Krawalle in Köln :
Chronik eines angekündigten Exzesses

Von Olaf Sundermeyer, Köln
Lesezeit: 3 Min.
Offiziell trug die Aktion der Hooligans am Sonntag in Köln den Titel „Gemeinsam gegen Salafisten“.
Auf den Gewaltexzess von Hooligans aus ganz Deutschland am vergangenen Sonntag war die Polizei nicht ausreichend vorbereitet. Sie hat die radikale Szene unterschätzt – und Hinweise auf Ausschreitungen offenbar ignoriert.

Es war noch in der Nachmittagssonne, gegen halb drei am Sonntag vor dem Kölner Hauptbahnhof, als zwei Polizisten ein Gespräch unter Kollegen führten. „Mach dir mal keine Gedanken“, sagte der Ältere zu dem Jüngeren und schaute dabei auf eine vierstellige Zahl von Hooligans: „Die machen nichts, nur wenn sie von Linken angegriffen werden. Da kannst du dir sicher sein. Das habe ich oft genug erlebt.“ Darauf erwiderte der jüngere Kollege: „Das wollen wir hoffen.“ Dass einige Hooligans den eineinhalb Stunden später einsetzende Gewaltexzess von langer Hand geplant hatten, konnte die Beamten nicht wissen.

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