Die Deutsche Telekom will das Festnetz- und das Mobilfunkgeschäft in Deutschland Anfang 2010 zusammenführen. Das sagte der im Vorstand für Deutschland verantwortliche Niek Jan van Damme in München. Derzeit hat das Bonner Unternehmen sein Breitband- und Festnetz unter der Marke T-Home und den Mobilfunk unter der Marke T-Mobile gebündelt.
Van Damme wollte nicht ausschließen, dass die beide Marken in Deutschland zu einem späteren Zeitpunkt aufgegeben würden. Bisher habe es darüber aber keine Entscheidung gegeben.
Laut van Damme besteht bei den Bestandskunden noch Umsatzsteigerungspotenzial. Nur rund jeder Fünfte der etwa 29 Millionen deutschen Telekom-Kunden nutze derzeit sowohl das Fest- als auch das Mobilfunkangebot des Konzerns.
„Wenn wir das nur um ein Prozent steigern, steigt unser Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe“, sagte van Damme. Allerdings werde der Konzern dieses Ziel 2010 noch nicht erreichen.
Zugleich rechnet der Manager damit, dass sich der Rückgang bei den Festnetzanschlüssen in Deutschland auch in den nächsten drei bis vier Jahren fortsetzen werde, allerdings in einem langsameren Tempo.
Bereits im Februar 2009 hatte der Dax-Konzern seine Pläne zur Zusammenführung des Festnetz- und Mobilfunkgeschäfts in Deutschland vorgestellt, jedoch keinen Zeitpunkt genannt. Das Vorhaben muss noch von einer außerordentlichen Hauptversammlung Mitte November bestätigt werden.
Die beiden Spartenvorstände von T-Home und T-Mobile werden unter van Dammes Führung zusammengelegt, von 16 bleiben neun Posten übrig.
Produkte, Vertrieb und Service für Privat- und Geschäftskunden gebe es künftig aus einer Hand, sagte van Damme. Der Kunde werde überall Zugriff auf Daten, Musik oder Filme haben und müsse nicht mehr das ganze Wochenende mit Downloaden zubringen, wenn er sie vom PC aufs Handy laden wolle.
Für Handytelefonate strebt die Telekom stabile Preise an. Die Europäische Union mache zwar weiter Druck, die Mobilfunkpreise zu senken. Aber wenn die Kunden stabilere Netze und bessere Erreichbarkeit wollten, „kann der Preis nicht immer weiter nach unten gehen“, sagte van Damme.