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"Death Corporation" gegen Handy am Steuer

Wer beim Autofahren telefoniert, reagiert ähnlich langsam wie Alkolenker mit 0,8 Promille, warnt der VCÖ. Mit Schock-Videos in "South Park"-Manier sollen nun vor allem junge Lenker wachrütteln.

Nicht Alkohol am Steuer, sondern Ablenkung ist die häufigste Unfallursache. Beim Telefonieren ist das Unfallrisiko vier bis fünf Mal höher. Noch gefährlicher ist das Schreiben von SMS oder E-Mail. Jeder dritte Verkehrsunfall mit Personenschaden passierte im ersten Halbjahr 2013 in Salzburg laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ), weil der Unfalllenker unachtsam war. Sehr oft ist dabei das Smartphone der Auslöser: In Österreich schreibt jeder fünfte Autofahrer laut eigenen Angaben beim Fahren SMS, jeder dritte liest Kurznachrichten. Im ersten Halbjahr 2013 wurden durch Ablenkung acht Mal so viele Verkehrsunfälle verursacht wie durch Alkohol am Steuer, zeigt die Statistik Austria. Video-Serie mit drastischen BildernGegensteuern will der VCÖ jetzt mit einer besonderen Videokampagne im Rahmen der Initiative "Aufmerksam lenken statt Leben verschenken". Die Videoclips über die "Death Corporation" erinnern an die "South Park"-Serie und sind auf den ersten Blick nicht als Sicherheitskampagne erkennbar: In der Comic-Serie mit viel schwarzem Humor spritzt viel Blut, es fliegen im Minutentakt Hirne und Augen über den Bildschirm. Statt Deutsch wird Englisch gesprochen. Der Plot: Das fiktive Unternehmen "Death Corporation", das mit dem Slogan "Wir liefern Hochleistungstode" wirbt, erlebt eine Krise. Geschäfsführer Mortie McDeath überlegt deshalb, wie man die Anzahl der Todesopfer wieder in die Höhe treiben könnte. Das neue Geschäftsmodell: Lenker anrufen und mit SMS bombardieren, sodass diese selbst einen Unfall bauen.

"Wir möchten mit der Serie "Death Corporation" vor Augen führen, welche Folgen die Benützung des Mobiltelefons während des Autolenkens haben kann", betont VCÖ-Expertin Urbanek. Der Verein will mit den YouTube-Videos vor allem junge Lenker erreichen. Diese sind besonders betroffen. "Bei den Unter-30-Jährigen ist der Anteil jener, die auch während des Autofahrens nicht von ihrem Smartphone lassen können, am höchsten. Bei dieser Altersgruppe ist Bewusstseinsarbeit besonders wichtig." Die Kampagne wurde von der deutschen Werbeagentur Ogilvy & Mather konzipiert. Gestaltet haben sie Animationsdirektor Gal Shkedi und die Produktionsfirma Partizan.

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