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Schmuggler trugen 134 Milliarden Dollar im Koffer

Chiasso Chiasso
Dem italienischen Zoll sind an der Schweizer Grenze zwei Japaner mit US-Staatsanleihepapieren im Nennwert von über 134 Milliarden Dollar (fast hundert Milliarden Euro) im Koffer in...s Netz gegangen
Quelle: KEYSTONE/ANDREAS EGGENBERGER
Beamte der italienischen Finanzpolizei haben im Bahnhof von Chiasso an der Grenze zur Schweiz zwei Schmuggler festgenommen. Sie trugen Staatsanleihen im Wert von sagenhaften 134 Milliarden Dollar - rund 96 Milliarden Euro - bei sich. Es spricht vieles dafür, dass die Papiere echt sind.

Es ist entweder der größte Betrugsfall der Geschichte, oder aber der größte Fälschungsfall: Beamte der italienischen Finanzpolizei haben am 3. Juni im Bahnhof von Chiasso an der Grenze zur Schweiz zwei Verdächtige mutmaßlich japanischer Herkunft festgenommen, die Staatsanleihen im Wert von sagenhaften 134 Milliarden Dollar (rund 96 Milliarden Euro) bei sich hatten.

Das teilte die "Guardia di Finanza“ auf ihrer Internetseite mit. Unklar ist noch, ob es sich um gefälschte Papiere oder aber um Originale handelt. Sowohl die japanische Regierung als auch die Schweizer und italienischen Behörden untersuchen den Fall.

Bei den Wertpapieren soll es sich um 249 US-Staatsanleihen mit einem Nennwert von jeweils 500 Millionen Dollar sowie weitere von den USA gezeichnete Obligationen handeln. Die Papiere sollen im doppelten Boden eines Koffers versteckt gewesen sein. Nach italienischem Recht dürfen Reisende nur bis zu 10.000 Euro ein- oder ausführen, ohne dies anzugeben. Bei einem Verstoß können bis zu 40 Prozent des Werts vom Staat eingezogen werden – in diesem Fall knapp 40 Milliarden Euro.

Das japanische Konsulat in Mailand bestätigte der Nachrichtenagentur Bloomberg die Verhaftung. Die Diplomaten versuchten von den italienischen Behörden herauszufinden, ob es sich tatsächlich um japanische Staatsbürger handele – und wer genau sie seien. Die Polizei gab noch keine Details zur Identität der Verdächtigen preis. Sie sollen älter als 50 Jahre sein und angegeben haben, sie hätten nichts zu verzollen.

Die italienische Internetseite "asianews.it" berichtete, der amerikanische Botschafter in Rom und die Geheimdienste von Italien und den USA seien umgehend von dem Fall unterrichtet worden. Obligationen mit so hohen Nennwerten werden Experten zufolge meist nur zwischen Staaten gehandelt.

Einiges spricht dafür, dass zumindest einige der Papiere echt sind. So wurde angeblich die üblicherweise zugehörige Bankdokumentation teilweise mitgeführt. Anderen Quellen zufolge soll ein Teil der Papiere nie zu den aufgedruckten Nennwerten ausgegeben worden sein.

Unklar ist, wieso der Vorfall erst jetzt bekannt wurde, obwohl er sich vor mehr als einer Woche ereignet und die Finanzpolizei ihn auch wenig später schon veröffentlicht hatte. Selbst italienische Medien berichteten erst am 11. Juni über den Fall.

ps

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