vorne weg

Text- und Bildmaterial (einschließlich des Hintergundbildes) sind, soweit nicht anders vermerkt, Eigentum des Autors und dürfen nur unter Angabe der Quelle und des Autors verwendet werden.

© 2006-2014 by in|somnus


..ich weiß es wird Zeit für Neues.. nach über 1 Jahr Ruhe sollte sich da was machen lassen (Feb. 2014)

Samstag, 15. Dezember 2012

Einander

Ich weiß, wie sehr ich dich liebe. Keine Zweifel an meiner Aufrichtigkeit und Loyalität zu dir.
Ich weiß, daß du alles für mich bist. Unabschätzbar die Größe deines Wertes für mich.
Ich weiß, ich vertraue dir so sehr ich kann. Zugleich bist du meine Stütze und bringst mir den Silberschweif.
Und doch..
Wenn du uneins mit dir selbst, vermag ich dich nur zu halten und Gehör zu schenken.
Wenn du zu zweifeln scheinst, versuch ich dich nur zu stützen.
Wenn du nach Hilfe ringst und lautlos schreist, versage ich und weiß nicht weiter.

Dein Lächeln, deine Augen, wie du bestimmte Worte sprichst, die Art wie du lachst und mich ansiehst sind nur ein Hauch von dem, was ich so sehr an dir liebe.
Und doch..
Nein, es gibt nichts, was ich an dir hasse. Ich hasse nicht. So wie du bist, so liebe ich dich, so wie gestern und so wie heut' - und gleich wie du wohl morgen bist.
Und doch..
zerfressen vom Gefühl der Unzulänglichkeit, die Ansprüche und Bedürfnisse nicht zu erfüllen,
schlaflos vor Angst, ungeeignet und unfähig jemals dir gerecht werden zu können,
gequält von Selbstzweifeln, dir gerade genug Wert zu sein und dir wohl nur Bruchteile der Liebe geben zu können die du verdienst.
Und doch..
aufrichtig und innig hoffend die tiefe und innerste Bestimmtheit in dir geweckt zu haben, daß auch du mich brauchst und dir das geben zu können, was du mir stets aufs Neue gibst.

Ich weiß, ich liebe dich.



* * * 

2012 (c) in~Somnus

Donnerstag, 13. Dezember 2012

harren

"... die Knie bis vor die Brust und die Ärmel weit über die Hände gezogen sitzt sie da. Die Meeresbriese umsäuselt ihre Ohren und singt ihr ein Lied aus der Ferne. Und während die Sonne bereits nahe dem Meer am Horizont sich dem Ende neigt, harrt sie aus und blickt in die Ferne. Ein Lächeln treibt durch ihre vom Wind geröteten Wangen. Sie atmet den Duft, der aus dem Kragen der Jacke tritt ein. Sie spürt, die Nähe. Bald schon sieht sie Mast und Segel am Horizont..."



* * * 

2011 (c) in~Somnus

Montag, 10. Dezember 2012

In die Kälte. Zu ihr.




(Heretoir - Verblasst (2012) | https://www.youtube.com/watch?v=CCW2f3oyXS4



Beinnahe hatte er dieses Gefühl vergessen.
Wie lange ist es her, dass er Nächtelang nicht zur Ruhe kam ohne sich etwas anmerken zu lassen?
Immer für andere da sein, immer bereit, flexibel und möglichst unverletzend. Sich selbst vergessend, den Körper ignorierend, Geist und Seele unerbitterlich beanspruchen.. Freiwillig. Frei. Willig. Will ich?

Jetzt sitzt er wieder in dieser kalten Halle. Draußen fällt der Schnee. Der Wind zieht in Ecken und durch Ritzen. Früher wurden hier Menschen geheilt. Von ihrem Irrsinn, von ihrer innerlichen Schwärze befreit. Ihr Leiden genommen. Doch die Zeiten änderten sich und man gab sie auf.
Dort drüben in der Ecke - er weiß es noch genau - nahm die Kälte ihren einst heißen Körper. Die Sehnsucht der Liebe trieb sie voran, bis der Schmerz und die Einsamkeit sie übermannten. Als wäre es gestern, sieht er es vor sich: Die Klinge schon stumpf, die Nadel verbogen, die Flamme erloschen. Splitter eines Lebens. Aufgebraucht bevor angebrochen.
Und heute? Kein Laut, keine Klinge, kein Feuer kann das Leiden lindern. Der Schmerz so tief. Hilflose Blicke. Die Kraft entweicht. Der Wille bricht.

Langsam betäuben die kalten Fliesen den Körper. Vor ihm nur Leere und unendliche Weiten der Sehnsucht nach Ihr.
Doch auch die Wärme, die aus langen Schnitten tritt spürt er nicht mehr. Ja, es ist falsch. Und doch..
Müdigkeit breitet sich aus. Es ist Zeit.




* * * 

2012 (c) in~Somnus

Montag, 3. Dezember 2012

Manchmal



"..manchmal stehe ich mit ein, zwei Gläsern Wein draußen auf dem Balkon, blicke zum Mond herauf und gehe erst wieder rein, wenn mein Atem kein weißes Wölkchen mehr in die kalte Nacht entlässt. Wenn mein Geist und meine innere Stimme so ruhig, wie die kahlen Bäume unter dem nächtlichen Sternenhimmel sind. Wenn meine Hände so kalt, dass sie erfroren scheinen. Und wenn ich wieder herein trete und mich zu Bette lege und mein unterkühlter Körper von Tausenden kleinen Nadeln zerstochen scheint, weiß ich, dass ich noch nicht erfroren bin und ein kleines Lichtlein in mir brennt.."



* * * 

2012 (c) in~Somnus