Boni-Debatte Tech-Riesen fordern strenge Regeln für Managergehälter
Hamburg - Drei Tage vor Beginn des G-20-Gipfels haben sich US-Technologiekonzerne für strengere Regeln bei der Vergütung von Managern ausgesprochen. AT&T, Cisco und Hewlett-Packard haben sich dazu in einer Initiative der Wirtschaftsinteressenvertretung Conference Board zusammengeschlossen.
Die Gruppe teilte am Montag mit, man wolle mit den strengeren Regeln dazu beitragen, die "Glaubwürdigkeit wiederherzustellen und Vertrauen in die Vergütungsmodelle und deren Überwachung zu schaffen."
Seit Aufkommen der Finanzkrise prägen hohe Managergehälter und Boni für Bankmanager die öffentliche Debatte. Die Europäische Union will beim G-20-Gipfel in Pittsburgh darauf drängen, Vorstandsgehälter und Boni international stärker mit dem langfristigen Erfolg eines Unternehmens zu verknüpfen. Auch US-Präsident Obama hatte sich jüngst für verschärfte Regeln und mehr Transparenz ausgesprochen und mit entsprechenden Gesetzesänderungen gedroht.
Die Initiative der führenden US-Konzerne zur Selbstverpflichtung wird als Versuch verstanden, eine solche gesetzliche Reglementierung zu umgehen. Aktionäre würden demnach nach europäischen Vorbild mehr Einfluss über die Höhe von Vorstandsgehältern bekommen.
Der Software-Riese Microsoft hatte am Wochenende bereits den Vorstoß gemacht, seine Aktionäre künftig über die Höhe der Bezüge abstimmen lassen zu wollen. Gehälter und Boni für Führungskräfte sollen schon auf der Hauptversammlung im November zur Abstimmung vorlegt werden, teilte der US-Konzern der Börsenaufsicht Ende der vergangenen Woche mit. Bindend ist das Votum allerdings nicht.