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Enthauptung von Hervé Gourdel Frankreich im Schockzustand

Auf die Enthauptung von Hervé Gourdel durch Islamisten reagiert Frankreich erschüttert. "Er ist tot, weil er Franzose war", sagt Präsident Hollande. Im ganzen Land sollen Gedenkmärsche stattfinden.
Von Lisa-Marie Eckardt

Die Grande Nation ist geschockt: Die Nachricht über die Enthauptung des französischen Bergführers Hervé Gourdel, 55, durch Islamisten erschüttert das Land. Die Trauer ist groß. Klar wird aber auch - der Krieg ist in Frankreich angekommen.

"Hervé Gourdel ist tot, weil er Franzose war", sagte Präsident François Hollande am Rande der Uno-Vollversammlung in New York, "weil sein Land, Frankreich, den Torrorismus bekämpft. Weil er der Repräsentant eines Volkes, dem unserigen, ist, [...] das die menschliche Würde verteidigt gegen die Barbarei. Meine Entschlossenheit ist ungebrochen." Gourdel sei "feige, gemein und schmachvoll" exekutiert worden, fügte Hollande hinzu.

"Herausforderung annehmen"

Die Pariser Zeitung "Libération" kommentiert am Donnerstag die Ermordung eines entführten französischen Touristen durch Dschihadisten in Algerien: "Hervé Gourdel, der gern auf Berge kletterte, entspricht dem Bild der Franzosen, denen plötzlich bewusst wird, wie gefährlich es ist, den fanatischen Islamismus zu bekämpfen. Das berechtigte Entsetzen über dieses Verbrechen darf nicht zu irrationaler Angst führen. Man muss die Herausforderung dieser mordgierigen Kriminellen annehmen."

Facebook-Seite ruft zu Gedenkmärschen auf

Die Facebook-Seite Soutièn Hervé Gourdel ruft zu Gedenkmärschen in mehreren größeren Städten Frankreichs auf. Zu den Versammlungsorten am 26. September gehören unter anderem Lyon, Nizza, Paris und Lille.

Zahlreiche Reaktionen auf die grausame Tat gibt es auch bei Twitter. Viele Nutzer reagieren fassungslos und fast sprachlos auf die schockierende Nachricht.

(Übers. "Unter Schock (..) Es gibt keine Worte für dieses schändliche Verbrechen"

Manche denken an die Familie des Opfers, andere sind fassungslos über die Grausamkeit:

Verschleppt in die Berge

Nachdem Frankreichs Präsident François Hollande vor einer Woche den Terroristen des "Islamischen Staats" (IS) den Krieg erklärt hatte, verschleppten ehemalige Al-Quida-Terroristen, die der Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat (IS) nahestehen, Gourdel am Sonntag bei einer Wanderung in Algeriens Bergen.

Die Islamisten forderten Frankreich auf, die Angriffe gegen den IS im Irak zu stoppen. Kaum hatte Paris abgelehnt, folgte die Enthauptung. Ein im Internet veröffentlichtes Video der Islamistengruppe Dschund al-Khilafa (Soldaten des Kalifats) zeigt die Bluttat an dem Franzosen. Inszeniert wie bei den Ermordungen der US-Journalisten James Foley, Steven Sottloff und dem britischen Entwicklungshelfer David Haines.

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