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US-Wahlkampf Clinton-Berater wirft Trump Nähe zu Russland vor

Steckt Donald Trump mit den Russen unter einer Decke? Das behauptet der Wahlkampfleiter von Hillary Clinton. Zuvor war sein Mail-Account gehackt worden.
John Podesta

John Podesta

Foto: SPIEGEL ONLINE

Im US-Wahlkampf gibt es neuen Ärger zwischen Demokraten und Republikanern. Hillary Clintons Wahlkampfleiter John Podesta beschuldigt Russland, in sein E-Mail-Konto eingedrungen zu sein. Mehr noch: Er wirft den Hackern vor, mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gemeinsame Sache zu machen.

Podesta ist nach eigenen Angaben Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dabei gehe es um das "kriminelle Hacking" von E-Mails, die auf der Plattform "WikiLeaks" veröffentlicht wurden. Tatsächlich waren dort eine Reihe von Dokumenten mit Bezug zu Clintons Kampagne aufgetaucht. Das FBI habe Ermittlungen aufgenommen, sagte Podesta.

Es sei eine "begründete Schlussfolgerung, dass das Wahlkampfteam des republikanischen Kandidaten vorab über die Hackerangriffe auf E-Mail-Konten der Demokraten gewusst habe", sagte Podesta. Die Republikaner und auch der russische Botschafter Sergej Kisljak wiesen die Vorwürfe zurück.

Auch die US-Regierung hatte Russland kürzlich vorgeworfen, Computer der Demokratischen Partei gehackt zu haben, um den Präsidentschaftswahlkampf zu beeinflussen. Moskau hatte das zurückgewiesen. Trump selbst hatte die Russen im Juli öffentlich darum gebeten, E-Mails seiner demokratischen Konkurrentin zu finden.

Clinton musste sich während des Wahlkampfs mehrfach rechtfertigen, weil sie in ihrer Zeit als Außenministerin über ihren privaten E-Mail-Server rund 60.000 Nachrichten verschickt und empfangen hatte.

In den E-Mails, die kürzlich auf WikiLeaks veröffentlicht wurden, findet sich auch ein Dokument, demzufolge Clintons Redenschreiber Dan Schwerin sich besorgt über den Umgang mit dem US-Pazifik-Freihandelsabkommen TPP äußert. Clinton stehe bei dem Thema ein schwieriger Drahtseilakt bevor, heißt es in dem Schreiben vom Oktober 2015 an eine Handvoll von Spitzenberatern. Die Ex-Außenministerin bereitete damals eine Erklärung vor, in der sie sich gegen das von Präsident Barack Obama vorangetriebene Abkommen stellte - obwohl sie es ursprünglich unterstützt hatte.

Clintons Mitarbeiter haben es bislang abgelehnt zu verifizieren, ob die von WikiLeaks veröffentlichten E-Mails authentisch sind. Sie warnten aber, dass unter den veröffentlichten Schreiben Fälschungen sein könnten.

mho/dpa/AP