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Bayern Rechtspopulismus

Stadt will Pegida-Demos vor Nazi-Bauten verbieten

Bagida ist ein regionaler Ableger der Pegida-Bewegung Bagida ist ein regionaler Ableger der Pegida-Bewegung
Bagida ist ein regionaler Ableger der Pegida-Bewegung
Quelle: dpa
Der Münchner Ableger von Pegida demonstrierte vor Bauwerken aus der NS-Zeit - eine Provokation. Das Kreisverwaltungsreferat will so etwas künftig verhindern und das Demonstrationsrecht verschärfen.

Am Montag demonstrierte der Münchner Pegida-Ableger, die Route der Demo führte vorbei an zahlreichen historisch vorbelasteten Orten mit NS-Vergangenheit. Ein Zufall - oder eine Provokation? Die Stadt München hatte im Vorfeld versucht, die Route verbieten zu lassen, doch das Kreisverwaltungsreferat (KVR) unterlag vor Gericht gegen die Pegida-Anmelder. Jetzt hat sich KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle dafür ausgesprochen, das Demonstrationsrecht in solchen Fällen zu verschärfen.

Die Rechtspopulisten zogen über den Königsplatz, Paradeplatz und Ort der Bücherverbrennung der Nazis, weiter durch die Brienner Straße, den Standpunkt des Führer-Baus und des neuen NS-Dokuzentrums. Weiter ging es vor die Feldherrnhalle am Odeonsplatz, wo 1923 der Hitlerputsch scheiterte.

Rechtsextremisten unter den Demonstranten

Die Stadt berief sich bei ihrem Verbotsversuch auf einen Paragrafen, wonach Versammlungen umgeleitet werden können, wenn sie die Würde der Opfer des NS-Terrors angreifen. Das Gericht sah das im Fall der Pegida-Demo als nicht gegeben. KVR-Chef Blume-Beyerle beklagte in der „Süddeutschen Zeitung“, das Gesetz sei „sehr eng formuliert“. Er möchte sich beim nächsten Bayerischen Städtetag für eine Verschärfung einsetzen. Einige Mitglieder des Stadtrats signalisierten schon ihre Zustimmung.

Für viele Beobachter deutet einiges darauf hin, dass Pegida in München immer weiter nach rechts driftet. Als bürgerlicher Protest gestartet, hatten sich schon von Anfang an stadtbekannte Neonazis unter die Demonstranten gemischt. Am Montag liefen zum Beispiel die verurteilten Rechtsterroristen Karl-Heinz Statzberger und Thomas Schatt bei den 140 Pegida-Anhängern mit. Beide wurden verurteilt, weil sie 2003 einen Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum geplant hatten.

Der Grünen-Stadtrat Dominik Krause, der sich an den Gegenprotesten beteiligte, bewertet die Versammlung als rechtsextrem.

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