Die deutsche Wirtschaft kommt nach Einschätzung der Bundesbank wieder in Schwung. Es sei mit einer merklichen Belebung der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal zu rechnen, heißt es im Monatsbericht der Bundesbank. Die weltweiten Konjunkturprogramme sowie die expansive Geldpolitik entfalteten spürbare Wirkung. Zudem kehre das nach der Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers verloren gegangene Vertrauen zurück. Allerdings seien Rückschläge nicht ausgeschlossen, "zumal vom Finanzsektor nach wie vor Konjunkturrisiken ausgehen", hieß es.

Die deutschen Unternehmen profitierten vom anziehenden Exportgeschäft. Das gleiche den Rückgang im Inland aus, der durch das Auslaufen der Abwrackprämie drohe. Am Arbeitsmarkt deutet aber weiter vieles auf einen Stellenabbau hin. Eine Kreditklemme sieht die Bundesbank derzeit nicht. Zwar habe sich das Kreditgeschäft inländischer Banken mit dem privaten Sektor seit dem Sommer 2008 deutlich abgeschwächt. Dies sei aber vor allem auf die gesunkene Nachfrage nach Darlehen zurückzuführen. Zudem seien die Banken – wie stets in Abschwungphasen – vorsichtiger bei der Kreditvergabe geworden. Signifikant sei der Rückgang des Kreditvolumens aber nicht.

Ähnlich optimistisch äußerte sich das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Im kommenden Jahr werde die Wirtschaft wieder um 1,5 Prozent wachsen, schätzen die Konjunkturforscher des Instituts. In diesem Jahr werde die deutsche Wirtschaftsleistung um 4,5 Prozent schrumpfen. Das Institut schätzt, dass die Zahl der Arbeitslosen im nächsten Jahr um 700.000 steigen wird. Damit wären mehr als 4,2 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos.