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Zukunftstechnologie Siemens baut elektrische Autobahn in den USA

Siemens setzt in den USA Straßen unter Strom: Auf einer stark befahrenen Autobahn in Kalifornien testet der Konzern den ersten eHighway. Lastwagen sollen wie Straßenbahnen an Oberleitungen fahren.
Elektrisch betriebener Lkw (Archiv): Weniger CO2 im Lastverkehr

Elektrisch betriebener Lkw (Archiv): Weniger CO2 im Lastverkehr

Foto: Siemens

New York - Siemens schickt in den USA erstmals elektrifizierte Laswagen auf die Straße. Der Konzern erhielt nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen von der südkalifornischen Umweltbehörde für Luftreinhaltungspolitik den Zuschlag für eine Teststrecke. Auf der Autobahn in Carson nahe Los Angeles sollen Lastwagen an Oberleitungen verkehren, ähnlich dem System für Straßenbahnen.

Der erste elektrifizierte Lkw soll im Juli 2015 auf einem eHighway-Teilstück auf der Interstate I-710 fahren, nach einem Jahr soll dann Bilanz gezogen werden.

Die Lkw sollen die CO2-Emission im Straßenverkehr verringern. Wenn sie sich aus Oberleitungen mit Strom versorgen, fahren sie laut Siemens emissionsfrei, auf Straßen ohne Oberleitungen setzen die Fahrzeuge ein elektrisches Antriebssystem ein, das mit anderen Energiequellen wie Diesel, Erdgas oder über Batterie läuft. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometern sei Überholen und das automatische An- und Abkoppeln an die Oberleitung möglich.

Besonders geeignet sei die Technologie auf stark frequentierten und relativ kurzen Lastwagen-Pendelstrecken wie zum Beispiel zwischen Häfen, Fabrikanlagen, Güterverkehrszentren und zentralen Umladeplätzen, teilte Siemens mit. Die Teststrecke, die zwischen den beiden größten US-Häfen Los Angeles und Long Beach liege, sei so eine stark belastete Straße mit derzeit etwa 35.000 Lastwagen-Pendelfahrten pro Tag.

Siemens erhofft sich nach der Testphase, die großen Häfen in Kalifornien als Auftraggeber zu gewinnen: Da die Region stark von Smog geplagt sei, soll zwischen den beiden Seehäfen und den etwa 30 Kilometer entfernten Eisenbahnumschlagzentren im Landesinnern ein "Zero Emission Corridor" für den Shuttleverkehr eingerichtet werden.

sun