Berlin Bund will Stromkonzerne zu Preissenkungen zwingen

Berlin · Die Bundesregierung will Konzerne wie RWE, Eon und Stadtwerke zwingen, die gefallenen Großhandelspreise endlich an Privatkunden weiterzugeben. Das haben die Spitzen von Unions- und SPD-Bundestagsfraktion vereinbart. "Es sollten Möglichkeiten für die Weitergabe der gesunkenen Börsenstrompreise an Haushalte und andere Tarifkunden geprüft werden. Dabei sind insbesondere die Grundversorger zu berücksichtigen", heißt es nun in einem Papier der Fraktions-Vorstände.

Hintergrund ist die Entwicklung am Strommarkt: Während die Großhandelspreise für Strom seit 2010 um 25 Prozent gefallen sind, ist davon bei vielen Haushalten nichts oder nur wenig angekommen, klagen Verbraucherzentralen. Besonders starr sind demnach die teuren Grundversorgung-Tarife, in denen vor allem einkommensschwache Haushalte sind. Noch in dieser Legislatur-Periode will die Bundesregierung versuchen, dagegen vorzugehen. "Wir wollen die Versorger zwingen, ihre Preisgestaltung offen zu legen. Sie sollen regelmäßig im Internet veröffentlichen, zu welchen Großhandelspreisen sie den Strom eingekauft haben, den sie an Privatkunden weiterverkaufen. Je mehr Transparenz herrscht, desto leichter ist es für Verbraucher, den Anbieter zu wechseln", sagte Michael Fuchs, Vize-Chef der Unions-Fraktion, unserer Zeitung.

(anh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort