Flüchtlingskrise : Nicht mal am Horizont ein Ausbildungsplatz
Ein heller Raum im Rosenheimer Gewerbegebiet. Sechs Jugendliche sitzen vor einer leuchtend gelben Wand. Die Herkunft: Somalia, Eritrea, Elfenbeinküste und Afghanistan. Sie lesen abwechselnd stockend aus einem Roman vor, die Lehrerin korrigiert sie. Sprachkurs Deutsch, zweimal die Woche je vier Stunden. Auf dem Stundenplan stehen zudem Sport, Mathematik, Gesellschaftskunde und Arbeitslehre. Die Jugendlichen sind seit rund einem Jahr in Deutschland. Sie haben bereits einige Praktika hinter sich: Küchenhilfe, Altenpflege, Supermarkt, Friseur, Autowerkstatt – in wechselnder Reihenfolge. So sollen sie wieder Boden unter den Füßen bekommen, Selbstbewusstsein erwerben und, wenn alles gut geht, einen Arbeitsplatz finden. Eine Zusage für eine Stelle hat noch keiner.