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Ausschreitungen in Warschau

11. November 2013

Bei Kundgebungen zum polnischen Unabhängigkeitstag ist es in der Hauptstadt Warschau zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Nationalisten und der Polizei gekommen.

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Nationalisten demonstrieren in Warschau (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Janek Skarzynski/AFP/Getty Images

Mindestens vier Polizisten wurden verletzt, als Demonstranten mit Steinen warfen und Feuerwerkskörper zündeten. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden 30 Gewalttäter festgenommen. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Randalierer vor.

Die vorwiegend schwarz gekleideten Demonstranten zogen mit Nationalflaggen durch die Warschauer Innenstadt und skandierten Parolen wie "Gott, Ehre, Vaterland". Einige trugen Sturmhauben, andere verbargen ihre Gesichter hinter Fanschals von Fußballvereinen. Als die Polizei die Demonstration mit nach Agenturberichten rund 50.000 Teilnehmern nach ersten Ausschreitungen auflösen wollte, zogen mehrere hundert Menschen vor die russische Botschaft. Da die Polizei die Vorderseite des Geländes bereits abgeriegelt hatte, versuchten einige Randalierer, von hinten auf das weiträumige Gelände vorzudringen. Auch Feuerwerkskörper wurden Richtung Botschaft geworfen. Zwei Autos und ein Wachhäuschen seien in Flammen aufgegangen, berichteten Reporter.

Krawalle in Warschau

Zu Auseinandersetzungen kam es auch vor einem besetzten Haus, das linken Gruppen als Treffpunkt dient. Bewohner teilten mit, sie hätten Nationalisten daran gehindert, in das Gebäude einzudringen.

Der polnische Regierungschef Donald Tust verurteilte die Ausschreitungen: "Was da passiert ist, ist nicht zu akzeptieren." Er bedauere die Zwischenfälle an der Botschaft Russlands. Zuvor hatte bereits ein Sprecher des Außenministeriums die Gewalt verurteilt. Es gebe keine Rechtfertigung für diesen Hooliganismus. Polen und Russen blicken auf eine konfliktreiche gemeinsame Geschichte zurück. Bereits in den vergangenen Jahren war es am polnischen Unabhängigkeitstag zu Ausschreitungen bei Aufmärschen nationalistischer und rechtsradikaler Gruppen gekommen.

Auseinandersetzungen zwischen Linken und Rechten bei einem besetzten Haus in Warschau (Foto: AFP/Getty Images)
Hausbesetzer werfen Flaschen auf rechte DemonstrantenBild: Janek Skarzynski/AFP/Getty Images

wl/SC (dpa, afp)