesamtes, Ralph Fischer. Die Tür, die sich selbstständig gemacht hatte, habe die Tür des Bistrowagens und mindestens zwei Fenster zerstört. Zudem wurden bei dem Unfall um 11.39 Uhr das Dach des Wagens und die Oberleitungen beschädigt. Im Dickhecktunnel, etwa 4,5 Kilometer vor dem Bahnhof Montabaur, fanden Ermittler die Tür.

Die vielbefahrene Strecke Köln/Rhein-Main konnte erst am Abend – nach fast zehn Stunden – wieder freigegeben werden. Während der Streckensperrung waren die Züge in Richtung Norden und Süden über das Rheintal umgeleitet worden, was die Fahrtzeit um über eine Stunde verlängerte, teilte die Bahn mit. Einige Züge fielen aus.

Wegen der weitgehenden Sperrung des europäischen Luftraums nach dem Vulkanausbruch auf Island steigen Reisende auf die Bahn um. „Es rollt alles, was rollen kann“, sagte ein Sprecher. „Wir beobachten die Situation genau und werden unsere Angebote anpassen.“

Volle Züge werde es dennoch vor allem auf den ICE-Verbindungen zwischen den großen deutschen Flughäfen Frankfurt/Main, München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin sowie Richtung Wien geben.

Der Flugverkehr in Deutschland war am Samstag wegen der riesigen Aschewolke bis mindestens Sonntagnacht um 2.00 Uhr untersagt. Die Flugsicherung verlängerte damit die Sperrung erneut. Bislang hatte diese bis Samstag um 14.00 Uhr gegolten.

Am Berliner Hauptbahnhof suchten am Samstagmorgen zahlreiche Menschen Alternativen für ihren gebuchten Flug. Vor den Informationsschaltern bildeten sich lange Schlagen. Das Service- Center war völlig überfüllt, die Schlange reichte rund hundert Meter weit. Vor allem die ICE-Züge Richtung Süden hatten rund zehn bis fünfzehn Minuten Verspätung.

Am Samstagmorgen wurde außerdem der Bahnverkehr vom Hamburger Hauptbahnhof Richtung Süden für den Fernverkehr gesperrt. Nach Angaben der Polizei hatten Unbekannte am frühen Morgen einen Lastwagen unter einer Bahnbrücke angezündet und dadurch die Elektronik auf der Strecke beschädigt. Die Polizei vermutete Brandstiftung.

Züge aus und nach Bremen und in Richtung Ruhrgebiet endeten schon auf dem Hamburger Bahnhof Harburg oder wurden dort eingesetzt. Die Reisenden konnten mit der S-Bahn dorthin gelangen. Fernverkehrszüge von Hamburg nach Hannover wurden über Wittenberge/Stendal umgeleitet. Dadurch verlängerte sich die Fahrzeit um etwa eine Stunde.

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Wie lange die Sperrung dauern würde, war zunächst unklar. Die Bahn ging davon aus, dass die Einschränkungen den ganzen Tag andauern könnten. „Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an der Reparatur der Kabelanlage“, sagte ein Sprecher.

Ein Gleis sei inzwischen mit Einschränkungen wieder freigegeben, dort könne jedoch nur ein Zug pro Stunde fahren - in erster Linie waren dies Güterzüge.

dpa/cor

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